https://www.lfv-bayern.de/aktuelles/online-fachtagung-liefert-wichtige-impulse-fur-den-katastrophenschutz-der-zukunft/ Hallo zusammen,
ich eröffne jetzt hier mal einen neuen Themenstrang, da die Thematik doch recht umfassend ist bzw. mehrere der zuletzt stark diskutierten Themen befasst:
Der Bayerische Landtag (bzw. dessen Innenausschuß) hatte sich im Februar in einer Sachverständigen-Anhörung und der LFV Bayern auf einer internen Fachtagung im März mit den großen Einsätzen des letzten Jahres auseinandergesetzt. Zusätzlich gab es noch eine weitere Fachtagung in Zusammenarbeit mit der Versicherungskammer Bayern und dem bay. Innenministerium Ende April.
Dabei wurden die Einsatzerfahrung der bay. Hilfeleistungskontingente u.a. im Ahrtal reflektiert und insbesondere Konzepte für die Fortentwicklung des bay. Katastrophenschutzes vorgestellt. Die öffentlich zugänglichen Unterlagen findet man hier.
Was man so aus den Folien, insb. unter Erkenntnisse od. Probleme zum Einsatzgeschehen u.a. rauslesen kann:
- die üö Kontingenthilfe funktioniert prinzipiell , scheint aber zu starr zu sein / die schiere Größe einer solchen Einheit scheint schwierig händelbar
- Führung-/Kommunikation auf den eigentlich vorgedachten Kanälen schwierig
- es sind zu wenig geländegängige Fahrzeuge z.B. für Erkundungen vorhanden
- der Begriff "Hilfeleistungskontingent" ist in anderen Bundesländern unbekannt
- Logistik, Logistik, Logistik
und einiges mehr
Dabei sollte man aber erwähnen, das mMn die Unterfranken, was Ihre HiKo´s angeht, eine sehr dezidierte, ausführliche und anscheinend rel. belastbare Ausplanung haben. Die waren letztes Jahr mehrfach unterwegs. Nicht viele Landkreise haben z.B. einen KdoW auf Pathfinder-Basis, ein Erkundungs-Krad, mobile Dixie-Klo´s oder fw-eigene Feldküchen in der Vorplanung bzw. können Ihren Materialumschlag in Eigenregie mit dem mitgebrachten Manitou erledigen
Desweiteren wurde ein Positionspapier erörtert und verabschiedet, daß in 14 Punkten die Verbesserung des Katastrophenschutzes erreichen soll. Darin wird u.a. gewünscht/gefordert, daß sowohl auf Regierungsbezirks- als auch Landesebene gewisse Vorplanungen stattfinden (derzeit is bei der Kreisebene ja eigentlich schon Schluß), Einheiten/Lagezentren/Führungsmittel bereitgestellt, Kat-Schutz-Lager eingerichtet bzw. besser ausgestattet, flexiblere Spezialeinheiten aufgestellt werden und-und-und
Und zu guter Letzt wurde auch noch ein Konzept aus dem Innenministerium (!) vorgestellt, das auch Bayern befähigen soll, ein EU-konformes Waldbrandmodul aufstellen zu können. Dazu sollen in erster Linie die, bereits flächendeckend vorhandenen, Fahrzeuge des Bevölkerungsschutzes (LF-KatS, SW-KatS, Dekon-P) sowie des landeseigenen Katastrophenschutzes (Vers.-LKW eigentlich mit MGH Notstrom und MGH Hochwasser ) herangezogen werden. Die Vers.-LKW sollen dazu z.B. mit Waldbrandbekämpfungsmaterial, mobilen Wassertanks oder mobilen CAFS-Anlagen ausgestattet werden. Als fahrzeugtechnische Ergänzung kann man sich dann TLF´s-Waldbrand vorstellen, die bei der Veröffentlichung der Norm eigentlich vom LFV Bayern kritisch gesehen und als nicht unbedingt notwendig erachtet wurden.
Postulierter verstärkter Wert soll dabei auf eine Vereinheitlichung und Austauschbarkeit von Schulung, Material und Personal gelegt werden...
Das ganze als max. je ein Zug pro Landkreis, Logistik und Führung übergeordnet (z.B. von den Fw-Schulen) dazu et voilà Wasserförderzüge HFS und die Flughelfergruppen gibt´s ja schon.
Ich bin mal gespannt, ob und inwieweit das alles umgesetzt wird
Grüße aus der Oberpfalz
Nils
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