Hallo,
geschrieben von Klaus Freitag:
hallo ich habe grad diesen Artikel gelesen und könnte Kotzen!
Hmm... Warum?
Man mag zu Ehrenzeichen oder auch Dienstgraden stehen wie man will. Der distinguierte Hanseat lehnt sie (Orden und Ehrenzeichen) traditionell ab, andere freuen sich darüber, vielleicht um so mehr, als sie es als aufrichtige Würdigung ihrer Arbeit sehen. Der Mainstream hier lehnt sie ab, und macht sich mitunter lustig, versucht es in lächerliche zu ziehen, ich habe damit kein Problem. Tatsache allerdings bleibt, daß derlei Auszeichnungen (und Dienstgrade im Ehrenamt) eine erprobte und zudem günstige Methode zur Motivation der Ausgezeichneten ist; und vielleicht eine aufrichtige Würdigung ihrer Arbeit (?!).
Wo bleibt die Gerechtigkeit gegenüber "einfachen" Feuerwehrleuten die Ausbildungen machen, Einsätze fahren und Menschen leben retten?
Ja nun, das ist das, was wir machen.
Wo wird der Arbeitnehmer besonders ausgezeichnet, der pünktlich zur Arbeit kommt und pünktlich wieder geht? Und wo kommt der Arbeitnehmer übrigens beruflich weiter, der seinen Job erledigt, aber auch nicht mehr und nicht weniger?
Aus den Richtlinien zur Verleihung:
Das Deutsche Feuerwehr-Ehrenkreuz wird verliehen
für hervorragende Leistungen im Feuerlöschwesenfür besonders mutiges Verhalten im Einsatz der Feuerwehr undfür Errettung von Menschen aus Lebensgefahr während des Einsatzes, wenn der Feuerwehrangehörige sich in besonders erheblicher eigener Lebensgefahr befunden hat.Es wird nicht verliehen aufgrund langjähriger Zugehörigkeit zur Feuerwehr
Leuchtet, mir zumindest, auch ein. Denn für die langjährige Zugehörigkeit und damit das langjährige Engagemet, das meines Erachtens übrigens auch durchaus anerkennenswert ist (!), gibt es wohl überall im Feuerwehrwesen eigens die speziellen Anerkennungen für langjährige Dienstzeit. Gleiches gilt übrigens, siehe oben, in aller Regel auch im Berufsleben (dort aber häufig nicht mit einer Medaille oder ähnlichem, sondern honoriert mit schnöden Mommon, sprich Geld).
Kaum arbeitet man in den Medien und meine Firma spendet Geld bekomme ich das Deutsches Feuerwehr-Ehrenkreuz...
Ja, so ist das. Zitat aus dem verlinkten Artikel: "Die Feuerwehr hat mit ihr nicht nur eine verlässliche Kameradin, sondern auch eine Stimme, die gehört wird. Den Landesfeuerwehrverband Brandenburg unterstützt sie tatkräftig bei seinem Anliegen, die Feuerwehren für Frauen attraktiver zu machen und sie für ehrenamtliches Engagement zu gewinnen." Sie nutzt also ihren Beruf im öffentlichen Raum, um was für "die Feuerwehr" bzw. Frauen in der Feuerwehr zu tun, und dies tatkräftig. Müßte sie ja nicht. Macht sie aber.
Ob das nun "gerecht" ist, oder nicht, mag jeder selbst für sich entscheiden. Ich habe jedenfalls damit nicht nur kein Problem, sondern finde die Verleihung durchaus gerechtfertigt.
Gruß
Daniel
PS: Das einzige, was mich (z.B.) am Deutschen Feuerwehr-Ehrenkreuz allerdings wirklich stört, ist die Verleihungspraxis. Denn ich denke, es ist nicht Sinn der Sache und war auch nicht so gedacht, daß sich alle höheren Feuerwehr-Führungskräfte diese Kreuze im Rahmen von Kreisfeuerwehrverbandtagen und dergleichen für die bloße Ausübung ihrer Funktion gegenseitig anstecken. Zumindest hin und wieder sollten hier auch mal diejenigen des "Fußvolks" gewürdigt werden, die z.B. als einfacher Gerätewart über 20 Jahre dafür gesorgt haben, daß das Einsatzfahrzeug das biblische Alter von 40 Jahren im Einsatzdienst erreicht hat, im Oldtimer-Berwertungszustand 2+, oder die, die mit Besen und Harke über Jahre dafür gesorgt haben, daß das Feuerwehrhaus das Schmuckstück im Dorf war, oder von mir aus auch die Frauen der aktiven, hier ginge es um die Feuerwehr-Ehrenmedaille, die mehr als ein Mal mit einigem Organisationstalent und in mehrstündiger Arbeit dafür sorgten, daß die Aktiven nach Großeinsätzen oder ähnlichem nicht "verhungerten"...
Beitrag inhaltlich zustimmen / ablehnen |