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RubrikFreiw. Feuerwehr zurück
ThemaFeuerwehr quo vadis255 Beiträge
AutorJako8b T8., Bischheim / Rheinland - Pfalz371066
Datum16.11.2006 01:48      MSG-Nr: [ 371066 ]300338 x gelesen

Hallo!

Das bisherige System der FF in Deutschland sowie der von Marc gemachte Vorschlag haben eines gemeinsam.; sie werden auf die Dauer nicht funktionieren.

Sollte man denn nicht, bevor man das ganze System umkrempelt, Wehren schlachtet und evtl. auch neue Wehren aus dem Boden stampft nicht erst einmal über bestimmte Grundlagen nachdenken?

Warum sind denn die Kosten bei uns Feuerwehrs so explodiert? Sind wir mit unserem Größenwahn, dem Festhalten an überkommenen Traditionen, der Blauäugigkeit und eines gewissen "da kann ma ja doch nichts tun" nicht selbst daran schuld, an dem was zur Zeit geschieht bzw. in Zukunft geschehen wird?

Meint irgendjemand mit der drastischen Verringerung von Feuerwehrstandorten der Zahl der Mitglieder (Qualität statt Quantität) und der Schaffung von hauptamtlichen Stellen würden wir auf die Dauer Geld sparen? Ich glaube das nicht.
Wie sollen denn die "neuen" Freiwilligen aussehen? Gelten die gleichen Kriterien wie für die Hauptamtlichen? Ich hoffe doch das dann auchn richtig gesiebt wird. Dann fallen die "Besenträger" weg und ich habe nur noch PA-Träger.

Sehen wir uns doch mal die Lage heute an. Jedes noch so kleine Dorf hat seine berühmten örtlichen Gegebenheiten für die die Beschaffer glauben das Rad neu erfinden zu müssen. Vergrößert man die Zuständigkeitsbereiche bei gleichzeitigem Abbau der Standorte und der Personalzahlen, so müssen doch wieder Sonderfahrzeuge (oder besser nicht normgerechte Fahrzeuge) her. Glaubt man ernsthaft, damit würde der Beschaffungswahnsinn aufhören? Im Gegenteil, man versucht doch schon heute fehlendes Personal durch modernere Technik auszugleichen.

Ich bin der Überzeugeung das man am besten spart, wenn man einfach und noch vor der gesamten Zerschlagung des Systems sich den vorhandenen Einsparpotenzialen bewusst wird.

Hier mal ein paar Beispiele:

1.Schärfere Fassungen der Normen für Ausrüstung, Ausstattung, Materiel und Fahrzeugen. Keine Duldung von Abweichungen. Somit annähernd Serienfertigung und damit Kostenreduzierung.

2. Zentrale Beschaffungen und Ausschreibungen.

3. Bundeseinheitliche Standarts in der Ausbildung.

4. Feste Definition der "Mindeststärke und Mindestausrüstung" Bundesweit

Das hat nichts mit sozialistischer Gleichmacherei zu tun sondern einfach mit Vernunft.

Wenn das erreicht ist, dann kann man an das "Auskämmen" der Standorte gehen. Da wären zuerst einmal die FF-Wachen in Städten mit Berufsfeuerwehren auf dem Prüfstand. Ich denke hier könnte die eine odere andere Wache fallen. Dann kämen die Wehren in Zwergorten, also unter 500 Einwohnern an die Reihe. (Reihenfolge kann ja je nach Lobby oder Parteizugehörigkeit veriieren).Wenn hier eine Nachbarwehr die vorgeschriebene Hilffrist einhalten kann, warum dann eine Wehr vor Ort vorhalten.

So könnte man Schritt für Schritt vorgehen ohne große Narben zu hinterlassen oder das Rad neu zu erfinden. Leider wird das gut und gerne locker 20 Jahre dauern (denk ich mal).

Wichtig ist es aber das Pferd von der richtigen Stelle aus aufzuzäumen. Also nicht gleich das ganze System umkrempeln und dann in ein paar Jahren merken das es doch nicht funktioniert.

Immer auch daran denken, man braucht auch Material und Personal für Großschadenslagen (Hochwasser, Erdbeben, Schneekatastrophe, Krieg, Anschläge, Flugzeugabstürze), also auch die berühmten "Besenträger". Das System von Marc hört sich nicht schlecht an, jedoch wird es, wenn ich Personal und Material für Großschadenslagen mit vorhalten muss genau so teuer oder noch teurer als das bisherige System.

Das System hat sich in weiten Teilen über Jahre hinweg bewährt. Wir müssen es nicht neu erfinden, wir müssen es Fit für die Zukunft machen ohne dabei an Schlagkraft zu verlieren.

Gruß vom Berg

Jakob

PS: Der Bevölkerungsrückgang wird sich so stark nicht auf die Feuerwehren auswirken. Vergleicht doch bitte mal die Zahlen der Einwohner Eurer Städte und Gemeinden im Feuerwehrfähigen alter, also von 16 bis 60... sagen wir mal besser von 18 bis 50 und dann die Zahl der Mitglieder in Eurer Wehr. Also auch in der nächsten Zukunft nicht eine Frage der mangelnden Masse sondern wohl eher eine Frage der Mitgliederwerbung.


Alles meine ganz private Meinung!

"Wenn das Rhinozeros, das Schlimme dich kriegen will in seinem Grimme, dann steig auf einen Baum beizeiten, sonst hast du Unannehmlichkeiten..."

"Wer glaubt, Deutschland hätte einen wohl organisierten und funktionierenden Katastrophenschutz, der glaubt auch, das Christkind ist der Sohn vom Weihnachtsmann und dem Osterhasen"



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