Rubrik | Taktik |
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Thema | Warum Anleiterbereitschaft so wichtig ist... | 55 Beiträge |
Autor | Stef8fen8 W.8, Elmstein / Rheinland-Pfalz | 536897 |
Datum | 19.01.2009 22:10 MSG-Nr: [ 536897 ] | 18953 x gelesen |
Infos: | 03.03.11 Video: Feuerwehrmann rettet sich über Drehleiter (Frankreich)
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Geschrieben von Kai Simon Auch wundert es mich, dass sich ein Trupp getrennt hat. Todsünde!!! Im wahrsten Sinne des Wortes.
Ich habe im Atemschutzgeräteträgerlehrgang gelernt ein Trupp trennt sich NIE!
Auch auf die Gefahr hin das ich hier jetzt zerissen werde, ich bin ein Vertreter von Eigenschutz geht vor! Im zweifelsfall geht das eigene Leben vor das von anderen. Auch wenn die vermissten schon gefunden sind, und es kommt zu einer unvorhersebaren Situation (wie z.B. in Bad Harzburg) dann bleiben die Betroffenen Personen drin und der Trupp bringt sich in Sicherheit, und meldet die Stelle an der die Vermissten liegen. Ist manchmal eine schwere Entscheidung aber bevor ich hops gehe...
Wie man so etwas schreiben kann, verstehe ich ehrlich gesagt ganz und gar nicht. Hast du den verlinkten Bericht wirklich gelesen und verstanden? Hast du schon einmal Menschen in Extremsituation erlebt und ihre Handlungen beobachten können?
Zitat aus dem Bericht:
Geschrieben von Feuerwehr Bad Harzburg Der Angriffstrupp fand in der obersten Wohnung die beiden Kinder und begann damit ihnen die Brandfluchthauben aufzusetzen. Hierfür war es notwendig, dass sich die beiden Kameraden ihrer Einsatzhandschuhe entledigten. [...] Der erste Angriffstrupp, jeder Feuerwehrmann hatte ein Kind im Arm, verlor sich jetzt aus den Augen. Der Kamerad Alexander Beyer fand durch den plötzlich eingetretenen massiven Brandrauch seine Einsatzhandschuhe nicht mehr und er entschloss sich, sofort mit dem Kind in Richtung Treppenraum sich zu begeben. An der Wohnungstür traf er auf den zweiten Angriffstrupp. Da er sich zu diesem Zeitpunkt schon leichte Verbrennungen an den Händen zugezogen hatte, übergab er das Kind dem zweiten Angriffstrupp. In letzter Sekunde schafften es die drei Kameraden mit dem Kind im Arm noch an der Brandwohnung vorbei ins Freie zu gelangen.[...]Fieberhaft versuchten jetzt die Einsatzkräfte am Hauseingang Kontakt mit dem im Obergeschoss verbliebenen Kameraden, der ebenfalls ein Kind im Arm hatte, aufzunehmen. Der Rückweg war zu diesem Zeitpunkt aufgrund der enormen Hitze im Treppenraum abgeschnitten. Es herrschte jetzt eine absolute Ausnahmesituation, die man bei keiner noch so realistischen Übung nachspielen könnte. Nachdem feststand, dass sich der verbliebene Kamerad Dennis Lohoff über Funk nicht mehr meldete löste der Einsatzleiter den Atemschutznotfall mit der Durchsage an alle Einsatzkräfte „Maday, maday, maday“ aus. Alle verfügbaren Kräfte wurden zusammengezogen. Plötzlich erschien Dennis Lohoff mit dem Kind im Arm an einem der Fenster im Obergeschoss.
Jetzt sag mir mal, wo du anhand der vorliegenden Informationen, die nur nüchtern und sachlich die Rahmenlage beschreiben aber nichts darüber aussagen, welche Wahrnehmung der Angriffstrupp hatte, anders gehandelt hättest? Du würdest tatsächlich Kinder in einer brennenden Gebäude zurücklassen um dich selbst zu retten?
Eine solche Entscheidung mag vielleicht "regelkonform" sein aber verstehen kann ich sie nicht. Und ich wüßte auch niemanden, der diese bei halbwegs klarem Verstand so treffen würde. Panikattacken mal außen vor! Man weiß doch, die Kameraden stehen draußen und werden alles versuchen, um einen Fluchtweg zu öffnen. Sei es durch massive Brandbekämofung im Treppenhaus oder eben die Vornahme von tragbaren Leitern oder die Anleiterbereitschaft einer DL(K). Wer zur Personenrettung unter Atemschutz in ein Brandobjekt vorgeht, dem muss klar sein, daß er sein Leben einer Gefahr aussetzt. Und wenn du damit nicht umgehen kannst, dann hoffe ich, daß du in deiner Wehr Leuten den Vortritt läßt, die es können. Und dabei meine ich nicht irgendwelche "suizidgefährdeten Cowboys" die einfach mal reinstürmen. Aber hätten die Bad Harzburger nicht so schnell gehandelt eben unter Inkaufnahme des Risikos, dann hätten sie zwei Kinder vielleicht nur noch Tod geborgen.
Unabhängig aller möglicherweise gemachten Fehler, das Ergebnis gibt ihnen Recht. Man sollte so etwas aufarbeiten um beim nächsten Mal noch besser zu sein, denn wer aufhört besser sein zu wollen, der ist nicht mehr gut. Aber hier eine solche Kritik in dieser Form anzubringen, das finde ich nicht nur unhöflich sondern schon menschenverachtend von dir.
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