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Rubrikpers. Ausrüstung zurück
ThemaTrügerische Sicherheit97 Beiträge
AutorUlri8ch 8C., Düsseldorf / NRW446830
Datum13.12.2007 19:07      MSG-Nr: [ 446830 ]38982 x gelesen

Geschrieben von Harm-Frerich JanssenWenn ich den Unfallbericht Göttingen richtig lese, so stelle ich fest, daß das Gesamtsystem der PSA nicht sicher ist. Zwar hat der Feuerwehrmann (auch in niedersächsischen Landgemeinden) heute dank Hupf und Flammschutzhauben etc. mehr Möglichkeiten, jedoch ist der Schwachpunkt jetzt das Atemschutzgerät, dessen Einsatzgrenzen schnell überschritten sind. Und letztlich lag es wohl daran, daß der Göttinger Kamerad verunglückt und zu Tode gekommen ist.

Sicher?
Da steht in dem Bericht aber noch einiges mehr zu drin (lies mal nochmal das Kap. 5 und da v.a. 5.3) - und ich kenne auch Aussagen von Betreibern von Heißausbildungsanlagen, die selbst im F/O-Container ganz vorn noch nie solche Schäden hatten - übrigens wir auch nicht... Warum? Weil das Atemschutzgerät bei Beatmung immer auch von innen gekühlt wird... (Im Bericht steht das Gutachten der EXAM, danach müssen bei Veratmung daher Temperaturen von über 180 °C am LA angestanden haben. - Bei Versuchen während der Helmdiskussion in unserem Brandhaus kamen wir am Alu-Helm auf an der Oberfläche gemessene 100 °C bei entsprechender Körperhaltung (tiefe Gangart) im Brandraum.

ALLE anderen Geräte der ebenfalls in Göttingen eingesetzten Trupps haben KEINE Schäden!
Sicher also, dass der Schaden beim Beatmen auftrat - und nicht vorher oder hinterher?


Geschrieben von Harm-Frerich JanssenDer Punkt Einsatzgrenzen der Atemschutzgeräte wurde von den Fachleuten in der Vergangenheit nicht genug beachtet. Ansonsten hätten sie in Ihren vielen Büchern und Zeitungsaufsätzen immer darauf hingewiesen und die Anforderungen an die Atemschutzgeräte wären analog den Verbesserungen der sonstigen PSA gestiegen.

Statt dessen hat man jedem, der durch eine RDA gegangen ist, das Gefühl gegeben, mir kann nichts passieren ich bin perfekt geschützt, unverwundbar. (Eben einen Helden produziert) Ein Irrglaube, der trügerisch ist.

Die Veröffentlichung der Fachleute aus den Berufsfeuerwehren Düsseldorf und Osnabrück sehe ich nun als hilflosen Versuch an, sich zu rechtfertigen.

Leider erwähnen sie auch jetzt die niedrigen Einsatzgrenzen der Atemschutzgeräte mit keinem Wort.


Die Atemschutzgeräte unterliegen überaus strengen Anforderungen - und die immer wieder zitierten 60 °C sind aus EINEM der Tests (über 4 h in einer Kammer). Daneben gibts auch noch Beflammung usw. => EN 137 lesen...

Es gibt gewisse Unterschiede in den Schutzvorgaben bzw. Prüfungsvorschriften der PSA, die zu hinterfragen - und darauf haben wir immer wieder hingewiesen. Von DIR hab ich da bisher noch kein Wort zugelesen...

Atemschutzgeräte und sonstige PSA sind NICHT dafür da, die Kollegen zu längeren Aufenthalten in überhitzten Bereichen zu ertüchtigen, sondern ihnen das Überleben in Notsituationen zu ermöglichen. WIR weisen da seit Mitte der 1990er immer wieder darauf hin, dass dazu v.a. reale Ausbildung notwendig ist, um die Grenzen einschätzen zu können.



Geschrieben von Harm-Frerich JanssenDer Denkansatz, eine Hitzeschutzlücke (Wärmefenster) einzuführen ist also nicht unbedingt Teufelswerk sondern dient dem Schutz des Atemschutztrupps.

Wie oft sollen wir noch die zig Beispiele bringen, wo die Hitzeschutzlücke nur eines bewirkte: eine massive Verletzung (bis hin zur Todesfolge!) für die FA?!?


Geschrieben von Harm-Frerich JanssenEin Feuerwehrführer, egal ob Orts-, Kreis- , Regions- oder Regierungsbrandmeister, der sich darüber Gedanken macht, ist verantwortungsbewußt und tut genau das, was jeder von ihm erwarten sollte. Er macht sich Sorgen um seine Kameraden.

Letztendlich ist der Kamerad in Göttingen nicht durch eine Hitzeschutzlücke sondern durch eine Atemschutzlücke ums Leben gekommen.


Whow, wieder eine neue Interpretation des Göttinger Berichts...
Obwohl: Hat eigentlich mal einer einen Dichtigkeitsversuch mit "kurz geschnittenem Vollbart" gemacht? (Aber vermutlich hast Du ja genau DAS Problem nicht gemeint, 5.3.1)



PS:
Steht eigentlich irgendwo im Bericht, ob und wieviel Druck in der Flasche des tödl. verunfallten FA noch war, weil man aus dem Bericht der EXAM herauslesen könnte, dass die Flasche NICHT leer war.
Wenn die nicht annähernd leer war, wirft das neue Fragen auf => Druckanzeige Selbst- und Teamkontrolle...

Wenn es zu einer Aufheizung der Atemluft (vgl. 5.3.3) gekommen ist, die den Federteller IM MD-Teil mit über 100 °C verformt, dann möchte ich fragen, wie das angeblich nicht zu bemerken gewesen sein soll - oder hab ich da ein Mißverständnis in meiner Lesart des Berichts...?
Bei solchen Atemlufttemperaturen erleidet m.W. der Körper nicht nur eine Rauchgasintoxikation, sondern auch ein thermisches Inhalationstrauma (vulgo Verbrennung der inneren Atemwege). Wurde nach 5.1 nicht in der Autopsie festgestellt.


-----

mit privaten und kommunikativen Grüßen


Cimolino

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 13.12.2007 18:03 Harm7-Fr7eri7ch 7J., Ostfriesland
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