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RubrikTaktik zurück
ThemaHans Brunswig, Mineralölbrände und Wasser29 Beiträge
AutorMich8ael8 B.8, Alzenau-Michelbach / Bayern420760
Datum14.08.2007 09:25      MSG-Nr: [ 420760 ]11206 x gelesen

Hallo Volker,

Geschrieben von Volker LeisteIm Buch von Hans Brunswig über die Brandeinsätze im zweiten Weltkrieg wird an mehreren Stellen erwähnt, dass grössere Mineralölbrände durch Wasser oftmals (schlagartig) gelöscht wurden. Jedoch werden keine Details zu diesen Löscheinsätzen angegeben. Da ich selber nur den klassischen Schaumangriff "kenne" die Frage an das Forum, wer mehr über die von Brunswig angedeuteten Löscheinsätze mit Wasser sagen kann.

Ich kenne das Buch leider nicht, habe aber einige Erfahrung mit Mineralölbränden im Mittleren Osten sammeln können.

Grundsätzlich funktioniert das (meistens) nur dann gut, wenn die brennbare Flüssigkeit eine stehende, umgrenzte Oberfläche hat, sprich von einem Tank, Becken oder einer Wanne eingerahmt wird. Bei nicht eingefassten Lachen brennbarer Flüssigkeit besteht die Gefahr das man das Feuer zwar vor sich hertreibt aber nicht gelöscht bekommt. Zudem steigt bei diesen Situationen die Gefahr einer Rückzündung im bereits gelöschten Bereich, wenn einer der Strahlrohrführer mal nicht aufpasst und den Flammen eine Möglichkeit zum "Durchschlüpfen" geboten wird.

Je kleiner die (eingefasste) Oberfläche der brennbaren Flüssigkeit (wir haben meistens mit Kerosin bei Übungen gearbeitet) desto sicherer lässt sich die Lage auch nur mit Wasser beherrschen. Je größer die Oberfläche wird, umso koordinierter und disziplinierter muss das Vorgehen der einzelnen Trupps erfolgen.

Grundsätzlich empfiehlt es sich dabei mehrere HSR in einer Reihe aufgestellt, so dass die gesamte Brandflächenbreite mit sich gegenseitig überlagernden Sprühstrahleinstellungen abgedeckt wird, einzusetzen und von vorne beginnend das Feuer nach hinten von der Flüssigkeitsoberfläche zu "schieben". Diese Massnahme erfordert einige Übung und eine gute Koordination unter den einzelnen Rohrführern, da entstehende Deckungslücken sofort zu Rückzündungen im bereits abgelöschten Bereich führen - was dann natürlich weniger schön ist wenn man sich diesem Bereich beim Vorrücken bereits genähert hat.

Grundsätzlich sollte bei solchen Aktionen, je nach Breite der Strahlrohrfront, auch mindestens ein Sicherungsrohr seitlich, im rechten Winkel zu den vorgehenden AT positioniert werden, welches im Notfall (Rückzündung und dadurch akute Gefährdung der AT) eingreifen kann und einen Wasserriegel vor die Trupps schieben kann um eine Beflammung der Trupps zu verhindern oder reduzieren und denen einen geordneten Rückzug in eine ungefährdete Position zu ermöglichen.



Geschrieben von Ulrich Cimolino VORSICHT vor ungeübter Anwendung, hat dann extrem unerwünschte Effekte!

Ein ganz wichtiger Punkt den Ulrich da anführt. Trupps die die Koordination im Vorgehen und Fehlervermeidung (z.B. in der Rohreinstellung und -führung) noch nie real geübt haben sollten unbedingt die Finger davon lassen.

Es bedarf einer gewissen Handlungsroutine und mit Blick auf mögliche Fehlerquellen auch einer gewissen Erfahrung bis so eine Vorgehensweise sicher gehandhabt werden kann.

MkG MB


Dieser Beitrag gibt wie immer nur meine persönliche Meinung wieder.

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