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RubrikFreiw. Feuerwehr zurück
ThemaAlkohol in der Feuerwehr106 Beiträge
AutorJako8b T8., Bischheim / Rheinland - Pfalz362912
Datum27.09.2006 16:43      MSG-Nr: [ 362912 ]69346 x gelesen

Hallo!

Geschrieben von Magnus HammerlDerjenige sollte selber so couragiert sein, entscheiden zu können inwiefern er einsatztauglich ist.

Wirklich? Wenn jeder nach dem Genuss einer Anzahl oder Menge alkoholischer Getränke wirklich in der Lage ist zu entscheiden ob er Einsatzfähig ist oder nicht gäbe es nicht jedes Jahr tausende von "Trunkenheitsfahrten" und hunderte von Opfern.

"Die Dosis ist es, die ein Ding zum Gifte macht"

Machen wir uns nichts vor. Alkohol ist und bleibt ein Suchtmittel, eine Droge!

Wo soll man nun die Grenze ziehen? Wann darf ich nicht mehr in den Einsatz? Nach einem Bier, nach zwei Bier oder erst nach zehn Bieren?

ab 0,2 Promille:
? Leichte Verminderung der Sehleistung
? Verlängerung der Reaktionszeit
? Nachlassen von Aufmerksamkeit, Konzentration, Kritik- und Urteilsfähigkeit
? Anstieg der Risikobereitschaft
? Schlechtere Wahrnehmung von beweglichen Lichtquellen

ab 0,3 Promille:
? Fehleinschätzung von Entfernungen

ab 0,5 Promille:
? Verminderung der Sehleistung um ca. 15 %
? Hell-/Dunkelanpassung erschwert
? Rotlichtschwäche
? Hörvermögen herabgesetzt
? Beginnende Enthemmung
? Anstieg der Reizbarkeit
? Fehleinschätzung von Geschwindigkeiten

ab 0,7 Promille:
? Gleichgewichtsstörungen
? Nachlassen der Nachtsehfähigkeit
? Reaktionszeit wird länger

ab 0,8 Promille:
? Ausgeprägte Konzentrationsschwäche
? Rückgang der Sehfähigkeit um ca. 25 %
? Reaktionszeit um 35 bis 50 % verlängert
? Euphorie
? Enthemmung nimmt zu
? Selbstüberschätzung
? Blickfeldverengung (Tunnelblick)
? Wahrnehmung von Gegenständen und räumliches Sehen stark beeinträchtigt
? Kontrolle über willkürliche Augenbewegungen geht verloren

ab 1,1 Promille:
? Beginn der absoluten Fahruntüchtigkeit
? Weitere Verschlechterung des räumlichen Sehens und der Hell-/Dunkelanpassung
? Massive Aufmerksamkeits- und Konzentrationseinbusse
? Selbstüberschätzung durch gesteigerte Enthemmung und Verlust der Kritikfähigkeit
? Reaktionsvermögen erheblich gestört
? Starke Gleichgewichtsstörungen
? Verwirrtheit, Sprechstörungen
? Orientierungsstörungen

ab 1,4 Promille:
? Ausgeprägte Gleichgewichts- und Koordinationsstörungen
? Gedächtnislücken entstehen
? Bewusstseinsstörungen
? Reaktionsvermögen kaum noch vorhanden
? Volltrunkenheit
? Schwere Alkoholvergiftung
? Tiefe Bewusstlosigkeit
? Gedächtnisverlust

ab 4,0 Promille:
? Lähmungen
? Unkontrollierte Ausscheidungen
? Atemstillstand

Die oben angeführten Werte bzw. Auswirkungen beziehen sich auf den "Durchschnittstrinker". Einem "erfahrenen" Schluckspecht wird man selbst bei hoher BAK nicht unbedingt etwas anmerken.

Nun mal ein kleines Rechenbeispiel:

Männliche Person, 30 Jahre alt, 180 cm groß, 80 kg schwer. Trinkbeginn 19:00 Uhr, Trinkende 23:00 Uhr. Mageninhalt vor Trinkbeginn 1/4. Trinkmenge 4 Bier a`0,5 ltr.
Promillewert bei Trinkende um 23:00 Uhr ca. 0,79.

Nehmen wir an, die besagte Person baut in der Stunde 0,2 Promille ab. Nehmen wir an, um 24:00 Uhr ist ein Einsatz.

Die Person würde mit 0,59 Promille in den Einsatz gehen!

Die Person ist kein "trainierter" Trinker! Und nun entscheidet bitte mal anhand obiger Tabelle: Ist diese Person noch Einsatzfähig???

Ich bin kein kompromissloser Gegner von Alkohol. Denn es ist unbestritten das im Falle von mäßigem Konsum der Alkohol positive Effekte hat. Man kann lebhafter, lockerer und entspannter werden. Es fällt einem leichter zu reden und man fühlt sich weniger müde.
Laut einiger Forscher kann mäßiger Alkoholkonsum vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen schützen. Ein mäßiger Konsum heißt höchstens 2-3 Gläser Wein oder Bier am Tag für Männer und 1-2 Gläser pro Tag für Frauen.
Einige Leute meinen, dass Alkohol im sozialen Umfeld ebenfalls positive Effekte hat. Alkohol sorgt für Arbeit im Bereich der Produktion, der Gastronomie und im Handel.

Jedoch sind die Nachteile nicht zu verachten.

Es ist nichts gegen das Bier nach dem Dienst zu sagen. Mich stört nur die massive Verharmlosung übermäßigen Alkoholkonsums.

Aber jeder sollte selbst wissen was er tut, wir können nur Hilfe anbieten. Geheucheltes Verständnis oder Bagatelliesieren ist keine Hilfe! Will die betr. Person die Hilfe nicht, dann sollte sie aber auch dann die Konsequenzen ihres Handels tragen und dann nicht mitleidsuchend herumjammern wenn sie im besoffenen Schädel Mist gebaut hat. Von meiner Seite haben solche Typen dann nichts mehr zu erwarten.

So, ich hoffe ich habe Euch mit diesem langen und evtl. auch überflüssigen Beitrag nicht zu sehr gelangweilt.

Gruß vom Berg

Jakob


Alles meine ganz private Meinung!

"Wenn das Rhinozeros, das Schlimme dich kriegen will in seinem Grimme, dann steig auf einen Baum beizeiten, sonst hast du Unannehmlichkeiten..."

"Wer glaubt, Deutschland hätte einen wohl organisierten und funktionierenden Katastrophenschutz, der glaubt auch, das Christkind ist der Sohn vom Weihnachtsmann und dem Osterhasen"



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