Rubrik | Katastrophenschutz |
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Thema | Muss ich das wirklich??? | 88 Beiträge |
Autor | Matt8hia8s O8., Waldems / Hessen | 653615 |
Datum | 11.11.2010 09:04 MSG-Nr: [ 653615 ] | 24051 x gelesen |
Polizei
Moin,
Geschrieben von Florian BeschStelle ich die Teilnahme auf so ein hohes Niveau dann muss ich :
- sicherstellen das jeder weiß um was es geht -> Pol Bildung
- sicherstellen das das was die Feuerwehr da veranstaltet ein verdammt gutes Bild abgibt -> Formaldienst -> Zeitproblem
nö, wieso? Es ging doch darum, ob die Feuerwehr, in welcher Form jetzt auch immer, überhaupt da teilenhmen muss/darf/kann/soll. Und ich wollte nun ausdrücken, dass zumindest ich persönlich das aus den o.g. Gründen (u.a.) tue. Warum andere dort hingehen musst du sie schon selbst fragen.
Aber ähnlich wie hier teile ich jedem, der das wissen will, auch gerne meine Meinung dazu mit. Und bei unseren Besuchen am Volkstrauertag, wenn wir zusammen mit vielen anderen Bürgern, vor dem auf unserem Friedhof befindlichen Denkmal stehen, dann ist das Thema - auch weil gerade die Geschichte unserer (und vieler anderer) Feuerwehren zu beginn recht stark durch den Nationalsozialismus und den Krieg beeinflusst worden ist. Das wird jedem klar, der die Chronik liest und mal die Tafel der immerhin hohen zweistelligen an Gefallenen mal mit der Liste der Feuerwehrmitglieder vor dem Krieg vergleicht. Und wenn man sich dann mal überlegt, wie schwer es für die restlichen Überlebenden gewesen sein muss, ihren privaten Schrebenhaufen (Vater, Bruder, Kinder tot, vielleicht selbst nicht ganz ohne Trauma, Wirtschaft am Boden...) zu kitten und dann auch noch eine Feuerwehr wieder aufzurichten, dann gehört da Respekt dazu.
Ähnlich sehe ich das übrigens auch bei den ganzen Vereinen. Wie in vielen Orten wurden hier bei uns Turn- und Sportverein, die traditionell seit 18nochwas einzelne Vereine waren, zwangsvereinigt. Auch hier gab es zahlreiche Gefallene, auch unter den Funktionären. Trotzdem wurde nach dem Krieg weiter gemacht, in den fünfzigern sogar eine Turnhalle neu gebaut (wo dann später viele Dorffeste, die Kerb und und und stattfanden) und den Leuten so etwas geboten, um wieder in einen geregelten Alltag zu finden.
Und mal unabhängig von dem, was vor mehr als 60 Jahren passiert ist, aber auch unser Leben bis heute nachhaltig beeinflusst, kann man die Gelegenheit nutzen auch einmal zu reflektieren was heute passiert. Bewaffnete Konflikte sind, trotz der Lehre die zig Millionen Tote im letzten Jahrhundert für die ganze Welt gewesen sein sollten, noch immer realität. Und noch immer müssen Soldaten und Zivilisten deswegen ihr Leben lassen. Auch ethnische Konflikte sind, trotz zunehmender Globalisierung, nicht aus der Welt.
Warum müssen wir uns also jedes Jahr rechtfertigen, wenn wir uns dessen einmal im Jahr ganz deutlich bewußt machen, und dafür vor das eindrucksvollste Mahnmal für die Schrecken des Krieges gehen, dass wir in Deutschland in fast jedem (!) Ort haben? Wenn dazu jemand Uniform tragen will oder wenn der Gesangverein "Ich hatte einen Kameraden" anstimmt, und jemand dazu die Kopfbedeckung abnimmt, warum müssen wir dann gleich über unpassenden Militarismus jammern oder die formal korrekte Handhaltung beim Mütze absetzen einfordern? Haben wir angesichts des eigentlichen Sinnes dieses Gedenktages nicht andere als formelle Probleme?
Gruß, Matthias
Ein Psychopath ist jemand, der gerade heraus gefunden hat was wirklich los ist...
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