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Landesbrand- und Katastrophenschutzgesetz
RubrikFreiw. Feuerwehr zurück
ThemaEntscheidung des Verbandsgemeinderates gegen die freie Saisonkarte für die FW Nastätten41 Beiträge
AutorJürg8en 8M., Weinstadt / Baden-Württemberg819703
Datum26.04.2016 10:09      MSG-Nr: [ 819703 ]13551 x gelesen
Infos:
  • 26.04.16 FW Nastätten: Alleine keine Chance und Ehrenamt ist nicht gleich Ehrenamt
  • 26.04.16 Verbandsgemeinde Nastätten
  • 26.04.16 Niederschrift über die öffentliche Sitzung des Verbandsgemeinderates der Verbandsgemeinde Nastätten am 17.03.2016

  • hallo,

    der Gemeinderat der Verbandsgemeinde Nastätten hat am 17.03.2016 den Antrag "Freie Saisonkarte für die Freibäder" behandelt.

    Zu Punkt 9: Anträge Freie Saisonkarte für die Freibäder (2016/017)

    Der Vorsitzende verweist auf die Beratungen über den Antrag im Haupt- und Finanzausschuss und übergibt das Wort an den Fraktionssprecher der CDU Norbert
    Hißnauer.

    Herr Hißnauer erläutert ausführlich den Antrag der CDU-Fraktion. Durch die Ausstellung einer Saisonfreikarte für das Waldschwimmbad Nastätten oder das Freibad Holzhausen soll das ehrenamtliche Engagement in der Feuerwehr dinglich anerkannt werden. Es wird eine hoheitliche Pflichtaufgabe der Verbandsgemeinde Gefahrenabwehr unentgeltlich durch ehrenamtliche Feuerwehrleute übernommen. Auch wird ein Anreiz für Jugendliche geschaffen, in die Feuerwehr einzutreten. Durch das sportliche Training wird ebenfalls die Fitness der Feuerwehrleute gefördert. ....


    => http://www.vgnastaetten.de/fileadmin/user_upload/PDFs/Sitzungen/20160317_ProtokollVGR.pdf

    -> Seite 10


    Interessant ist folgende Argumentation dagegen:

    ... Der Antrag der CDU-Fraktion ist jedoch dafür geeignet, Unmut und Unfrieden zu schaffen.

    Bei einer Ablehnung ist die Feuerwehr und bei einer Zustimmung sind Ehrenamtliche aus anderen Bereichen unzufrieden. Das Ehrenamt soll als Gesamtheit gesehen werden und die Feuerwehr nur als ein Teil dieser Gesamtheit. ...



    einige wenige Gemeinderäte haben es kapiert:

    Der CDU-Fraktionsvorsitzende Hißnauer geht auf die vorgebrachten Argumente der anderen Fraktionen ein und hebt nochmals hervor, dass es sich bei den Feuerwehrleuten um Leute der Verbandsgemeinde handelt, die eine Pflichtaufgabe der Verbandsgemeinde verrichten. Dies sollte honoriert werden. ...

    Dann fiel die Entscheidung:

    Der Verbandsgemeinderat fasst mit 11 JA-Stimmen, 12 NEIN-Stimmen und 2 Enthaltungen

    folgenden Beschluss:

    Dem Antrag der CDU-Fraktion vom 11.02.2016, allen aktiven Feuerwehrkameradinnen und kameraden, allen Mitgliedern der Jugendfeuerwehr und den in
    der Verbandsgemeinde wohnenden Besitzern der Ehrenamtskarte auf Wunsch eine Saisonkarte für das Waldschwimmbad Nastätten oder das Freibad in Holzhausen
    auszustellen, für zunächst ein Jahr wird entsprochen. Der Antrag ist damit abgelehnt.





    Die Feuerwehr Nastätten hat dazu folgenden Text veröffentlicht:

    Entscheidung des Verbandsgemeinderates gegen die Freie Saisonkarte für Freibäder für Feuerwehrleute

    Eins vorweg: Es geht im Folgenden nicht darum, etwas geschenkt zu bekommen und vor allem nicht darum, andere ehrenamtlich Tätige, egal auf welchem Gebiet, abzuwerten. Jeder setzt sich in dem Bereich ein, der ihm Spass macht und den er am ehesten mit sich selbst vereinbaren kann.

