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In My Humble Opinion - Meiner bescheidenen Meinung nach
Berufsfeuerwehr
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RubrikFahrzeugtechnik zurück
ThemaATV/Quads bei der Feuerwehr21 Beiträge
AutorUlri8ch 8C., Düsseldorf / NRW346652
Datum03.07.2006 12:57      MSG-Nr: [ 346652 ]11539 x gelesen

Geschrieben von Thorben GruhlAls Alternative zu Melder/Erkunder-Krads bei Flächenbränden IMHO durchaus denkbar. Ermöglichen je nach Modell noch begrenzte Zuladungen (Schlauchaufsicht oder Treibstoffversorgung bei WV-Strecke?). In Richtung Mini-Löschfahrzeug gehend wird man aber bei der VRW-Problematik landen. Viel teuren Spaß dabei (Idefix?), aber kann nich wirklich was erreichen ohne unterstützendes LF.

Kurz und knapp und ziemlich treffend... ;-)

Hier der Auszug aus dem eben erschienen Buch zum Thema Einsatzfahrzeuge - Typen:

Ergänzen muss man aus heutiger Sicht, dass es aus dem militärischen Bereich eine Art Mini-Jeep gibt, der als großes Quad durchgehen könnte, bei dem die Nutzlast besser aussieht - der dafür aber wieder deutlich größer ist.


3.14.5Motorräder und Quads

Ähnlich den Kettenfahrzeugen werden auch Motorräder und Quads (eine ?Mischung? aus einem leichten 4-rädrigem Allradfahrgestell sowie Sitz und Lenktechnik eines Motorrades) keine weite Verbreitung bei den Feuerwehren oder Hilfsorganisationen finden, auch wenn es dafür einige Anwendungen geben mag.

Der Einsatz von Motorrädern hat sich beim Führen von Verbänden zwar schon bewährt, trotzdem ist es nicht eine ?typische Fahrzeuggattung? im Feuerwehrbetrieb. Feuerwehren ?reisen? nicht sehr häufig in grossen Verbänden. Nur wenige Feuerwehren üben im großen Maßstab das Fahren im Marschverband. V.a. nach den Hochwassereignissen an Oder und Elbe wurde darüber jedoch neu nachgedacht und längst verloren geglaubtes Wissen wieder ?entstaubt?.

Als Melderkrad sind leichte ?Motocrossmaschinen? durchaus hilfreich. Aber die Betonung liegt hier auf ?leicht?. Es sollten Hindernisse überwunden werden können und notfalls sollte sich die Maschine im Gelände auch leicht schieben bzw. aufrichten lassen.

Motorräder als ?Schnelle Voraus-Löschfahrzeuge? o.ä. einsetzen zu wollen hat sich trotz aller Hoffnungen von einigen Großstadtfeuerwehren nicht bewährt. Sowohl die BF Frankfurt am Main wie auch die BF Wien haben diese Vorhaben nach einigen Monaten oder Jahren Einsatzerfahrung wieder aufgegeben. Das Unfallrisiko speziell bei schlechtem Wetter ist zu groß und die Sicherheitskleidung eines Motorradfahrers entspricht nicht der Einsatzkleidung einer Feuerwehrmanns. Sie muß außerdem IMMER vor dem Ausrücken komplett angelegt werden, dies verzögert die Ausrückezeiten erheblich und zehrt den Vorteil der größeren Beschleunigung und besseren ?Staugängigkeit? zu einem Großteil wieder auf. Die Ladekapazität auch auf grossen Reisemaschinen reicht nicht aus, um vernünftig Feuerlöscher und Rettungswerkzeuge mitführen zu können. Im so beladenen Zustand ist das Fahrverhalten von Motorrädern nochmals erheblich eingeschränkt. Ein besonderes Fahrertraining ist unbedingt erforderlich!

Ähnlich verhält es sich mit Quads. Selbst ?grosse? Versionen haben nicht genügend Ladevolumen und Gewichtsreserve, um ausreichend Löschmittel und Geräte transportieren zu können. Der dann hohe Schwerpunkt macht aus diesen ?Fun-Cars? schwer beherrschbare Fahrzeuge, die sich auf der Straße noch ganz ?verträglich? bewegen lassen, aber im Gelände dann ihre Grenzen sehr deutlich aufzeigen. Mangelnder (eigentlich gar kein Wetterschutz) sind beim ganzjährigen Einsatz solcher Fahrzeuge zumindest in unseren Breitengraden zu berücksichtigen.

Einige Rettungsdienste nutzen die Fahrzeuge als Transportmittel für einen Arzt und etwas rettungsdienstliche Ausrüstung bei flächenmäßig ausgedehnteren Großveranstaltungen mit beengten Wegen. Auch als schneller ?Strandläufer? für den Einsatz als First Responder kann man sich solche Fahrzeuge vorstellen.

Zusammenfassend lässt sich für Quads feststellen:
- Die Nutzlast ist zu gering,
- zusätzliche Schutzkleidung ist erforderlich,
- als Zugfahrzeug verlieren sie die Manövriertauglichkeit im Gelände,
- der fehlende Wetterschutz ist wie bei den Motorrädern auch ein grosses Manko und
- als ?Kradmelder? ist es zu unhandlich und viel zu breit.

Ein grundsätzliches Problem ergibt sich zudem häufig mit der notwendigen Freigabe für den Einbau von BOS-Funkgeräten bzw. Sondersignalanlagen, der nicht zu allen ausländischen Fabrikaten vorgelegt werden kann (vgl. CIMOLINO/ZAWADKE, 2005).


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mit privaten und kommunikativen Grüßen


Cimolino

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