Rubrik | Einsatz |
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Thema | Wieder ein TLF im Feld abgebrannt | 101 Beiträge |
Autor | Ferd8ina8nd 8B., Clausthal-Zellerfeld / NDS | 575387 |
Datum | 11.08.2009 14:32 MSG-Nr: [ 575387 ] | 48195 x gelesen |
Infos: | 23.07.13 Youtube - Brand TLF - Flucht in letzter Sekunde
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Hektar
Hektar
Moin,
an dieser Stelle möchte ich mal ein wenig von der Bekämpfung von Flächenbränden in der Landwirtschaft, speziell Ostdeutschland erzählen.
Es ist durchaus so, dass im Falle eines Brandens die Bauern der benachbarten Betriebe zusammenkommen, und mit Ihrem Maschienen helfen, das Feuer einzudämmen. Vor allem ist dies bei Bränden in bestehendem Getreide sehr wichtig, da dort ein ablöschen durch die Feuerwehr ohne solche Schneisen praktisch unmöglich sein dürfte.
Allerdings ist es, gerade bei der größe der Betriebe im Osten, so, dass bis die entsprechende Maschiene auf dem Acker ist, gerne mal 20 Minuten vergehen. Wenn die Arbeitsmaschiene umgehängt werden muss, verlängert sich diese Zeit entsprechend. Und die direkten Nachbarbetriebe wirtschaften auch gerne mal ein paar km entfernt, so dass es auch hier entsprechend dauert, bis die Maschienen vor Ort sein können.
Das nächste Problem ist, dass man bei der Ausdehnung der Flächen und somit auch der Brände, mit einem Pflug auf verloremem Posten steht, da man schlicht zu langsam ist und ein Feuer einem in der Regel wegläuft. Um Schneisen in den Getreideacker zu schlagen, benutzt man deshalb in der Regel Grubber, mit diesen muss man dann allerdings mehrere Male über den selben Streifen Fahren um ihn schwarz zu bekommen. Mit einer solchen Maschiene wird man im Extremfall ca 20 km/h fahren können, bei Arbeitsbreiten von 4m bis 6m, manchmal sogar mehr.
Aber wie gesagt funktioniert hier in der Regel die Nachbarschaftshilfe und so kommen bei einem großen Brand gerne 3 bis 4 Trecker zusammen, und dass ist dann doch eine große Hilfe.
Hierbei ist aber auch wieder eine entsprechender Abstand des Brandschutzstreifens zum Feuer ratsam. Mir ist ein Fall bekannt, da konnte ein Traktorfahrer nur noch seine Brotdose nehmen konnte und schauen musste, dass er Land gewinnt. Er war beim Versuch einen Brandschutzstreifen um einen brennenden Mähdrescher anzulegen, etwas zu nah an das Feuer gekommen und die Motorsteuerung hat alles wegen Überhitzung abgeschalten. Es gab keine Möglichkeit den Traktor wieder zu starten und er musste ebenfalls aufgegeben werden. Wahrscheinlich ein ähnlicher Fall wieder hier vorliegend.
Hilfe duch Güllefässer wird man nur noch in wenigen Fällen bekommen können, diese Arbeiten sind meist bei Lohnunternehmern ausgelagert und deshalb sind die Fässre in der Breite gar nicht mehr vorhanden.
Bei bertrachten der Bilder meine ich im Hintergund solche Brandschutzstreifen erkennen zu können.
Zur Brandausbreitung im konkreten Fall ist zu sagen, dass das Stroh auf diesem Acker wahrscheinlich gehäckselt worden ist, und somit eine hohe, und vor allem schnell brennbare Brandlast auf dem Acker vorhanden ist. Auf einem Stoppelacker, auf dem das Stroh gepresst und abgefahren worden ist, ist eine solche Brandausbreitung meiner Meinung nach nicht möglich.
Ein so großer Kräfteansatz wie hier gewählt, ist meiner Meinung nach nicht überdimensioniert. Im Osten sind die einzelnen Felder meist sehr groß, Durchschnitt Baden Württemberg ca 1 ha, Durchschnitt Mecklenburg ca 80 ha, und duch das Fehlen von Wegen und anderen Brandschneisen kann ein Brand sehr schnell gewaltige Dimensionen annehmen und in benachbarte Felder oder in den Wald laufen, und das auf breiter Front. Und einen Waldbrand mit einer Ausdehnung von mehreren 100 Metern bis Kilometern zu bekämpfen, dürfte noch weniger Feude bereiten.
Noch ein Satz zum vorbeugendem Brandschutz. In der Landwirtschaft wird das Thema geprüfter Feuerlösche auf den Arbeitsmaschienen gerne vernachlässigt. Die beste Brandbekämfung ist den Brand, der zumeinst in den Arbeitsmaschienen entsteht, frühzeitig zu bekämften. Ich selber habe gerade wieder mitbekommen, dass ein Motorbrand bei einem Mähdrescher, was gerne mal vorkommt, mit 2x 6kg Pulver zu löschen ist. Wenn diese Löscher nciht vorhanden gewesen wären, wäre es zu einer werteren Feuerwehrsternfahrt und vielen Stunden Arbeit gekommen.
In diesem Sinne
Ferdinand Brandenstein
PS: wenn jemand ein Video oder Fotos von einem Brand hat, bei dem Traktoren die Brandbekämfung unterstützen, wäre ich über eine zusendung oder einen link sehr froh. Vielen Dank
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