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RubrikBerufsfeuerwehr zurück
ThemaDer faire Einstellungstest61 Beiträge
AutorMart8in 8M., Leipzig / Sachsen436234
Datum29.10.2007 21:20      MSG-Nr: [ 436234 ]25181 x gelesen

Na gut, da scheine ich mich doch sehr ungenau ausgedrückt zu haben. Entschuldigt dies bitte.

Die Einstellung eines Beamten unterscheidet sich in einem wesentlichen Punkt von der Einstellung eines Angestellten in der freien Wirtschaft. Dieser entscheidende Punkt ist die Anstellung auf Lebenszeit mit Vollendung des 27. Lebensjahr und mindestens 2 Jahren im Beamtenverhältnis.
Der Arbeitgeber hat danach fast keine Möglichkeit sich von dem Beamten zu trennen, wenn er nicht die besagten goldenen Löffel klaut. Dies ist durchaus gut so, da es dem Beamten bei diesem schwierigen Job die notwendige Sicherheit bietet. Nun ist ein Leben davon geprägt, dass die Leistungsfähigkeit abnimmt und die körperlichen Gebrechen zunehmen. In der freien Wirtschaft sieht dies anders aus. Da ist man nicht mehr so zimperlich, wenn der Mitarbeiter nicht mehr die erwarteten Leistungen bringt. Der eine oder andere hat sicherlich seine eigenen Erfahrungen auf dem Gebiet gemacht. Als Beamter bleibt man Beamter.

Nun aber zurück zum Einstellungstest. Es ist also für den Arbeitgeber von immenser Bedeutung schon bei der Einstellung darauf zu achten, dass der Mitarbeiter eine körperliche Verfassung aufweist, die die Vermutung nahe legt, dass er den Feuerwehrdienst bis zur Pensionierung mit heute 60 Jahren durchhält. Und darüber entscheidet nicht nur die Feuerwehr sondern auch der Amtsarzt über die Einstellung. Der Amtsarzt kontrolliert mit der Verbeamtung auf Lebenszeit abermals die körperliche Gesundheit und gibt seine OK für die Übernahme auf Lebzeit.
Man ist auch bei der Feuerwehr nicht ewig 23 Jahre alt. Und mit knapp 60 Jahren muss man genauso auf dem Löschzug mitfahren, wie der 23 jährige Kollege. Es wird auch wenig Rücksicht auf das Alter genommen. Egal welchen Posten du bekleidest, du bist nie davor sicher körperliche Höchstleistungen zu bringen. Bei einer Feuerwehr gibt es wenig Schonposten. Je kleiner die Feuerwehr ist, desto weniger hat sie die Möglichkeit untaugliche Kollegen wegzustecken.
Daher hat man bei Einstellung auch gewisse gesundheitliche Aspekt schwerer zu werten, als die Firma XY bei der Einstellung ihrer Auszubildenden. Mit 22 oder 23 Jahren sieht man die Welt eben ein wenig anders. Aber man muss eben auch 37 Jahre weiter denken, und da ist es wirklich nicht zu erwarten, dass eine körperliche Schwäche sich bessert. Es ist sogar eher anzunehmen, dass sie sich verschlimmert. Aus diesem Grunde ist man eben geneigt, Bewerber zu bevorzugen, die eine besser körperliche Gesamtkondition aufweisen.

Und du hast es ja selbst gesagt, dass der von dir benannte Kollege bei seiner Einstellung noch 1,0 Dioptrien hatte und mit 30 schon 3,5 Dioptrien. Wie sieht es dann mit 40, 50, 55 und 58 Jahren aus?
Was ist zu erwarten, wenn der Kollege schon bei der Einstellung 3,5 Dioptrien hat? Wie entwickelt sich seine Sehschwäche dann mit 30, 40, 50, 55 und 58 Jahren?

Was mache ich mit einem Kollegen, der irgendwann auf Grund einer körperlichen Schwäche nicht mehr feuerwehrtauglich ist? Und was ist, wenn ich auf einmal eine ganze Reihe von Kollegen habe, die nicht mehr die nicht mehr feuerwehrtauglich sind?
Nun sag bitte nicht, dass diese Kollegen alle auf die Leitstelle gehen. Hier hat sich die Welt auch geändert. In der modernen Leitstelle sind leider zunehmend junge Kollegen gefragt, die mit der sich immer schneller entwickelnden Technik Schritt halten können. Das rasante Tempo der IT-Welt hat schon lange die Feuerwehr erfasst. Da ist es auch vorbei, dass in der Leitstelle die verdienten alten Kollegen ihr Gnadenbrot bekamen.

So bleibt das einzige Mittel der Wahl, schon bei der Einstellung auf eine gute körperliche Gesamtkondition zu achten.

Es gab sogar irgendwann in den USA bei der US Armee eine Erhebung der Belastung aller Beschäftigungsgruppen bemessen auf die Lebensarbeitszeit. Man hatte damals erwartet, dass man die höchste Belastung in der Berufsgruppe der Piloten vorfindet. Da die Piloten aber relativ früh in den Ruhestand gingen, stach eine andere Berufsgruppe hervor.
Es war die Gruppe der Feuerwehrleute. Man hat ermittelt, dass ein Feuerwehr während seines gesamten Arbeitslebens die körperliche Fitness und den Gesamtzustand eines durchschnittlichen 25-jährigen Menschen aufweisen muss. Nun mag es sicherlich mit 23 bis 30 Jahre kein Problem sein. Aber was ist mit 50 bis 60 Jahren. Da wird es schon verdammt schwierig, wenn man nicht schon mit 23 Jahren topfit und gesundheitlich voll auf der Höhe war.


Gruß
Michael



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