Deutscher Feuerwehrverband e.V.
Hallo,
ich hatte vor ca. 3 Jahren einen Einsatz, der sich von Samstag Vormittag bis in den späten Nachmittag zog, andere sprechen zu der Zeit des Einsatzendes bereits vom frühen Abend. Alarmiert wurde ich während meines samstäglichen Einkaufsbummels.
Kleine Zwischenbemerkung, die jedoch WICHTIG für die folgende Beurteilung ist!!! Ich wäre bei dem Einsatz NIE UND NIMMER nicht ersetzbar gewesen, war also Einsatzleiter, Maschinist, Gruppenführer und Schlauchtruppmann gleichzeitig und wurde dafür mit dem Bundesverdienstkreuz und dem Biebelrieder Kreuz am laufenden Band belohnt!
Zurück zu jenem verhängnisvollen Samstag. Ich also nichtsahnend einkaufskorbschwenkend im Städtele, und plötzlich ging die Hupe! Ich hab dann nur noch einer verdutzen Passantin meinen Bub in die Hand gedrückt (er hat wenn wir unterwegs sind immer einen Zettel um mit der Aufschrift "Mein Papa ist der wichtigste Feuerwehrmann der Welt, bitte unterstützen Sie die Weltrettung und bringen Sie mich heim, ich wohne in .... (Adresse aus Datenschutzgründen unkenntlich gemacht)) und ab zum Ölspurkehren ins verkehrsberuhigte Schulviertel. Dort war einem etwa 16 Jahre Nachwuchs-Topmodel auf dem Weg zum Freibad das Beautycase ausgekommen und der gefährliche Inhalt namens Sonnenöl, Bodylotion, dreierlei Shampoo für jede Art von Körperbehaarung und Gleitgel verteilte sich auf der Straße. Unter Absicherung der Einsatzstelle wurden die Substanzen aufgenommen, getrennt, für die Entsorgung vorbereitet, der Gleitbeiwert gemessen, nach intensiver Diskussion die Straße für den Verkehr wieder freigegeben und nach Abrücken und Eintreffen am Gerätehaus wurde der Einsatz nachbereitet: Geräte einsatzklar machen, PSA reinigen und sortieren, Körperpflege und ausgiebiges Auffüllen des Flüssigkeitshaushaltes.
Leider kam ich also aus einsatztechnischen Gründen nicht mehr dazu, meinen Lottoschein abzugeben. Und bei der Ziehung hat mich dann der Verschlag getroffen: Die Kugeln purzeln in die Becher, und zum Schluss hätte ich 6 Richtige gehabt! Mit Superzahl und allem drum und dran! Bei einem Jackpott von 24 Millionen Euro war es dann auch schon scheißegal, dass ich im Spiel 77 auch noch mal schlappe 2 Mios abgeräumt hätte ;-((
Ich also mir schnell eine Einsatzbestätigung geschrieben (Kinderspiel, war ja selbst Einsatzleiter) und noch mitten in der Nacht zum Bürgermeister. Nach einer kurzen, aber nicht minder intensiven, fast handgreiflichen Diskussion haben wir uns dann darauffolgend nur noch in diversen Gerichtsverhandlungen gesprochen, in denen ich mir durch alle Instanzen meinen entgangenen Gewinn erklagen wollte, den dann ja völlig unberechtigt ein ewig in der Arbeitsagentur rumsandelnder, schwervermittelbarer Hartz IV-Empfänger mit einem Stall voll Kinder abgeräumt hatte.
Mittlerweile kennt auch der EGH meinen Namen in- und auswendig, und die nächste UNO-Vollversammlung hat auch einen interessanten Tagesordnungspunkt, nämlich:
Ehrenamtliche Feuerwehrangehörige dürfen durch Ihren Dienst in der Feuerwehr keine unzumutbaren Nachteile erleiden Und wenn der entgangene Gewinn kein unzumutbarer Nachteil ist, was denn dann???
Unfair finde ich, dass sich weder der zuständige KFV, noch LFV noch der DFV für meine Belange einsatzen, geschweige denn interessieren, und die Bundesregierung rettet lieber Pleiteland statt im eigenen Land zu retten, was zu retten ist.
Aus Protest hab ich das Bundesverdienstkreuz dem Herrn Köhler zusammen mit einer toten Katze (vom Baum gepflückt!) an die Tür genagelt und hab das Biebelrieder Kreuz in alle Richtungen sperren lassen.
Aber egal was kommt, und wenn ich dafür Haus und Hof, mein Vermögen, das Vermögen meiner Frau, meinen Arsch und auch den Arsch meiner Frau dafür hergeben muss, ich werde nicht klein beigeben und weiter für mein Recht kämpfen, zu den glücklichen Lotto-Millionären gehören zu dürfen. Steter Tropfen höhlt den Stein!
Allen anderen ähnlich Geschädigten kann ich nur anbieten, dass wir zusammen eine Selbsthilfegruppe gründen.
SCNR, FP
wer Ironie findet, darf sie behalten ;-))
Der Beitrag stellt meine private Meinung dar und nicht die Meinung der Stellen oder Organisationen, bei denen ich beruflich oder ehrenamtlich tätig bin.
Tue zehn Jahre lang Gutes, und niemand wird es bemerken. Eine Stunde lang Böses getan, und Ruhm ist dir gewiss. - Samurai-Weisheit
Besucht uns unter:
Feuerwehr Hilpoltstein
Frühdefibrillation - Laiendefibrillation im BRK-Kreisverband Südfranken
LFV Bayern - Fachbereich 4: Vorbeugender Brandschutz
Informationen aus dem Fachbereich 4 VB
Beitrag inhaltlich zustimmen / ablehnen |