Rubrik | Taktik |
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Thema | 'Ölspuren' auf Wasserstraßen nicht entfernen? | 39 Beiträge |
Autor | Sven8 B.8, Peine / Niedersachsen | 495141 |
Datum | 14.07.2008 14:58 MSG-Nr: [ 495141 ] | 9545 x gelesen |
Infos: | 12.07.08 Pressemitteilung
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Einsatzleiter
Feuerwehr
Einsatzleiter
Mehrzweckboot
Rettungsboot
Hallo,
mal ganz generell zu der Thematik Öl auf Gewässer:
Wir haben hier in / bei Peine Fließgewässer (Fuhse, entspringt im Raum Salzgitter, mündet in Celle in die Aller), reichlich Baggerseen sowie den Mittellandkanal (MLK) als Bundeswasserstraße.
Zunächst ist immer die Untere Wasserbehörde hinzuzuziehen, beim MLK auch die Enten-Mot ähm ... Wasserschutzpolizei wollt' ich sagen und das Wasser- und Schifffahrtsamt.
Feuerwehr sollte zunächst nur "klein" mit dem Einsatzleitdienst (resp. Wehrleiter etc.) zur Erkundung / Lagebeurteilung bzw. Besprechung mit diesen Verantwortlichen ausrücken. Erst, wenn diese die Feuerwehr beauftragen, das Öl ggf. zu binden und das Öl- / Ölbindemittelgemisch abzuschöpfen, entsprechend tätig werden, aber niemals aus eigenem Antrieb Ölbinder aufbringen, nur weil man als EL meint, die Lage so beurteilen zu müssen. Davon rate ich dringendst ab.
Das kann soweit gehen, dass die Wasserschutzpolizei den Einsatzleiter FW mit Strafanzeige wegen Gewässerverunreinigung (ja, mit Ölbindemittel) bedroht ... selbst Mitte der 90er Jahre erlebt (nein, ich war damals nicht der EL *g*).
In den letzten Jahren wurden sämtliche Schadenereignisse dieser Art, die wir hatten, so erledigt, dass die o.g. Verantwortlichen entschieden haben, das Öl verdunsten, absinken bzw. sich verteilen zu lassen, weil der Schaden geringer bewertet wurde, als wenn man auch noch Ölbinder ins Gewässer eingebracht hätte.
Wirtschaftliche Erwägungen wie Sperrung des MLK für die Dauer der Arbeiten kamen noch dazu. Abwägung der Verhältnismäßigkeit der möglichen Maßnahmen!
Anfang der 90er Jahre war es dagegen noch üblich, großflächig Ölbinder aufzubringen, und dann wurde von uns mittels MZB und RTB 2 und Ölschlängel alles zusammengezogen und von einem eigens dazu herbeigeholten Saugwagen eines entsprechenden Umweltschutzdienstleisters der Schmadder abgesaugt. Wir haben damals mehrfach ein- bis zweitägige Einsätze der Art gefahren mit entstandenen Kosten im fünfstelligen Bereich. Wurde der Schiffseigner ausfindig gemacht (die Wasserschutzpolizei nahm von allen in Frage kommenden Schiffen Ölproben), bekam der ein dickes Paket geschnürt.
Offensichtlich hat in den zuständigen Behörden, was die Maßnahmen angeht, ein Umdenken stattgefunden.
MkG, Sven
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| 12.07.2008 12:50 |
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., Speyer | |