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Hallo,
geschrieben von Volker L.:
Wenn das Zeitfenster nicht ausreichend groß ist, dann können die Prozesse nicht mehr wirksam ablaufen und der Zug gestoppt werden - tragisch, wenn die Reaktionszeit zu kurz ist.
Das wird hier das Problem gewesen sein. Auch wenn fünf, sechs Minuten vielleicht zunächst nach viel oder zumindest ausreichend Zeit klingen.
Das es sich hierbei sogar um eine Privatbahn handelt war mir zunächst nicht bewußt. Wie dort die (etablierten?) Notfallprozesse ablaufen ist mir nicht bekannt. Auch kann ich nicht sagen, ob die ILS hier angemessene Zugriffsmöglichkeiten auf die Privatbahn hat.
Die ILS hat sicher keine Zugriffsmöglichkeit auf die Bahn, egal ob Privat oder DB AG. Auch wenn ich kein absoluter Bahnexperte bin: Die Strecke gehört der DB Netz und wird nur von einer Privatbahn befahren / bedient, irgendwo müßte da also ein Fahrdienstleiter (der DB) sitzen, der für die Zugfahrten auf der Strecke zuständig ist. Der Triebwagen müßte auch mit Bahnfunk bzw. GSM-R ausgerüstet sein (nach EBO, weil für 120 km/h zugelassen; die Strecke verfügt laut DB-Netz über GSM-R). Ich denke daher eigentlich nicht, daß ein Umweg über die Betreibergesellschaft, wie im Zeitungsartikel geschrieben und hier oft gemutmaßt, notwendig gewesen wäre, sondern der Triebfahrzeugführer direkt vom Fahrdienstleiter angesprochen hätte werden können. Aber: Meldung bei der Rettungsleitstelle -> Aufnahme / Bearbeitung -> Anruf Notfallleitstelle DB AG -> Fahrdienstleiter -> Nothaltauftrag Triebfahrzeug - dafür hat die Zeit einfach nicht ausgereicht. Leider vermutlich auch, wenn der zuständige Fahrdienstleiter direkt von der Lst angerufen worden wäre. Die Feuerwehr wurde übrigens dem Interview im verlinkten Video zufulge um 10:06 Uhr alarmiert.
Und: Andere Zugsicherungssysteme hätten hier auch nicht gegriffen. Alle Signale auf Rot bringt nur etwas, wenn der Zug bzw. hier Triebwagen noch nicht am Signal vorbei und in den Streckenabschnitt eingefahren ist und auch andere, automatische Zugbeinflussungssysteme, wie die Punktförmigen Zugbeeinflussung (PZB, das Ding mit den vielleicht etwas bekannteren Indusi-Magneten), reagieren nur beim Überfahren Halt zeigender Signale oder zu schneller Fahrt. Zuletzt, siehe die Bilder, liegt der Unfallort auch noch in einem Einschnitt hinter einer langgezogenen Kurve.
Letztlich also ein sehr tragisches Unglück, das wohl so oder so kaum zu verhindern gewesen wäre.
Gruß
Daniel
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