It was.... auf alle Fälle eine Mordserfahrung.
Ich komme erst jetzt dazu, mal die Veranstaltung für Euch niederzuschreiben. mein Postfach im Büro schrieh nach Bearbeitung nun aber ohne weitere Umschweife...LOS!
Gleich zum Dienstag, 15:00 ging es los. Um 13:30 war ich da und nach und nach kamen immer mehr Aspiranten der verschiendensten Altersgruppen mehr oder minder motiviert angetrabt.
14:30: ein Mann, wie aus Stein gehauen, respekteinflößend stellte sich auf die Treppe, gab sich keinerlei Mühe laut und für die hinteren Reihen verständlich zu sprechen. Allein die Erscheinung war "Ansage" genug und der ganze Raum schwieg schlagartig.
Wir bekamen unsere Antwortbögen und wurden an einen Platz geführt.
Kurze Erklärung, dass wir jetzt Videos sehen würden und was darin enthalten sein würde.
Totale Anspannung bei mir. Ich nehme aber mal an, den Anderen ging es nicht anders.
Das erste Video und Gedanken wie:" Wer zum Teufel hat da die Kamera in der Hand????"
Es wackelte, wurde unscharf, verschwamm, als hätte Opi, die Alte 8mm-Kamera rausgeholt.
Blaue und schwarze Säcke, Kannister, weiße, braune und rote Kisten, Monitore, Fernseher Planken, gelbe Röhren, Kabel. Alles flog wild und pro Zimmer an Anzahl zunehmend teilweise "Messygleich" in den Räumen rum.
Wir durften uns Notizen machen und hatten nach jedem Video 1 Minute Zeit 5 Fragen zu beantworten.
Das artete regelrecht in Hektik aus, da auch Fragen auftauchten wie:"In welchen Räumen waren die roten Kisten. Also! Notizen checken, zusammenzählen, Antwort auswählen.
Die Anzahl der Gegenstände wurde immer größer, die Hektik nahm überproportional zu.
Und die Fragen wurden immer fieser. Plötzlich nicht nur Anzahl der Kisten, Kannister und wieviele in den verschiedenen Räumen, sondern dann plötzlich: " Auf was für einem Untergrund stand in Raum 3 der Fernseher?"
Damn! Shit!, zuckt es einem durch den Kopf. Auf alles geachtet aber wo stand der Fernseher nochmal drauf?
Dann, man denkt man hat jeden fiesen Haken an Frage hinter sich, kommt die Frage:" in welchem Raum stand der Videorecorfer?"
den hatte ich garnicht gesehen! Was nun?
Antwort A: Raum 1, B. Raum 2, C Raum 3 D: Na Gott sei Dank! Es gab keinen Videorecorder.
Uns wurden die Antwortbögen sofort abgenommen und ich hatte eh inzwischen einen persönlichen Beobachter, da ich nach dem 4. Video lauter als gedacht, vor allem aber als ERLAUBT gemurmelt hatte : They´re always doing left-hand-searches!
Ein deutliches Räuspern hinter mir, sollte wohl sagen: "Shut up!"
Ich hielt also meinen Mund.
Zweiter Teil: Verstehen von Texten und deren Aussage. 30 Fragen in 15 Minuten.
Man hat einen Text von 20-30 Zeilen, der gelesen und verstanden werden muss, dann die Fragen, kurz zum Text zurück, überprüfen, dann Antwort auswählen. Die Zeit flog. Bis zum Ende dieses Teils war mein Englisch dann auch vollends wieder zu mir zurückgekehrt und ich hatte den Luxus, alles noch einmal überprüfen zu können.
Sollte gepasst haben. Wieder wurden die Antwortbögen sofort einkassiert und wir bekamen 10 Minuten Pause.
Danach Zahlen!
Immer das gleiche Schema.
Feuerwehrmann geht rein um Uhrzeit: hat Atemluft für XX Minuten, Zeit jetzt: XX, Restluft=?
nach 15 Fragen überprüfte ich alles noch einmal und mir wurde flau. Da stand nach frage 7: Bitte bedenken Sie bei den nachfolgenden Fragen, dass die FM jetzt härter arbeiten müssen, daher halbieren Sie bitte die Restzeit!!!
