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Tanklöschfahrzeug
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RubrikFahrzeugtechnik zurück
ThemaNeues Feuerwehrauto nur zum Angucken58 Beiträge
AutorMich8ael8 R.8, GL (Köln) / NRW795099
Datum09.09.2014 12:54      MSG-Nr: [ 795099 ]46328 x gelesen

Zu einem in der Geschichte der Feuerwehr einmaligen Fall ist es dieser Tage in Finsterwalde gekommen. Vor dem Gerätehaus in Nehesdorf ist ein hochmodernes Feuerwehrauto eingeweiht worden. Einziges Problem: Das Fahrzeug darf nicht benutzt werden.

Das haben selbst die ältesten Haudegen bei der Feuerwehr noch nicht erlebt. Seit Jahren wartet man in Nehesdorf auf das neue Löschfahrzeug, weil der alte W50 längst schlapp macht. Dann kommt endlich die Zusage, dass das 250 000 Euro teure Fahrzeug abgeholt werden kann. Und dann die böse Überraschung: Das TLF 4000 ist nicht einsatzbereit, es darf nicht gefahren werden - es steht praktisch nur zum Angucken da.

"Schon im Juli, als wir das Tanklöschfahrzeug aus dem Werk in Ulm abgeholt haben, ist uns gesagt worden, dass mit dem Fahrzeug was nicht stimmt", berichtet Andreas Häring, Gerätewart in Nehesdorf, der bei der 500 Kilometer langen Heimfahrt mit am Steuer saß. "Man hat gemerkt, dass das Fahrzeug nicht in der Spur bleibt und ausbrechen will - vor allem in den Kurven musste man vorsichtig und langsam fahren."

In der vorigen Woche kam es dann schriftlich vom Werk: Das neue Tanklöschfahrzeug dürfe auf keinen Fall benutzt werden, es habe schwerwiegende Mängel im Fahrverhalten. "Dabei hatte der TÜV keine Mängel festgestellt", erklärte Diethelm Witthoff von der Landesschule und Technische Einrichtung für den Brand- und Katastrophenschutz, einer Nachfolgeeinrichtung des Innenministeriums, den überraschten Kameraden bei der feierlichen Übergabe. Eine genaue Begründung, warum man den Nehesdorfern ein neues Feuerwehrauto übergibt, das nicht fahrbereit ist, konnte der Mann nicht liefern.

Das neue TLF hat 4000 Liter Wasser an Bord und soll vor allem bei Waldbränden eingesetzt werden. Es besitzt außerdem zahlreiche technische Raffinessen - so einen Schaum-Wasser-Werfer, eine Motorsäge, Atemschutzgeräte, eine vierteilige Steckleiter, sogar eine Durchsage, um bei Bränden Menschen besser warnen zu können. Das 14 Tonnen schwere Fahrzeug mit Allradantrieb ersetzt den altersschwachen W50 - der inzwischen kaputt ist und bereits ausrangiert wurde. "Dadurch, dass wir das neue Fahrzeug nicht nutzen dürfen, ist unsere Wehr jetzt nicht voll einsatzbereit", macht sich Stadtbrandmeister Michael Kamenz Sorgen.

Dabei ist nicht nur Finsterwalde von diesem Schildbürgerstreich betroffen. Von den im vorigen und in diesem Jahr im Land Brandenburg ausgelieferten 75 neuen Feuerwehrautos sind laut Witthoff mehr als 30 nicht einsatzbereit. Im Werk habe man den Kameraden aus Finsterwalde gesagt, dass das Land auf Veränderungen beim Einbau des Tanks bestanden habe. Während der sonst zwischen den Achsen angebracht werde, sollte der bei den bestellten Fahrzeugen auf der Hinterachse lagern. Das habe jetzt zum gefährlichen Fahrverhalten geführt.

Ob und wann die Nehesdorfer Feuerwehr einen einsatzbereiten Tanker bekommt, weiß keiner. Die Technikexperten bei der Feuerwehr sind sich allerdings sicher: Den riesigen Tank einfach an anderer Stelle montieren geht nicht. "Wir brauchen ein völlig neues Auto." Doch das kann dauern - bis der Rechtsstreit zwischen Land und Firma ausgestritten ist.


Quelle

mit freundlichen Grüßen

Michael

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