Rubrik | Fahrzeugtechnik |
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Thema | Allrad bei Schnee | 43 Beiträge |
Autor | Ralf8 R.8, Reken / NRW | 657953 |
Datum | 13.12.2010 06:40 MSG-Nr: [ 657953 ] | 19627 x gelesen |
Geschrieben von Thorben GruhlIm Grunde ja. Oder sagen wir mal korrekter, ein konstentes Drehzahlverhältnis das bei gleicher Reifengröße 1:1 beträgt.
Man kann natürlich auch Zuschaltallrad bauen, wo man ein Längsdifferential vorsieht und im nicht zugeschalteten Zustand mittels Längsdifferentialsperre das freie durchdrehen des lastlosen Wellenstummels des Vorderachsabgang verhindert. Dann könntest bei Zuschaltung des Allrads natürlich die Mittelsperre lösen und bei gegebener Reifenhaftung zunächst sperrenlosen 3-Differential-Allrad fahren. Geht schon, lohnt aber meist den konstruktiven Aufwand dahinter nicht. Da kannt auch gleich auf die Zuschaltvariante verzichten und Permanentallrad mit drei Differentialen nutzen. Spart dir die Kupplung für die Vorderachse.
... ich würde das ganze mehr nach Längs- und Quersperren unterscheiden, zumindest bei den Fahrzeugen die über mechanischen Antrieb, sprich Kardanwellen verfügen. Hat ein Fahrzeug normalerweise Hinterachsantrieb, aber einen zuschaltbaren Antrieb (Allrad) für die Vorderachse, so wird dies über eine Längssperre (die Kardanwellen von Verteilergetriebe zu Hinterachse und Vorderachse bewegen sich gleich, wirken wie eine durchgehende Welle) erreicht. Hier vergrössert sich der Lenkradius ein wenig, die Differentialausgleiche in Vorderachse und Hinterachse bleiben aktiv, will heißen wenn ein Rad auf dem festen steht und eines im losen Untergrund, so kann ein Rad stehen bleiben und das Rad gegenüber auf der gleichen Achse durchdrehen.
... eine weitere Option bei der Antriebskonfiguration ist die Hinterachssperre, eine Quersperre, die dafür sorgt das die Räder einer Achse gleich drehen. Diese Quersperren sind sehr empfindlich und sollen nur in losem Untergrund zugeschaltet werden da die Differentialwirkung der Achse im eingeschalteten Zustand aufgehoben ist, sprich bei Kurvenfahrtfahrt kann das äußere Rad nicht mehr öfter oder schneller rundlaufen als das kurveninnere Rad. Im losen Gelände kein Problem, da der lose Untergrund es zulässt die Reifen trotz eigentlich unterschiedlicher Kurvenradien gleich drehen zu lassen; auf festem Grund ist das ganze nur bedingt und bei Geradeausfahrt zu empfehlen. Kurvenradien sind sehr gross zu berechnen, da die gesperrte Hinterachse einen gerade aus schieben will.
... als nächstes kommt die Quersperre für die Vorderachse. Wird diese auch zugeschaltet drehen alle Räder am Fahrzeug mit gleicher Umdrehungszahl; das Lenkvermögen ist sehr stark engeschränkt, eigentlich soll man mit eingeschalteter Vorderachsquersperre nur gerade aus fahren; würde sagen max. viertel Lenkradumdrehung in jede Richtung auf losem Grund.
Geschaltet werden die Sperren normalerweise schaltervorgegeben in der Reihenfolge Allrad (Längssperre), Differentialsperre Hinterachse (Quersperre) und Differentialsperre Vorderachse (Quersperre).
... dann gibt's noch sowas wie den Overdrive, einen ölhydraulischen Antrieb für die Vorderachse - hab ich aber noch nie gefahren und auch keine Ahnung davon.
Freundliche Grüße
Ralf Röhling
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| 12.12.2010 19:47 |
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Matt7hes7 W.7, Hohenseefeld |
| 12.12.2010 19:58 |
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., Haan / Rhld |
| 12.12.2010 20:22 |
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Fran7k S7., München |
| 12.12.2010 20:25 |
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., Haan / Rhld |
| 12.12.2010 20:59 |
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Fran7k H7., Wethautal |
| 12.12.2010 21:06 |
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., Haan / Rhld | |