Moin,
ich war zunächst auch sprachlos. Das hat sich durch einige Kommentare hier geändert.
Es muss ja nun nicht jeder ein Vollprofi in der Drogenberatung sein, aber es ist eigentlich doch schon soweit öffentlich bekannt, daß der Handel mit Drogen bei Personen die selber Konsumenten sind eine erweiterte Beschaffungskriminalität ist. Das der Konsum wiederum ein Symtom einer Berufserkrankung ist wurde hier auch schon beschrieben. Und das hier einige schreiben, als ob es möglich ist an einer Berufserkrankung selbst schuld zu sein und das diese Personen wegen dem schuldhaft begangenen Verbrechen aus dem Feuerwehrdienst entfernt werden müssen, ist mit offen gesagt nicht verständlich. Wenn wir so weit gehen wollen müssten wir sagen, daß die Kameraden selbser Schuld sind, weil sie ja schließlich Feuerwehrmänner geworden sind, da muss man mit sowas rechnen. Wären sie Gärtner geworden und hätten deswegen durch den Einsatzstress keinen Burnout, hätten sie die Erkrankung vermieden. DAS kann es ja wohl nicht sein.
Wenn ein Feuerwehrangehöriger an PTBS oder "Burnout" leidet sind solche Folgen möglich, leider. Dabei sollte aber nicht die Frage sein, ob die Personen noch der Feuerwehr zugemutet werden können, sondern ob den Kameraden der Feuerwehrdienst (Einsatzdienst) noch zugemutet werden sollte. Bei Alkoholmissbrauch wird das so gesehen, es sollte aber bei allen Substanzmissbräuchen so gesehen werden. Ein Entlassen aus dem öffentlichen Dienst bzw. Beamtenverhältniss, am besten noch unter Aberkennung der Altersbezüge ist dabei für die Kameraden genau wie für die Allgemeinheit kontraproduktiv. Was meinen hier denn einige wie die kameraden denn dann künftig ihr Geld verdienen sollen. Bis jetzt haben sie 2 erwerbstätigkeiten erlernt. Ehrliche Arbeit und Drogenhandel. Nun nehmt ihnen mal die Chance, sich mit ehrlicher Arbeit ihr Geld zu verdienen, wohin werden die Kameraden u.U. ausweichen ? Vom sozialen Umkreis mal ganz zu schweigen. Mir wäre da wesendlich wohler, wenn man sich dazu durchringen würde, krankheitsbedingt nicht mehr einsetzbare Kameraden erstmal zu therapieren und dann ggf. Unzuschulen und an verträglicheren Arbeitsplätzen einzusetzen, so wie bei jeder anderen Erkrankung auch.
Mir ist klar, das keiner von uns mit einem Kameraden in den Einsatz gehen will, der nicht klar im Kopf ist, ich will es auch nicht. Aber wenn ich den Kameraden dann immer wieder vom Drogenkitz abholen muss , weil der nach der Entlassung total abgerutscht ist, ich hätte ein Scheißgefühl im Bauch. Und wenn es eben nicht mehr Feuerwehr ist, dann zur Not halt Hausmeister im Rathaus oder Klärwerker oder Pförtner oder sonst etwas in der Art.
Ich weis nicht wie der Fall in Lübeck gelagert ist, aber unterstellend, daß es so ist wie von uns vermutet, es wäre unfair, einen Feuerwehrmann deswegen zu bestrafen, weil er sich die falsche Berufkrankheit bekommen hat und nicht einfach nur "Rücken" oder "Knie".
Gruß aus dem Rheiderland
Lutz
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