Nabend,
der Thread ist ja schon massig gelesen worden, dafür halten sich die Antworten in Grenzen. Ich denke mal, dass noch nicht ganz klar ist, um welchen Bereich es gehen soll, also Persönlichkeitsentwicklung, Führungskompetenz, Fachkompetenz (denn das sint SER´s), Entscheidungsfindung usw.. Vielleicht hilft es dir zu Antworten, wenn du das nochmal konkretisierst.
Ich bringe mal ein erstes Werkzeug zur Entscheidungsfindung ein, mein persönliches Lieblingswerkzeug. Ich versuche übrigens gerne, Werkzeuge aus dem Bereich der Wirtschaft in die Feuerwehrarbeit einzubringen.
Also, hier ist die SWOT-Analyse, eigentlich ein Werkzeug zur langfristigen Planung von bei komlexen Themen, denn eigentlich beherrst unser Geist bei einfachen Situationen dieses Instrument zur Entscheidungsfindung recht gut intuitiv.
Man führt also eine Analyse der Stärken und Schwächen (die immer selbst beiflussbar sind), Chancen und Risiken (die immer von außen bestimmt werden) durch und versucht dann durch geschickte Kombination folgende und ähnliche Fragen zu beantworten: Wie können Stärken genutzt werden, so dass sich die Chancenrealisierung erhöht? Wo befinden sich unsere Schwächen und wie können wir uns vor Schaden schützen?Welchen Gefahren können wir mit welchen Stärken begegnen?
Ein Beispiel:
Bei jedem Einsatz überlegst du dir Risiken (Einsturz, Ausweitung,...) und Chancen (Rettung der Menschen, Brandausdehnung vermeiden,..), betrachtest deine Stärken (gute Ausbildung deiner Mannschaft, Drehleiter dabei,..) und Schwächen (Notarzt noch nicht da, neuer Kamerad im AT,..). Aus dieser Situationsanalyse entwickelst du dann deine Strategie, indem die versuchst, die Risiken zu minimieren durch Einsatz deiner Stärken (Riegelstellung mit Drehleiter) oder die Chancen zu Nutzen (erfahrene Leute bauen schnell genug das Sprungpolster auf). Deine Schwächen versuchst du abzubauen (Nachforderungen, neuen Kamerad als Rettungstrupp), soweit sie die Risiken verstärken würden. Genau das ist SWOT !
Zugegeben, erstmal sehr theoretisch und in der Einsatzhektik muss das eher intuitiv laufen. Genau das könnte man aber mit einfachen Planspielen üben, sprich Vorgabe einer Situation, gemeinsame Durchführung der Analyse und anschließendes Ableiten des Vorgehens.
So, das war mal ein Instrument. Wenn es interessant war, dann schreib ich vielleicht noch einen Besinnungsaufsatz über ein anderes...
Gute Nacht!
Wenn du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre sie die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer. (Antoine de Saint-Exupéry)
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