Ein Grund, warum die von dir verlinkten Probleme auftreten, ist eindeutig das föderale System, welchem wir verfallen sind. Während die einzelne Feuerwehr als Mikrokosmos recht gut funktioniert, ist alles, was darüber hinausgeht sehr ineffizient. Dies wurde hier natürlich schon hundertfach besprochen.
Wo besteht der Sinn darin, dass jedes Bundesland, jeder Landkreis, jede Kommune, jede einzelne Feuerwehr ihr eigenes Süppchen kochen? In jedem Landkreis / Ausbildungsstätte werden Ausbildungsunterlagen neu erstellt, werden Funkkonzepte aus dem Boden gestampft und Standardeinsatzregeln entwickelt. In jedem Bundesland herrschen andere Feuerwehrgesetze, sind andere Feuerwehr-Unfallkassen zuständig, gelten andere Regeln und Empfehlungen zu Schutzkleidung, werden andere Funkrufnamen verwendet. Jede Landesfeuerwehrschule hat eigene Regeln, wie sie ihre Ausbildungslehrgänge gestaltet. Zwar regelt hier die FwDV 2 den Rahmen, dennoch gibt es Unterschiede in der Ausbildung (Gruppenführer in Bayern in einer Woche), unterschiedliche Voraussetzungen für Beförderungen, Funktionen und Kennzeichnungen. Fahrzeuge werden ausschließlich nach örtlichen Begebenheiten beschafft. Weder an Funkrufnamen, noch an deren Bezeichnung erkennt man dessen taktischen Einsatzwert. Jede Kleinstfeuerwehr kämpft um ihre autonome Existenz. Strukturänderungen werden nicht angegangen. Einsatzbereichsgrenzen, die vor 150 Jahre Gültigkeit hatten, werden starr beibehalten, obwohl man heute schon motorisiert zum Einsatz fährt. Nicht jede 200 - Seelen - Gemeinde benötigt eine Feuerwehr. Gesundschrumpfen wäre hier der richtige Ausdruck.
Eine zentrale Steuerung des Feuerwehrwesens in Deutschland ist von Nöten. Mehr Kompetenzen auf Bundes- und Landesebene. Eine komplette Umstrukturierung wäre notwendig, um all diese Mißstände zu beheben.
ABER dies könnte man jetzt 1 zu 1 auch auf das Schulwesen übertragen.
Viele Grüße
Oliver
Es handelt sich bei dem Geschriebenen um meine persönliche Meinung und nicht um die Auffassung irgendeiner Feuerwehr.
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