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Atemschutzgeräteträger
Branddirektor /-in
1. Pressluftatmer

2. Patientenablage; nach DIN 13050: Eine Stelle an der Grenze des Gefahrenbereiches, an der Verletzte oder Erkrankte gesammelt und soweit möglich erst versorgt werden. Dort werden sie dem Rettungs-/Sanitätsdienst zum Transport an einen Behandlungsplatz oder weiterführende medizinische Versorgungseinrichtungen übergeben.

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RubrikAtemschutz zurück
ThemaRettungsmöglichkeiten im Trupp im Notfall113 Beiträge
AutorMich8ael8 K.8, Berlin / Berlin462097
Datum09.02.2008 00:21      MSG-Nr: [ 462097 ]100634 x gelesen

Hallo liebe Forumsteilnehmer!

Die richtige Vorgehensweise bei einem Atemschutznotfall – da scheiden sich wohl wirklich die Geister. Was mir persönlich hier im Forum besonders auffällt, ist die vehemente Ablehnung des Zweitanschlusses an den Atemschutzgeräten.

Warum eigentlich? Wir bei der „Hauptstadtfeuerwehr“ verwenden den Zweitanschluß ungefähr seit Mitte der 70er Jahre. Auch im Ostteil der Stadt wurde so etwas verwendet. Von daher sind hier schon gewisse Erfahrungswerte vorhanden und ernsthafte Probleme hat es meines Wissens nach nie gegeben.

Der Unterschied zu heute ist lediglich, daß es sich seinerzeit um ein separates Gerät („Gürtelanschlußstück“) handelte, das nur für einen AGT pro Fahrzeug vorgesehen war. Es handelte sich dabei um ein ziemlich klobiges T-Stück, das auf einem Ledergürtel befestigt war (daher auch die Bezeichnung) und nachträglich, d.h. nach entsprechendem Einsatzauftrag, in die Mitteldruckleitung eingekuppelt werden mußte. Von diesem ging ein Anschluß zum eigenen LA und ein Anschluß zum Rettungs-LA ab. Vorgesehen war das Gürtelanschlußstück in erster Linie zur Rettung, oder besser gesagt zum in-Sicherheit-bringen von Zivilpersonen (ich weiß nicht, ob es damals schon Fluchthauben gab). Irgendwann gab es jedoch Fluchthauben und es wurden mehr Personen mittels Fluchthaben in Sicherheit gebracht, als mit dem Gürtelanschlußstück. Trotzdem ist es als Alternative zur Fluchthaube über all die Jahre erhalten geblieben.

Mit der Einführung der BD 96 Generation Mitte der 90er Jahre war der Zweitanschluß nun in jedes Gerät eingebaut. In Kombination mit einem speziellen Rettungs-LA und Vollmaske oder – jetzt neu – mit der Respi-Hood halte ich ihn nach wie vor für eine wertvolle Alternative zur Fluchthaube (nur die RespiHood macht es beispielsweise möglich, Säuglinge bei der Rettung mit Atemluft zu versorgen, denn keinem Baby paßt eine Fluchthaube oder eine Vollmaske mit Rettungs-LA – vom Einatemwiderstand ganz zu schweigen). Da der Zweitanschluß nun direkt am Mann ist, eröffnet sich bei einem Atemschutznotfall zusätzlich die Möglichkeit, daß sich der eine beim anderen einkuppelt.

Natürlich ist ein Atemschutznotfall eine Extremsituation (ich hoffe, daß mir diese Erfahrung für den Rest meiner Feuerwehrzeit erspart bleibt). Auch ich weiß, daß es nicht unproblematisch ist, wenn sich der eine beim anderen einkuppelt. Aber worum geht es denn? Es geht vor allem darum, die Luftversorgung zu sichern. Und je mehr Trümpfe ich dafür im Ärmel habe, desto besser.

Niemand kann mir erzählen, daß er seelenruhig neben seinem nach Luft japsenden Kollegen bzw. Kameraden sitzenbleibt, den er möglicherweise schon seit vielen Jahren kennt und mit dem er obendrein vielleicht privat auch noch befreundet ist. Niemand kann mir erzählen, daß er unter diesen Umständen sagt „Nö Junge, bist zwar ein dufter Kumpel, aber an meine Luft kommst Du nicht“. In einer solchen Situation wird nach jedem Strohhalm gegriffen, der sich bietet. Was macht Ihr, wenn Ihr über das SingleLine-System von MSA-Auer verfügt? In das Kombimanometer ist ein Zweitanschluß integriert. Wollt Ihr den etwa zuschweißen, damit niemand in Versuchung gerät ihn zu benutzen?

Macht Euch doch einfach mal den Spaß und setzt eine Maske mit angeschlossenem LA auf (natürlich vorher Flasche aufdrehen) und laßt jemanden, ohne daß Ihr es seht, an der Mitteldruckleitung abkuppeln. Vielleicht vorher noch einmal die Treppe hochgerannt, damit Ihr etwas außer Atem seid. Ihr werdet sehen, wie lustig das ist, wenn man plötzlich keine Luft mehr bekommt und die Augen langsam aber sicher von innen an die Scheibe klopfen. Und jetzt stellt Euch das ganze im Einsatz vor: Plötzlich versagt das Atemschutzgerät. Einmal mit dem Finger geschnippt und der Rettungstrupp mit Reserve-PA ist da? Nee, ist leider nicht. Der braucht nach der Mayday-Meldung auch bei korrektem Ablauf eine Weile bis er bei Euch ist. Und jemand, der 50 bis 100 l / min wegatmet, kann beim plötzlichen Versagen seines PA’s nicht einfach mal so für ein paar Minuten die Luft anhalten, bis der Rettungstrupp da ist (auch wenn es nur fünf Minuten sind). Also wo die Luft herbekommen? Was liegt da näher als der Trupp-Partner? Es geht nicht darum, das Opfer „stundenlang“ am eigenen Zweitanschluß atmen zu lassen. Es geht nur darum, etwas Zeit zu überbrücken. Zeit, um beispielsweise bis zu nächsten Fenster zu gelangen, wo einem frische Luft zur Verfügung steht. Vielleicht schafft man es sogar über den Angriffsweg bis in den sicheren Bereich zurück. Bei einem Standard-Feuer, wie beispielsweise einem Wohnungsbrand (ich denke da an ein typisches altberliner Wohnhaus), hat man von der Rauchgrenze bis zum Brandgut in der Regel nie mehr als 3 C-Längen. Ich behaupte, eine solche Situation sollte unter Nutzung des Zweitanschlusses noch vor dem Eintreffen des Rettungstrupps beherrschbar sein. Und wenn man es „nur“ schafft, dem Rettungstrupp ein paar Meter entgegen zu kommen hat man meiner Meinung nach schon eine Menge gewonnen. Aber ich lasse mich da gerne eines besseren belehren.

Manch einer mag jetzt vielleicht die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, aber es ist angedacht, jeden PA auf dem Fahrzeug mit einer RespiHood auszustatten. Dann wäre man im Innenangriff sogar bei einen ausfallenden LA gerüstet (neben den oben bereits geschilderten Möglichkeiten bei der „normalen“ Personenrettung).

Der Zweitanschluß ist meiner Meinung nach zwar keinesfalls ein Ersatz für ein gut ausgerüstetes und gut funktionierendes Rettungstruppkonzept mit entsprechend guter Ausbildung und regelmäßigem Training – aber er stellt eine sinnvolle Ergänzung dar, über dessen Nutzen und dessen Einsatzgrenzen man sich im Klaren sein muß.

In diesem Sinne noch eine gute und geruhsame Nacht


Andreas



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