Rubrik | Fahrzeugtechnik |
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Thema | Abbiegeassistenzsysteme für Fahrzeuge >3,5t Feuerwehr | 58 Beiträge |
Autor | Hans8-Jo8ach8im 8Z., Berlin / Berlin | 869726 |
Datum | 06.06.2021 13:10 MSG-Nr: [ 869726 ] | 2086 x gelesen |
Infos: | 26.03.19 Förderprogramm des Bundes für Abbiegeassistenzsysteme
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Geschrieben von Michael W.Natürlich wird ein Assistenzsystem nicht 100%ig richtig warnen können ohne jegliche Fehlalarme.
Das ist auch nicht meine Erwartung. Zwei Drittel oder drei Viertel Fehlwarnungen fände ich völlig okay. Aber ständige Fehlwarnungen führen entweder zum Abschalten oder Nichtbeachten.
Und dazu kommt dann ja noch, daß die Abbiegeassistenten normalerweise genau dort blind sind, wo die Unfallgefahr ist, auf der 4-Uhr-Position, die vom Bio-Sensor (Eyeball Mk 1) nicht erfaßt wird.
Wobei ich den Verdacht hege, daß die meisten Beschaffer niemals geprüft haben, ob das Gerät einen aus diesem Winkel herannahenden Radfahrer erkennt.
Geschrieben von Michael W.Bei meinem PKW hat der Notbremsassistent erst einmal eine Bremsung (unnötigerweise) eingeleitet. Warnungen kommen öfter, sind aber noch in erträglichem Maße bzw. verständlich gewesen in der jeweiligen Situation.
"Unnötige Bremsung" geht überhaupt nicht. Hatte ich einmal im 2017er Atego, und es führte dazu, daß ich für einen Moment verlor, was man im Englischen so schön "situational awareness" nennt. Weil ich nicht verstand, was gerade passierte. Das war hier:
Da fährt ein 15-Tonner mit ca. 50 km/h an einer Reihe Linksabbieger vorbei, völlig problemfrei, und Daimler ist der Meinung, da plötzlich eine Vollbremsung veranstalten zu sollen. Die Schwelle dazu, daß der 15-Tonner mit 40 km/h in eine lange Reihe PKW hineinkachelt, weil der Fahrer orientierungslos ist, diese Schwelle war wirklich extrem gering. Und danach kriegt ihr richtig was zu tun!
Anschließend habe ich in diesen Ategos immer und grundsätzlich das Mistding abgeschaltet.
Und auch eine Nachricht an Kirsten Lühmann geschrieben und nachgefragt, ob sie denn von allen guten Geistern verlassen sind, so etwas vorschreiben zu wollen. Na gut - ich hab's ein bißchen netter formuliert. Glaube aber nicht, daß das viel hilft.
Geschrieben von Michael W.Desweiteren sind auch die Schaltprogramme automatisierter Getriebe in den LKWs deutlich weiterentwickelt worden. Ich nehm da immer den 2005er Atego mit Schaltautomatik als Vergleichsbasis. Der macht andeuernd Probleme, völlig feuerwehruntauglich. Andererseits einen recht neuen MAN TGM mit 12-Gang-Schaltautomat: Völlig unproblematisch, einfach bedienbar und feuerwehrtauglich.
Ich habe gerade einen Atego 16-Tonner aus 2020 oder 2021 gehabt. Da würde ich mich beim Schlauchwagen nach wie vor nicht auf die Ladebordwand stellen wollen, wenn mit dieser tollen Automatik angefahren wird.
Geschrieben von Michael W.Während bei der manuellen Schaltung quasi meist gleiche Bedienung vorherrscht, ist das bei Automatik anders. Von Hebel mit mehreren Richtung und kombiniert mit Taste über einfachen Drehknopf bis Tasten gibt es zig Varianten, das macht es nicht einfacher.
Weissagung: In 10 Jahren wird es Euch passieren, daß Einsatzfahrzeuge nicht ankommen, weil es der Fahrer nicht geschafft hat, den Rückwärtsgang einzulegen. Bzw. verspätet doch noch ankommen, weil es dem Fahrer kreativ mit Ausschalten und Neustart gelungen ist, den Rückwärtsgang einzulegen. In 2031 weiß einfach niemand mehr, daß Daimler zu Beginn dieses Jahrhunderts eine Leerlauftaste gegenüber der Umschalttaste angeordnet hat, ohne die man nicht in den Rückwärtsgang kam, damals. Das wissen 2031 nur noch wenige Feuerwehrleute und HiOrgler, die so etwas noch ständig fahren.
Nur mal so als ein Beispiel von vielen. Dazu kommt ja noch, daß nicht nur das Interface anders ist, sondern auch die Steuerung. Da wird noch so manches rote Auto plötzlich einen Satz machen.
Hans-Joachim
"Everybody is entitled to his own views. Everybody is not entitled to his own facts."
James Schlesinger, 1975
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