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Rubrik | Kommunikationstechnik | zurück | ||
Thema | UTM-Kartensystem besser? | 6 Beiträge | ||
Autor | Step8han8 B.8, Wesseling / | 341124 | ||
Datum | 30.05.2006 14:14 MSG-Nr: [ 341124 ] | 7173 x gelesen | ||
Hallo! Grundsätzlich handelt es sich sowohl beim Gauss-Krüger- (GK) als auch beim UTM-System um ein geodätisches Gitter. Beiden Gittern liegen transversale Mercatorabbildungen zu Grunde, im Falle von GK handelt es sich um einen Berührzylinder (i.d.R. 3° Breite) bei UTM um einen Schnittzylinder (6° Breite). Prinzipiell ermöglichen beide Systeme die Ortsbestimmung mit gleicher Genauigkeit, bei prinzipiell gleichen Vorgehen. Wie bereits erwähnt ist das GK-System nur in Deutschland und Österreich verbreitet. Da das GK-System eigentlich nur für die östliche Nordhalbkugel bestimmt ist (Die Folge wären negative "Ostwerte" für Orte auf der Westhalbkugel), hat es auch keine internationale Anwendung gefunden. (Interessant wäre hier, in wie fern man geodätische Gitter, bei der Kartographie dt. Kolonien oder während des Afrika-/Frankreichfeldzuges im II. Weltkrieg genutzt hat.) Neben dieser Einschränkung nutzt das GK-System ein anderes Ellipsoid (Bessel-Ellipsoid) zur Beschreibung der Erdform. Dieses Ellipsoid ist besonders gut auf mitteleuropäische Verhältnisse angepasst. UTM-Abbildungen basieren auf WGS84/ETRS89, ältere Karten auf ED 50 als geodätisches Datum. Da die Nato und damit auch die Nato Armeen UTM-Karten verwenden (insbesondere wegen der leichteren internationalen Verwendbarkeit), werden diese auch im K-Schutz bevorzugt verwendet. Noch bei der Elbe-Flut 2002 gag es wohl örtlich Probleme, da K-Schutz und Bundeswehr unterschiedliche Karten verwendeten. K-Schutz Einheiten waren teilweise mit zivilen Ausgaben der topographischen Karten ausgerüstet, die über ein GK-Gitter verfügen, Bundeswehr-Einheiten über UTM-Karten. Ob dies daran liegt, dass für das betreffende Gebiet keine zivilen Karten erhältlich waren oder man es versäumt hat, aktuelle Karten anzuschaffen, kann ich nicht sagen. Seit 2001 gibt es ein gemeinsames zivil-militärisches Kartenwerk, d.h. die topographischen Karten der Länder entprechen den militärischen Karten (u.a. dreisprachige Legende, Missweisungsangaben, UTM-Abbildung/-Gitter, Angaben zum 100-km-Quadrat), so dass GK-Gitter wohl nur noch eine historische Bedeutung haben. Grundsätzlich finde ich die Arbeit mit UTMREF-Koordinaten (d.h. bei vollständiger Koordinatenangabe) einfacher als bei GK-Koordinaten. Insbesondere deshalb, da für die Angabe von Ost- und Nord-Wert stets gleich viele Ziffern benötigt werden, da man die hochgestellten Ziffern weglassen kann. In einigen Bundesländern sind auf topografischen Karten schon seit einigen Jahren UTM-Koordinatengitter aufgedruckt. Teilweise fehlen aber auf älteren Karten (z.B. in NRW) Angaben zum 100-km-Quadrat, so dass sich bei der verwendeten Gittern ähnliche Probleme ergeben, wie bei GK-Gittern. Grundsätzlich eignen sich zur Positionsbestimmung auch geografische Netze, diese werden aber im K-Schutz meines Wissens nach überhaupt nicht verwendet. Zum einen ist die Koordiatenangabe im Sexagesimal-System recht unübersichtlich (Rechnungen sind erheblich umständlicher), zum anderen benötigt man für Kartenblätter auf versch. geographischer Breite (großer Maßstab >1:100000 vorausgesetzt) einen anderen Netzteiler (ein trapezförmiger Planschieber für geographische Netze), da die Breite (in cm) des Minutenfeldes von der geographischen Breite abhängt. Für geodätische Gitter kann man unabhängig vom verwendeten Ort den gleichen Planschieber verwenden (maßstab beachten). Topogrphische Karten haben auch in Zeiten von GPS ihre Berechtigung. zum einen lässt sich auf ihnen das Einsatzgebiet darstellen und einzelne Abschnitte zuordnen (z.B. bei Suchaktionen), zum anderen können herkömmliche Navis bei Flächenlagen (Waldbrände, Hochwasser) nicht optimal eingesetzt werden (Im Wald gibt es i.d.R. keine Straßen und Hausnummern.). Für Suchaktionen, bei denen Suchtrupps eine bestimmte Marschrichtung zugeordnet wird, erscheint mir dies mit Kompass und Karte einfacher, wie mit dem Navi. Auch ermöglichen die Koordinatendaten, die mit GPS gewonnen werden, die zuordnung einer Einheit im Einsatzgebiet, z.B. bei Waldbränden etc. Gruß Stephan | ||||
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