Rubrik | Fahrzeugtechnik |
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Thema | Güllefässer: war GTLF Feuerwehr Cloppenburg | 37 Beiträge |
Autor | Mark8us 8W., Schwäbisch Gmünd / Baden - Württemberg | 458334 |
Datum | 28.01.2008 11:20 MSG-Nr: [ 458334 ] | 17107 x gelesen |
Themengruppe: | LandwirtschaftWaldbrand |
Hohlstrahlrohr
Geschrieben von Thorben GruhlVertragen die Reifen auch ein längeres stehen mit 15t zusätzlicher Beladung als bei üblihcer Verwendung auftreten würde?
Wenn ich mich recht entsinne, hat MaWe damals deutlich davon abgeraten.
Ahoi!
Richtig. Bei kleineren Fässern (2000-8000L) mag das noch gehen, da der Fahrer nicht merkt, wie "eckig" die Reifen nach kurzer Zeit werden. Bei größeren Fässern mit moderner bodenschonender Bereifung ist ein normales Fahren schon nach wenigen Tagen Standzeit nicht mehr möglich. Der Hänger fängt regelrecht das Hüpfen an. Ob der Bauer das bei Stückpreisen pro Reifen im mittleren vierstelligen Eurobereich lustig findet weiß ich nicht. Bei meinem Muldenkipper (800/R45-30,5) genügt es ihn zwei Tage voll belastet stehen zu lassen, bei Güllefässern müsste das eigentlich noch extremer sein, da die Bereifung größer dimensioniert ist (Alliance 28L26 16PR) und mit weniger Druck gefahren wird.
Aber wenn eure Landwirte das mitmachen ist das ja schön...
Geschrieben von Thorben GruhlEbenso wurden die Rüstzeiten, Probleme mit der Zulässigkeit der direkten Wasserentnahme und Verschmutzungen gegen die 'Verwendung angeführt. Jetzt sind sie aber wiederum die Musterlösung anstelle eines GGTLF?
Rüstzeiten:
Korrekt. Als Standardmerkregel für Laien gilt: je größer das Ding ist, desto länger dauert es bis das Ding betriebsbereit vom Hof rollt. Wenn der notwendige Zugschlepper gerade 15km entfernt am pflügen ist wirds blöd - dann nützt auch das gefüllte Fässchen nix. Für reines Abbauen von Anbaugerät A und betriebsbereites anhängen des Fässchens würde ich mit 30min kalkulieren(+Füllzeit).
Probleme mit der Zulässigkeit der direkten Wasserentnahme:
Rischtisch. Es ist nicht erlaubt mit einem Güllefass direkt aus offenen Gewässern zu saugen, da es theoretisch möglich ist dabei Substrat aus dem Fass in das Gewässer einzubringen. Das setzt zwar eine Fehlbedienung voraus, ist aber technisch nicht auszuschließen. Ausnahmegenehmigungen erlässt in den mir bekannten Bundesländern die untere Landwirtschaftsbehörde (Landratsamt). Inwieweit "Gefahr im Verzug" diese Regelung außer Kraft setzt ist mir nicht bekannt. Am besten beim zuständigen Dezernat/Referat nachfragen...
Verschmutzungen
Gülle ist kein homogenes Medium. (Organische) Schwebteilchen in der Gülle bilden Ablagerungen im Behälter, die sich auch wieder lösen können. Fasspumpen arbeiten entweder mit Über/Unterdruck und haben dann so oder so keine Probleme mit Störkörpern oder sie verwenden Schneckenpumpen oder Drehkolbenpumpen, die das abkönnen. FPs dagegen neigen gerne zum verstopfen. Ebenso mögen Hohlstrahlrohre m.W.n. keine Fremdkörper.
Jetzt sind sie aber wiederum die Musterlösung anstelle eines GGTLF?
Von mir ein klares Jein.
In welcher Ausrückezeit brauchst du das Giga-TLF? Wenn es sofort bei Alarmeingang losfahren soll musst du dir selber was kaufen - das kann KEIN Landwirt leisten.
Mit welcher Sicherheit brauchst du dein Giga-TLF? Nice to have oder mit gewisser Wahrscheinlichkeit unbedingt benötigtes Einsatzmittel? Meine Vorposter haben ja schon erwähnt, das die Leistung der Bauern freiwillig ist. Was machst du bei 35°C und angekündigtem Gewitter, wenn "deine" Bauern statt Wasserversorgen gerade Wintergerste dreschen? Die werden dann nämlich einen Teufel tun und den Lohnunternehmer mit seinem Mähdrescher für 200€/h stehen zu lassen um dir den Wasserträger zu machen.
Wo soll das Wasser hin? Wenn du 20m³ im Industriegebiet willst ist der Sattel sicher eine schicke Lösung. Benötigst du 20m³ in freier Natur würde ich das eher dem hiesigen Bauer zutrauen. Und nein: nur weil da ein Langholztransporter hinkommt ist das kein Grund anzunehmen Oberfeuerwehrmann Karlchen Müller fährt da auch mit dem Feuerwehr-Sattel hin. Auch wenn einige das im Ursprungs-Thread glauben. Dort wo mein Fass hinfährt fährt kein Sattel hin, da fahren überhaupt nur wenige Feuerwehrautos hin. Und keines davon hat 16m³ Wasser dabei. Du solltest also erst wissen was du mit dem Wasser anstellen willst um zu definieren, was die Musterlösung ist...
In welcher Qualität brauchst du das Wasser? Fährst du über einen Saugbehälter dürfte ein wenig Schmutz nicht weiter stören. Ein Forumnaut (Schorle?) hat auch schon mit reiner Gülle gelöscht, dürfte also auch in der Praxis gehen - nur sollte man immer im Hinterkopf behalten, dass die Wasserlieferung mal ausfallen kann, weil sich der Pumpensieb verstopft hat, oder das HSR dicht ist.
Ich halte Güllefässer weiterhin für eine tolle Ergänzung, nur wollte ich in diesem Thread auf die Einsatzgrenzen der Dinger hinweisen.
Gruß vom Forumsbauern,
MaWe
Mein Herr, ich teile Ihre Meinung nicht, aber ich würde mein Leben dafür einsetzen, dass Sie sie äußern dürfen.
[i]Voltaire, franz. Schriftsteller und Philosoph[/i]
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| 25.01.2008 22:51 |
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Jan 7S., Wallenhorst GTLF Feuerwehr Cloppenburg | |