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Thema | Wo sparen? | 101 Beiträge |
Autor | Volk8er 8L., Erlangen / Bayern | 628034 |
Datum | 04.06.2010 09:09 MSG-Nr: [ 628034 ] | 50546 x gelesen |
1. Freiwillige Feuerwehr
2. Feuerwehrfrau
Löschgruppenfahrzeug
Persönliche Schutzausrüstung
Was ist "sparen" ?
Die Suboptimierung der Kostenseite durch den Kämmerer von Hinterkleindingsbums ?
oder
Eine kostenmäßige Gesamtbetrachtung des Systems Kosten für abwehrenden / vorbeugenden Brandschutz in Verbindung mit den volks- und betriebswirtschaftlichen Kosten von Schadensfällen in Abhängigkeit von der Effizienz der Brandschutzorganisation? Dabei Einbeziehung des Motivationsfaktors für ehrenamtliches Personal!
Das wir über Themen wie Ausgeheuniformen Kosten sparen könnten, die nicht dem unmittelbaren Zweck des abwehrenden Brandschutzes dienen ist klar. Dazu fast ausschließlich genormte Fahrzeuge, so dass immer wiederkehrende Konstruktionskosten gespart werden, Bestellung auf Landesebene um Kostensenkungseffekte durch rationellere Fertigung größerer Stückzahlen etc. Das ist eigentlich trivial.
Ich will mal zwei andere provokante Rechnungen aufmachen.
1. Provokation) Der Kämmerer von Hinterkleindingsbums spart so sehr an der Ausrüstung der Freiwilligen Wehr, dass die Leute die Lust verlieren und den Dienst quittieren. Die Thematik Pflichtfeuerwehr erbringt nur eine lustlose erzwungene Minimalsanwesenheitstruppe ohne jede Leistungsbereitschaft und ist praktisch ohne "Kampfkraft". Dann muß irgendwo eine Kerntruppe auf kommerzieller Basis her, damit die Feuerwehr noch funktioniert. Gehen wir nur von 2 Staffeln hauptamtliches Personal aus, dann haben wir pro Jahr Personalkosten von mindestens 450.000,- € pro Jahr. JEDES Jahr 450.000,- € , also in 10 Jahren 4,5 Mio €. Welche Spielzeuge kann man dafür einer FF schenken, trotzdem weniger Geld ausgeben und dafür eine hochmotivierte Truppe von Freiwilligen haben ?
2. Provokation) Wiederum der Kämmerer von Hinterkleindingsbums spart an der Feuerwehr. Kein sinnvolles (!) neues LF, keine Brandhausausbildung und keine neue PSA - die Kampfkraft im Einsatzfall lässt stark nach. Pro Forma erfüllt die Kommune die Forderung nach einer Feuerwehr als Pflichtaufgabe.
Im Ort (7000 Seelen) gibt es einen großen Arbeitgeber - die Möbelfabrik XY, bei der 170 Einwohner aus Hinterkleindingsbums arbeiten (also 170 Familien hängen an der Firma XY); ebenso ist XY der größte Gewerbesteuerzahler. Nun brennt es leider bei der Firma XY. Die super-duper Sparwehr kommt zu spät ist nicht wirklich fähig und entsprechend ausgerüstet => die Firma XY ist ein Totalschaden. Die Brandversicherungs zahlt zwar den Primärschaden, doch wegen mangelnder Lieferfähigkeit für eine Einrichtungshauskette verliert die Firma XY die Marktanteile und geht wenige Monate später ein. 170 Arbeiter von XY verlieren ihren Job und sind arbeitslos; der größte Gewerbesteuerzahler von Hinterkleindingsbums ist ebenfalls weg. Dann kostet das "Sparen" des Kämmerers die Kommune das Arbeitslosengeld für 170 Familien (ev. sogar Hartz IV lässt grüßen) und die Gewerbesteuereinnahmen sind weg. Macht summa sumarum pro Jahr wieviel € im Vergleich zum "Spar"effekt durch "sparen" an der Feuerwehr ?
Wir sehen; "Sparen" ist nicht gleich "Sparen" und vor allem "Sparen" darf keine einfältige Suboptimierung in einem Gesamtsystem sein, dessen Ausmaße und Zusammenhänge von den "Spar"meistern nicht einmal ansatzweise begriffen werden.
..natürlich gebe ich hier nur meine ganz persönliche Meinung kund...
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| 02.06.2010 22:31 |
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., Thierstein |
| 02.06.2010 22:37 |
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., Thierstein | |