Geschrieben von Jürgen M@yerDie Hintergründe über die Krankheit "Alkoholismus" sind mir schon klar. Mir geht es hier eher um das:
"Warum wird bei solch gravierenden Alkoholproblemen immer so spät reagiert? "
Wie Klaus schon weiter oben schrieb, dass auf die Schnelle zu erklären würde zu Verkürzungen und Pauschalisierung führen.
Die 2 UE von Klaus halte ich da schon für einen realistischen Zeitansatz um klarzustellen, welche Probleme SIE z.B. durch Co-Alkoholismus bekommen können. Denn genau dafür ist der Vorgang ein Paradebeispiel.
Wer Angehörige oder trockene Alkis befragt, der wird seinen Ohren kaum trauen wie die Trinker von ihrem Umfeld protegiert wurden. Fehlende Kontrolle bei der Wartung lebenswichtiger technischer Einrichtungen gehört da nicht zu den besonders drastischen Beispielen.
Wenn ich Sätze wie diesen:
"Zu K. habe ich kein Vertrauen mehr. Und wie mir ergeht es vielen Kameraden im Kreis", sagt daher ein Blaurock.
höre, dann wird es auch in diesem betroffenen Landkreis schleunigst Zeit für die entsprechenden 2 UE. Jahrelang schön wegschauen, den Alki sich selbst überlassen, nach Faktenlage die Krankheit auch noch zu vertuschen und nachdem "es raus ist" noch mit dem Finger drauf zeigen. Das Ganze nennt sich dann wohl "Kameradschaft", ne?
Im Übrigen stimme ich dem Schreiber weiter oben zu, dass neben der Aufklärung eine "Betriebsvereinbarung" sehr wichtig sein kann. Ad eins haben dann Leute aus dem Umfeld eine Richtschnur, wen sie ansprechen können; ad zwo kann das für den Alki ein schmerzhafter aber gangbarer Weg aus der Sucht sein. Gerade Leute die ihrem Hobby Feuerwehr tief verbunden sind kann es helfen wenn man ihnen unmissverständlich klarmacht, dass es so nicht weiter geht - und gleichzeitig Wege aus der Sucht aufzeigt.
Wenn man die öffentlichen Zahlen hochrechnet dürfte fast jede Feuerwehr über ihren eigenen Alkoholiker verfügen. Aufklärung dagegen ist größtenteils nicht vorhanden. Gerade in unserem Bereich, wo es im Zweifelsfall ans eigene Leben geht ein Ding der Unmöglichkeit.
Kleine Frage am Rande, weil es mich persönlich interessiert: Werden bei der "neuen" G26.3 eigentlich auch die einschlägigen Leberwerte (Gamma-GT, GOT, GPT, MCV) kontrolliert? Rein aus meiner subjektiven Einschätzung heraus hätte man da doch sicher schon einige Betroffene "entdeckt". Wenn die Werte überprüft werden: wie geht es weiter? M.M.n. ist ein "nasser" Alki komplett Dienstuntauglich. Also nicht nur Atemschutz? Gibt es da irgendwo Regelungen, wie man die betreffende Wehr informieren kann? Es geht ja über die Fragestellung "Atemschutztauglichkeit" hinaus. Sonst fährt der unerkannte Alki beim nächsten mal ohne A auf dem Helm eben das LF...
Oder hat jemand die Fragestellung in diese Richtung erweitert? Die Blutprobe wird ja so oder so labormedizinisch ausgewertet, dürfte keine immensen Mehrkosten verursachen.
Gruß,
Markus
Aus meiner Sicht könnte es dem Einen oder Anderen nicht schaden dass man ihm sagt dass er schlicht und einfach dumm ist, statt ihn bloß nicht auszugrenzen.
J. Mäschle, Forums-Philosoph
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