Rubrik | Einsatz |
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Thema | Schwerer Busunfall im Kanton Wallis (CH) | 66 Beiträge |
Autor | Mark8us 8M., Idstein / Hessen | 718034 |
Datum | 15.03.2012 07:53 MSG-Nr: [ 718034 ] | 15445 x gelesen |
Infos: | 14.03.12 Crashtest mit Reisebus 14.03.12 ARD Tagesschau
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Kann ich durchaus verstehen!
An der Stelle allen Angehörigen und Beteiligten mein Beileid.
Ich war 1999 bei diesem Unfall als Angehöriger der Feuerwehr Idstein im Einsatz:
http://www.ff-hahn.de/einsaetze/einsaetze_ndh-1999.htm
Zu dem Zeitpunkt war ich 27 Jahre, unsere Tochter gerade drei Wochen alt, bei diesem Unfall kamen "nur" zwei Jugendliche ums Leben. Dennoch denke ich sehr oft daran, recht regelmäßig komme ich mit dem Fahrrad an der Unfallstelle unterhalb der Autobahn vorbei. Wir haben damals ein Mädchen retten können, für ihre Sitznachbarin kam die anschließende Versorgung zu spät.
Wie Ihr auf den Bildern seht, hat der Bus in Dachlage an einem Hang gelegen, zudem kam, dass das Heck in einem Bach lag, hier lag dann auch die Sitznachbarin, die ganze Zeit eingeklemmt mit dem Unterleib. Sie ist letztendlich an Unterkühlung gestorben.
Wie Uli schreibt, es war niemand angeschnallt und wie es so ist, Hand auf´s Herz waren wir besser? Die Kinder knien auf den Sitzen und lehnen sich über die Rückenlehne, um sich mit Ihren Kollegen zu unterhalten.
So auch die damalige Lage, diese zwei Kinder, an deren Rettung ich direkt beteiligt war, waren mit dem Brustkorb zwischen Sitzlehne und dem zusammengquetschten Dach eingeklemmt, das ganze in Dachlage.
Kann man sich dann vorstellen, die Glassplitter lagen auf der Dachverkleidung, welche für uns in dem Moment den Boden darsteltellte, diese war aus einem Kunststoffmateriel und gerade durch die Splitter und Feuchtigkeit sehr rutschig, man hat zum Arbeiten kaum Halt gefunden. Der Einsatz der Rettungsschere war auf Grund des Platzmangels sehr schwierig.
Letztendlich haben wir den Sitz ausgebaut, dauer ca. 45 min.!!! Wie oft hat man das in seinem Leben schon gemacht?
Die ganze Zeit hat mich eines der Mädchen, welches bei Bewusstsein war immer wieder am Ärmel gezogen und ständig auf deutsch, Holländisch und englisch gefragt was mit ihrer Freundin ist, warum die nichts sagt. Für die Freundin, sie saß an der Außenseite des Busses kam unsere Hilfe wie gesagt zu spät.
Zu der Überlebenden hatte ich vor einem Jahr mal kurz Mailkontakt, ihr geht es gut, ist mittlerweile selber MUtter hat aber auch nach wie vor Schwierigkeiten, die Verstorbene beste Freundin war das einzige Kind der Familie. Auch die Eltern der Kinder haben nach wie vor Kontakt zueinander.
Ich denke an alle die an dem aktuellen Unfall beteiligt waren oder noch sind, scheiße hab schon wieder Tränen in den Augen!!!
Gruß Markus
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| 14.03.2012 07:27 |
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., Hohentengen a.H. | |