    Aber den Einsatz von Feuerwehrleuten mit anderen ehrenamtlichen Tätigkeiten gleichzusetzen, ist wie der Vergleich zwischen Äpfel und Birnen. Während Termine und sonstige Aktivitäten in den allgemeinen ehrenamtlichen Bereichen in der Regel planbar sind, den eigenen Bedürfnissen und der eigenen Bereitschaft angepasst werden können und zu normalen Tageszeiten stattfinden, sieht der Alltag eines freiwilligen Feuerwehrmitglieds etwas anders aus. Brandeinsätze, Unfälle oder andere Hilfeleistungen finden nicht nur tagsüber von Montag bis Freitag statt. Egal zu welcher Tages- und Nachtzeit, egal ob Weihnachten oder Familienfeiern, stets ist ein Feuerwehrmitglied bereit, seinen Mitmenschen im Notfall zu helfen und eigene Tätigkeiten und Pläne zurückzustellen, 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr.

    Leider muss allerdings vermehrt festgestellt werden, dass die Feuerwehr in der Gesellschaft, deren Schutz und Hilfe sie gewährleistet, immer weniger Akzeptanz erfährt.
    Anweisungen während Einsätzen werden missachtet, indem Absperrungen überfahren und Feuerwehrleute beschimpft werden. Man will nicht verstehen, warum man daran gehindert wird, an schwerverletzten Unfallopfern vorbeizugehen.

    Beschwerden gehen ein, weil die Feuerwehr bei Einsatzfahrten nachts Lärm macht, der die Mitbürger, die im warmen Bett bleiben können, weckt. Übrigens... Feuerwehrleute, die nachts im Einsatz waren, müssen am nächsten Morgen, wie gehabt, zur Arbeit gehen.
    Es wird als Unverschämtheit angesehen, dass die Mülltonne der Feuerwehr erst am Abend der Leerung wieder vom Bürgersteig weggeholt wird. Liebe Mitbürger, die Feuerwehrleute gehen tagsüber ihrer normalen Arbeit nach!

    Aber trotz der fehlenden Akzeptanz in der Bevölkerung wird es als selbstverständlich angesehen, dass Feuerwehrleute sofort parat zu sein haben, wenn jemand dieser lieben Mitmenschen in Not ist und Hilfe benötigt.

    Die freie Saisonkarte wäre ein kleines Zeichen der Wertschätzung der freiwilligen Feuerwehren gewesen.

    Die Entscheidung des Verbandsgemeinderates ist in diesem Sinne auch ein Zeichen dieser Inaktzeptanz und eine Fehleinschätzung der Realität.

    Laut LBKG ist die Kommune verpflichtet, eine Feuerwehr aufzustellen und zu unterhalten. Die vielen freiwilligen Feuerwehrleute helfen der Verbandsgemeinde, dieser Verpflichtung nachzukommen. Für eine optimale Ausstattung der Feuerwehren zu sorgen, ist die Pflicht der Kommune und nicht als aufgeschlossene und wohlwollende Entscheidungen zu sehen. Den Feuerwehrleuten, die in Einsätzen ihr Leben riskieren, sollte selbstverständlich eine optimale Ausrüstung zur Verfügung stehen. Auch ist die Berechnung der eventuellen Kosten dieser freien Saisonkarte mehr als engstirnig und entbehrt vieler praxisnahen Überlegungen. Nur ein Bruchteil der ca. 700 Feuerwehrleute hätte diese Karte überhaupt genutzt. Viele von denen, die sie genutzt hätten, hätten dann in Begleitung des Ehepartners, der Kinder oder Enkelkinder das Schwimmbad besucht und somit Eintritt zahlende Besucher mitgebracht. Wie gesagt, es will keiner etwas geschenkt haben, es wäre aber ein Zeichen gewesen.
    Zur Stärkung des Ehrenamtes war das eine gelungene Aktion:

    Die Hauptverantwortlichen demotivieren ihre eigenen unendgeldlichen Mitarbeiter.

    Aber mal ehrlich, ging es nicht nur darum, dass die ein oder andere Fraktion so abgestimmt hat, weil es ein Vorschlag der Gegenfraktion war? Und Angst hatte, man könnte ja sagen, die Idee war von den anderen.

    Das hatte mit der Sache nichts mehr zu tun.

    Wir werden die, die uns mit anderen Ehrenämtern gleichstellen, bei nächster Gelegenheit zu unseren Einsätzen einmal einladen, damit sie den Unterschied erleben können.

    Dann wird man schnell merken, dass der Feuerwehrdienst eine enorme Belastung mit sich bringen kann, denn die Bilder von schwer Verletzten und Toten vergisst man nie wieder.

    Rolf Strobel


    MkG Jürgen Mayer, Weinstadt

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     26.04.2016 10:09 Jürg7en 7M., Weinstadt
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