Arghs!! Ab da alles nochmal. man verflucht seine Oberflächlichkeit und macht sich hektisch ans Verbessern. Schriftlich addieren, wird zu einem Supertalent, man glüht nur noch, mir wurde richtig heiß und kalt.
Vor allem, da mir ja jetzt ständig ein in schwarz gekleideter Hühne Mitte 40 über die Schulter schaute.
Der sah mich freundlich an und nahm mir nach dem Additionsmarathon die Papiere ab. "Thats just fine!", sagte er und klopfte mir auf die Schulter.
"Kann alles heißen", dachte ich "Armer Irrer, aber hast es versucht!", "Ist in Ordnung!", oder "na Dich sind wir schonmal los!"
Danach konnten wir Fragen stellen, was komischerweise niemand tat und alle nur fluchtartig das Gebäude verließen. Dazu war ich aber keine 1000 km geflogen und ich muss sagen, die Herrschaften waren sehr zugänglich, ermutigten mich und gaben wertvolle Tipps.
Ich fragte, ob es Empfehlungen gäbe, womit man sich vorbereiten könne, ohne jedoch den Eindruck zu vermitteln, ich hätte diesen Test eh bestanden.
Mir wurde sehr freundlich Auskunft erteilt und man tat fast schon so, als sei ich ein Mitglied der Truppe auch wenn man dabei die Distanz wahrte. Hört sich paradox an aber es war wirklich so.
Am meisten beindruckt hat mich das Erscheinungsbild der Feuerwehrmänner.
Jedes Wort, jeder Kommentar,.... überflüssig!!
Jeder in sich eine Erscheinung, die einem Respekt abverlangte und am anderen Ende wieder einflößte.
Dennoch freundlich aber gleichzeitig immer den Eindruck vermittlend: DO NOT MESS ABOUT!
Ich habe mich sehr wohl gefühlt unter diesen Leuten und war im Nachheinein etwas positiver gestimmt, was meine Leistung anging. Wer weiß ob ich richitg liege?!
Am Anfang hatte ich doch arge Probleme mit meinem seit 10 Jahren mehr oder minder ungenutzten Englisch. Dazu noch die drei Baustellen auf dem Schreibtisch. Notizen, Fragebogen und Antwortbogen immer unter Konrolle zu haben war nicht so einfach, wie man es sich denken möchte. Der Stressfaktor Zeit tut sein Überiges dazu und da schreibt man 16+17 lieber mal auf und addiert es fix schriftlich, nur um kein Risiko einzugehen.
Man mag es nicht glauben, aber man steht die vollen zwei Stunden unter Starkstrom, ist völlig angespannt und die Frage nach Namen und Geburtsdatum ist schon von Nervosität geprägt. Viele schrieben statt des Geburtsjahres 2008 hinter den Geburtsmonat. Reine Nervosität und ich war trotz meiner 35 Lenze keinen Deut besser.
Dazu die "Erscheinungen", die ihre Augen einfach überall hatten und immer hinter einem standen. Man brauchte also den Blick garnicht zu heben, es war eh immer jemand bei einem, bei mir sowieso auf Grund meines ungefragten Kommentars.
Ich wünsche mir, weiter gekommen zu sein, denn die Begeisterung und die Leute, die ich gesehen und ansatzweise kennen lernen durfte waren eine Riesenbestätigung für mich.
Ob ich durch bin erfahre ich Anfang November.
Uns wurde sehr nahe gelegt uns, trotz nicht erteilter Zulassung zur nächsten Stufe, körperlich vorzubereiten auf den allseits gefürchteten Beep-Test.
Das werde ich äußerst konsequent tun, denn die Vorstellung am Dienstag hat mich beeindruckt und völlig begeistert.
Am liebsten würde ich hier noch 2 Seite nschreiben über die genauen Details aber das würde den Rahmen sprengen. es war ein wirklicher Meilenstein.
So viel für´s erste mal von mir. Wenn ich etwas ausgelassen ahben sollte, fragt mich
Lieben Gruß Euer
Chris
PS: In meiner Gruppe waren etwa 150 Bewerber, die Veranstaltung läuft noch 8 Tage mit mehreren Gruppen am Tag. ich schätze gute 2000 bis 2500 sind zu dieser Zeit noch im Rennen.
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