Rubrik | Feuerwehrtechnik |
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Thema | Ausrüstung für Wasserrettungseinsätze! | 19 Beiträge |
Autor | Cars8ten8 G.8, Dormagen / NRW | 571917 |
Datum | 23.07.2009 11:10 MSG-Nr: [ 571917 ] | 7012 x gelesen |
Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft e.V.
Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft e.V.
Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft e.V.
Geschrieben von Peter OberheidenWie macht ihr das bei nachteinsätzen?
Wenn der See von der Größe her überschaubar ist, könnt Ihr versuchen ihn von oben (z.B. mittels Drehleiter) auszuleuchten. Das kann bei entsprechender Höhe und Lichtstärke fast blendfrei erfolgen. Dann braucht Ihr Euch vom Boot aus keine Gedanken über Licht zu machen. Gleicheitig könnt ihr vom Korb aus auch gut erkunden.
Wenn der See zu groß ist, würde ich auf Licht vom Ufer aus komplett verzichten und lieber geziehlt vom Boot aus dahinleuchten, wo ich auch gerade hinschaue. Ansonsten wäre die Blendgefahr zu groß.
Leblose Personen treiben leider oftmals wenige cm unterhalb der Wasseroberfläche und werden aus flachem Winkel nur bei Wellengang (den ihr im See nicht habt) sichtbar. Deshalb immer möglichst steil von oben ins Wasser schauen. D.h. bei großen Gewässern von vornherein genügend Boote heranführen, da der jeweilige Suchsektor pro Boot sehr klein ist. Probiert das im Dunkeln ruhig mal aus. Die örtliche DLRG kann Euch sicher einen wassertauglichen Rettungsdummy zur Verfügung stellen, den man dann in aller Ruhe suchen kann.
Hat die Person Wasser aspiriert und gleichzeitig ausgeatmet, geht sie erstmal unter. Daher parallel immer eine Tauchersuche organisieren, die möglichst sofort mitalarmiert wird. Ist die Person wirklich unter Wasser, ist es nach einer Erkundung meist schon zu spät, wenn Taucher noch von extern herangeführt werden müssen.
Ertrinken geht schnell. Daher selbst wenn der Notruf meldet "Person ruft um Hilfe" immer davon ausgehen, dass die Person bei Eintreffen der ersten Kräfte untergegangen ist. Wenn nicht, um so besser!
Geschrieben von Peter OberheidenWie holt ihr verletzte Personen aus dem Wasser?
Bei Personen, die aus dem Wasser geholt werden ist die größte Gefahr neben dem Ertrinken die Unterkühlung. Daher sollte die Rettung immer horizontal ohne viele Bewegungen erfolgen. Die klassischen Rettungstechniken ("Kreuzhebegriff", "Rutsche") aus der Rettungsschwimmausbildung sind nur zweite Wahl. Besser sind "Jason's Cradle", Spineboard oder selbst eine Schleifkorbtrage. Damit sollte der Patient bereits im Wasser gesichert werden und kann dann horizontal ohne Walkbewegungen ins Boot geholt werden.
Wichtig: Jeder "Beinaheertrunkene" gehört sofort in Notärztliche Behandlung und wird ziemlich sicher für 1-2 Tage unter Beobachtung kommen.
Zum Schluss noch ein bisschen Werbung in verbandseigener Sache: Die örtliche DLRG wird gerne weiterhelfen, aber nicht jede örtliche DLRG-Gliederung betreibt Einsatzdienst. Ggfs. ruhig mal Kontakt mit dem Bezirk (Kreisverband) aufnehmen. Für Kerpen wäre dies der Bezirk Rhein-Erft-Kreis.
DLRG Ortsgruppe Dormagen e.V.
www.dlrg-dormagen.de
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