Rubrik | Ausbildung |
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Thema | D-HSR im Brandübungscontainer | 33 Beiträge |
Autor | Volk8er 8L., Erlangen / Bayern | 697478 |
Datum | 29.09.2011 13:28 MSG-Nr: [ 697478 ] | 8091 x gelesen |
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Hohlstrahlrohr
Mein Beitrag hat - wie beabsichtigt - die Diskussion wieder schön "angestachelt".
Sehr gut gefallen hat mir die Formulierung von Jan Südmersen "D-HSR als "wasserführende Fangleine" - genau so sehen wir es vom Grundsatz her auch.
Das Video als Link von Lars Tiedemann zeigt eine der bekannten, beeindruckenden schnellen Brandausweitungen. Würden wir als WF in so einem Fall anfahren, so ständen auch wir in der Realität vor einem Raum nach flash-over und niemand würde da mit dem D-Material arbeiten.
Betrachten wir die Wärmebindungskapazität der verschiedenen Strahlrohre, so sei auf eine Arbeit aus Karlsruhe (Kunkel et.al) verwiesen. Bezogen auf ein damals untersuchtes CM-Rohr mit 100l/min Applikationsrate unter Berücksichtigung der Fähigkeiten des Strahlrohrführers (=Qualität der Ausbildung) ergaben sich Wärmebindungsraten von 190...1.700kW pro CM-Rohr.
Im Idealfall liege ich mit einem HSR darüber, da ich eine bessere(=feinere) Tröpfchenbildung erziele.
In der gleichen Studie aus Karlsruhe wurde für das DM Rohr mit 25l/min ein Wärmebindungsvermögen im Bereich 50...640 kW ermittel. (Karlsruhe hatte das Wärmebindungsvermögen in wirkamen %-Anteil des eingebrachten Wassers angegeben).
Der Glaubenskrieg ist immer wieder, die Aussage, D sei zu klein um im Ernstfall etwas auszurichten. Wir müssen aber bedenken CM (100l/min) wird bei diesen Diskussionen pauschal als erforderliche Mindesgröße postuliert, D-HSR mit z.B. 130l/min Applikationsrate als ebenso pauschal als zu klein bezeichnet. Wenn 100l/min aus dem CM "passen", dann müssen 130l/min aus dem D-HSR aber doch eigentlich auch "passen". Entscheidender ist aber nach den Karlsruher Versuchen die handwerkliche Fähigkeit des Strahlrohrführers; bei wenig geübten Strahlrohrführern konnten nur ca. 5% des eingebrachten Löschwassers zur Wärmebindung wirksam werden. Das wären etwa die 190 kW Wärmebindungsvermögen. Wenn mit dem CM-Rohr bei sehr versierten Strahlrohrführen aber bis zu 1700 kW Wärmebindungsvermögen erzielt werden, dann muß das mit 130 l/min beim D-HSR auch möglich sein.
Ich darf bei solchen Vergleichen aber nicht ein D-HSR mit einem C-HSR vergleichen, bei denen der Trupp die Durchflußmenge auf 235l/min eingestellt hat - die bekomme ich natürlich auch locker durch einen C-Schlauch.
Den Haupteinfluß hat nach den Karlsruher Versuchen die Fertigkeit des Strahlrohrführers.
Wenn - wie in einigen Beiträgen dargelegt - es in der Einsatzpraxis Fälle gegeben hat, dass mehrere C-Rohre benötigt wurden, dann war eben das Wärmebindunsgvermögen eines einzelnen C-Rohres bei dem aktiven Strahlrohrführer eben überschritten. Und selbst bei besten Strahlrohrführer ist bei Brandleistung größer 1.700kW die Möglichkeiten eines einzelnen CM-Rohres überschritten.
..natürlich gebe ich hier nur meine ganz persönliche Meinung kund...
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