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RubrikEinsatz zurück
ThemaVersuch einer konsensuellen Lehraussage: war - Keine Abstützung...35 Beiträge
AutorHolg8er 8E., Hofheim / Bayern670998
Datum09.03.2011 11:05      MSG-Nr: [ 670998 ]12639 x gelesen

Hallo Jan Ole,

zuerst einmal möchte ich anmerken das es gut ist das es Euch Beide gibt. Dich und Jörg Kurtz und die anderen in euren Teams. Ihr habt mit verschiedenen Abhandlungen und Lehrgängen den Einsatz von Drehleiter effektiver und sicherer gemacht.

Jetzt zum Streitpunkt Abstützten auf Gewegen JA oder NEIN.

Ich zitiere hier aus einem aktuellen Magirus Werbefilm "Auch bei unbefestigen Untergründen kann die Magirus Drehleiter noch abgestützt werden. Sollte eine Stütze einsinken wird durch den flachen Abstützbalken die Auflagefläche erhöht und der Rettungseinsatz kann weiter erfolgen." Zitat Ende.

Zu finden unter: http://www.iveco-magirus.de/index.cfm?id=210 - hier der Film "Drehleitern".

Was jetzt? Magirus spricht gar von einem Abstützen auf "unbefestigten Untergründen".

Lassen wir mal weg, das es sich um einen Werbefilm handelt.

Es ist meiner Meinung nach so, das sich die Diskussion an diesem verdammten Gehweg festgenagelt hat, auch oder gerade wegen des gleichzeitigen Ausfalls der beiden Drehleitern.

Ich möchte folgendes zur Diskussion stellen:

1. Einsatzstellen sind immer risikobehaftet. Es gilt Risiken zu erkennen, zu minimieren oder wenn möglich (sehr selten) ganz auszuschließen. Dies gilt auch für den Einsatz einer Drehleiter.

2. Kommen wir irgendwan zu dem Konsens, eine Drehleiter darf nicht auf einem Gehweg abgestützt werden, so ist die Folge das wir eine Drehleiter außerhalb einer Straße gar nicht mehr zum Einsatz bringen können. Weil wir nicht wissen ob der geteerte oder gepflasterte Hof des landwirtschaftlichen, gewerblichen, privaten und und und Anwesens den statischen Unterbau hat wie eine ordnungsgemäß gebaute Straße in Deutschland. Von einem geschotterten Weg oder einem Grünstreifen auf gewachsenem Boden rede ich hier schon gar nicht mehr.

3. Zu Punkt 2 frage ich in die Runde. Können wir uns das erlauben?

4. Kommen wir nach reichlichen Überlegungen zu Punkt 3 zu der Meinung, irgendwie können wir uns die Einsatzstellen nicht aussuchen und wir rücken vom generellen Gehsteigsverbot ab, dann kommen wir zu Punkt 1. Risikominimierung. Maßnahmen und Möglichkeiten

5. Auffahrbohle. Meiner Meinung nach nicht geeignet da:
- sie nicht geeignet ist 6 Tonnen an Last zu vertragen
- sie bei Wind und Wetter mittlerweile seit 20 Jahren unterm Fahrzeugaufbau hängt und über die Beschaffenheit nur Mutmaßungen angestellt werden können

6. Unterlegklötze zur Lastverteilung nur bedingt geeignet da:
- zu klein - rechnerisch mag eine Reduzierung des Bodendruckes eintreten, aber bitte, eine Reduzierung um 25 - 35 % je nach Größe (neue Magirus sind da die Ausnahme irgendwas mit 50 - 60 %) ist zwar besser als Nichts, reicht aber meiner Meinung nach für eine gewisse Sicherheitsreserve nicht aus
- Hersteller sprechen von ausreichender Reduzierung des Bodendruckes bei Verwendung von Unterlegklötzen zur Lastverteilung. BLÖDSINN. Die wissen doch gar nicht wo wir die Leiter aus einsatztaktischer Sicht aufstellen müssen und was dann für ein Untergrund vorliegt. Haben die wie im Straßenbauamt üblich eine Messung der Statik des Untergrundes mittels Lastplatte durchgeführt, als das sie sagen können es langt. Für was und wo langt es denn?

7. Drehleitern kosten rd. 500 - 600 TSD Euro. Und es wird noch nicht einmal vernünftiges Unterlegmaterial zur sicheren Lastverteilung mit entsprechenden Sicherheitsreserven mitgeliefert. Meiner Meinung nach muss das Unterlegmaterial eine Reduzierung der Last auf (nicht um) 25 % bewirken. Schlimmster Fall 8 Tonnen belastung auf einer Stütze, währen dann eine Last von 2 Tonnen. Effekt? Wir können uns die Diskussion um den Geweg sparen.

8. Ich habe in den 25 Jahren Feuerwehr noch nie eine Auffahrbohle gebraucht. Aus diesem Grund überlege ich, die Auffahrbohlen gegen gleichgroße, jedoch um 2 cm stärkere wasserfest verleimte Mulitplexplatten zu ersetzen. Mache ich jedoch nicht blauäugig, ich lasse die Belastbarkeit gerade durch einen Dipl. Ing. für Statik durchrechnen. Bin gespannt auf die Ergebnisse.

9. Gehe ich unser Einsatzgebiet mit seinen teilweise sehr engen Straßen durch, so kann ich die Drehleiter bei einem Abstützverbot auf Gehsteigen in vielen Fällen gleich zuhausen lassen, da mir dann oft die 5,2 Meter mehr seitliche Ausladung fehlen.

Ich bitte um eine rege Diskussion.

Holger Eiring
www.ffw-hofheim.de



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 28.02.2011 20:39 Jörg7 K.7, Soltau Keine Abstützung mit Hubrettungsfahrzeugen auf Gehwegen!
 28.02.2011 22:24 Jan 7Ole7 U.7, Hamburg
 01.03.2011 11:30 Jörg7 K.7, Soltau
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 07.03.2011 18:31 Ulri7ch 7C., Düsseldorf
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 07.03.2011 19:43 ., Kiel
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 09.03.2011 08:58 Anto7n K7., Mühlhausen
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 09.03.2011 12:22 Thom7as 7E., Nettetal
 13.03.2011 13:58 Jan 7Ole7 U.7, Hamburg
 13.03.2011 14:01 Flor7ian7 B.7, Völklingen
 13.03.2011 14:15 Jan 7Ole7 U.7, Hamburg
 07.03.2011 13:33 Ulri7ch 7C., Düsseldorf
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 09.03.2011 13:40 Jörg7 K.7, Soltau
 09.03.2011 15:04 ., Reken
 10.03.2011 14:22 Holg7er 7E., Hofheim
 13.03.2011 15:44 ., Bremervörde
 13.03.2011 15:57 ., Reken
 13.03.2011 16:12 ., Bremervörde
 13.03.2011 16:30 Lüde7r P7., Kelkheim
 13.03.2011 17:42 Olf 7R., Hilbersdorf
 13.03.2011 18:26 ., Reken

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