Hallo!
Wenn manche nach wie vor nach einer Pflicht schreien und welcher existenzangstgebeutelten Institution auch immer die Kontrolle der Rauchwarnmelderpflicht ans Knie nageln wollen, muss man die Sache auch zuende denken. Weshalb scheut der deutsche Michel denn die Geschwindigleitskontrolle oder die Alkoholkontrolle oder die Zettelpuppe? Etwa, weil er dann mit erhobenem Zeigefinger belehrt wird, es könnte ja ein Unfall passieren, bei dem er Schaden nimmt oder er könnte ja jemanden gefährden oder behindern? Wer das noch glaubt, der glaubt auch an flächendeckende Heißausbildung, gemeindeübergreifende Fahrzeugkonzepte, interkommunale Zusammenarbeit oder einfach auch an Feen, Elfen, Zwölfen und das Christkind.
Frau und Herr Staatsbürger nehmen die Rauchwarnmelderpflich und die damit zusammenhängende Kontrolle nur denn ernst, wenns ordentlich was kostet und vielleicht Punkte gibt. Wäre doch auch eine tolle Sache. Batterie nicht gewechselt, je Rauchwarnmelder ein bs zwei Strafpunkte in der Wohnsüderkartei in Hinterpusemuckel. Ab 5 Strafpukte gibts dann zwei Wochen Duschen und Waschen nur mit Kaltwasser, ab 10 Strafpunkte 4 Wochen Hausentzug. (Letztere Idee würde sicher von einer politischen Kleingruppierung mit den Buchstaben F, D und P im Namen gefördert, um Hotelliers zu fördern).
Und wenn man schon mal im Verbotsdenken ist:
Die Feuerwehren sollten sich auch ordentlich einsetzen für mehr Geschwindigkeitsbeschränkungen wie z.B. Tempo 20 innerorts, 50 außerorts und 80 auf Autobahnen, Verbote weicher und harten Drogen, Verbot von Süßigkeiten, Schweinebraten und anderen Dickmachern, staatliche Kontrolle der Medikamenteneinnahme zur Vermeidung von Überdosen, Verbot der Nutzung von Kerzen, Streichhölzern und Feuerzeugen (ggf. ersatzweise Nutzung nur unter strenger Aufsicht eines Schornsteinfegers/Kaminkehrers). Dies können alles mögliche Verbote sein, die den einen oder anderen Feuerwehreinsatz mit tragischem, für den einen oder anderen fatalen Ausgang, verhindern könnten. Nicht zu vergessen das Suizidverbot, mit dem jährlich die 20fache Anzahl möglicher Rauchtoter gerettet werden könnte.
Aufklärung zum Sinn und Zweck der Rauchwarnmelder ist IMHO die einzig sinnvolle Möglichkeit, die Geräte so unters Volk zu bringen, dass sie auch "ordnungsgemäß betrieben", d.h. installiert und instandgehalten, ggf. auch erneuert werden. Wenn man die üblicherweise verbreiteten Zahlen der Brand- und Rauchtoten in den letzten Jahren betrachtet, kann man in der Zeit, in der in Deutschland Rauchwarnmelder populär geworden sind (ca. 15 Jahre) fast eine Halbierung feststellen. Und das schon vor bzw. auch ohne eine flächendeckende gesetzliche Vorschrift.
Gibt es eigentlich verlässliche Zahlen, die belegen, dass die Rauchwarnmelderpflicht in den betroffenen Bundesländern wirklich spürbar zu einer Reduzierung der Todesfälle geführt hat? Vielleicht hat ja auch die Versicherungswirtschaft eine Studie drüber, ob die Sachschäden durch die Rauchwarnmelderpflicht wirklich merklich zurückgegangen sind. Vielleicht wären das noch gute Argumente für die Personen, die eine Lebensgefährlichkeit nicht einsehen, aber auf das Wedeln mit dem Geldbeutel reagieren.
Trotz allem Sinn von Beratung und Öffentlichkeitsarbeit halte ich es da aber ehrlicherweise auch mit dem Kollegen CiFi:
Geschrieben von Christian Fischer"Es ist nicht verboten, sich Rauchmelder zu kaufen und zu installieren. Der Rest ist Eigenverantwortung. Und wer nicht will, der stirbt eben."
("sich Rauchmelder zu kaufen und zu installieren" kann wahlweise mit "sich an Geschwindigkeitsbeschränkungen und Alkoholverbote zu halten", "sich gesund zu ernähren", "nur bei grün über die Straße zu gehen", "zur Vorsorgeuntersuchung zu gehen" oder "Zündelwerkzeug außerhalb der Reichweite von Kindern aufzubewahren" ersetzt werden)
Grüßla,
FP
Der Beitrag stellt meine private Meinung dar und nicht die Meinung der Stellen oder Organisationen, bei denen ich beruflich oder ehrenamtlich tätig bin.
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