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RubrikFahrzeugtechnik zurück
Thema Beschaffung HLF 20    # 24 Beiträge
AutorSeba8sti8an 8W., Linden / Hessen788973
Datum24.05.2014 01:51      MSG-Nr: [ 788973 ]12736 x gelesen
Infos:
  • 30.05.14 Hinweise zur zur Konzeption
  • 27.05.14 Vergabehandbuch
  • 27.05.14 Präsentation Fahrzeugbeschaffung
  • 27.05.14 Hinweise zur VOL

  • Moin,

    Geschrieben von Eser R.Kann eine FF noch selbstständig ein Feuerwehrfahrzeug z.B HLF 20 beschaffen oder geht das ohne ´´Externen Berater`` nicht mehr?Nach den positiven oder abwägenden bisherigen Antworten setze ich mal die Gegenmeinung: Nein, kann man nicht.

    Natürlich kann man als FF ganz selbständig ein HLF 20 beschaffen und damit jahrelang zufrieden sein, das wird in jährlich dutzenden Fällen auch heute noch so gemacht. Die Frage ist bloß, ob man sich auf dem Weg dorthin auf sein Glück verlassen will, inwieweit man dem Hersteller entgegenkommt (sprich: sich veräppeln lässt) und wie man reagieren kann, wenn irgendwas aus dem Ruder läuft.

    Wenn eine übliche FF selbst ein Auto beschaffen will, gründet sie üblicherweise ein Beschaffungsgremium das in etwa so besetzt ist:
    - Der Wehrführer
    - Ein Berufskraftfahrer
    - Der Gerätewart (alternativ der bekannte "Wehrschrauber" mit dem Händchen für alles, sogar alte TS'en)
    - ein Informatiker/Student/Schüler/o.ä.
    - 0 bis n weitere Menschen.
    Darin verbirgt sich die Hoffnung, dass der Chef die Sache in Bahnen lenkt, der Berufskraftfahrer guckt, "dass das Auto was taugt", der Gerätewart schaut "dass Aufbau und Geräte gescheit werden" und der Informatiker "diese elektronischen Geschichten" überwacht und die "(neumodischen) Ideen der Jugend" einbringt.
    Im Regelfall (!) fehlen nun dem Wehrführer die strategischen Hintergründe bzgl. der Eck- und Leistungsdaten eines Feuerwehrautos (weil er eben nur Taktik und Verwaltung auf seinem Werdegang lernt). Der Berufskraftfahrer wird drauf achten, dass das Gefährt genug PS hat, wirklich tiefergehenden technischen Sachverstand heutiger (!) LKW hat er aber nicht. Der Informatiker sieht sich mit CanBus'en und Steuergeräten konfrontiert, womit er studienbedingt auch höchstens zufällig schon Kontakt hatte. Auch die weiteren Menschen haben sicherlich viele gute Gedanken im Kopf, wie das neue Auto werden soll, können aber diese nicht vermitteln/umsetzen.
    Ich ziehe das jetzt ein wenig ins Lächerliche, was diese Arbeitsgruppen nicht diskreditieren soll (unsere sahen im Prinzip genauso aus), aber diese instinktive Personenauswahl hilft dem Beschaffungsvorhaben einfach nicht so viel weiter, wie man vermutet.

    Denn: Wie bringt man dieses Wissen, die Wünsche und Ideen nun zu einem Aufbauer und bringt/zwingt diesen dazu, das dann auch umzusetzen? Die Stichworte von Hans-Joachim Z. in seinem Beitrag oben geben ja schon einen Anhaltspunkt, wie komplex das Thema ist.

    Prinzipiell einzige Grundlage ist das Leistungsverzeichnis. Was da nicht drin steht ist nur durch größere Klimmzüge nachträglich noch abzufangen. Natürlich kann ich ausschreiben "ein Stück HLF 20 mit Normbeladung", dann kann der Hersteller aber alle Punkte lösen wie er möchte, die nicht in einer Norm explizit geregelt sind. Und man staunt, wie viele das sind, die man selbst für völlig trivial und offenkundig hält (Hatten wir nicht letztes Jahr hier einen Bericht von einem Fahrzeug mit "weißen Blaulichtern"?).
    Das LV unserer letzten Beschaffung (mit externem Berater) hatte knapp 90 Seiten für ein TLF 4000. Bei einem HLF 20 mit umfangreicher neuer Beladung dürften es satt über 100 werden. Und wir haben jetzt nicht die Kabelfarben im Elektroschrank beschrieben, sondern nur Dinge aufgenommen, die wirklich relevant und wichtig zu regeln waren. Ich bin fahrzeugtechnisch sicher ein ganzes Stück fitter als der Durchschnitts-FA - aber ich hab in meinem ersten Telefonat mit unserem Berater zwischen Tür und Angel so viele neue, wichtige, beachtenswerte Dinge bzgl. Fahrgestelltechnik erfahren, dass mir danach eine eigenständige Beschaffung im Traum nicht mehr eingefallen wäre.

    Ein vermurkstes LV holt dich in der Beschaffung immer wieder ein. Mit einem guten LV kannst du sehr häufig sagen "War aber ausgeschrieben und von Ihnen angeboten - also machen, natürlich preisneutral!"

    Selbst wenn o.g. Beschaffungsgruppe sehr fit ist und ein top LV erstellt muss dieses (beim HLF 20 mal ganz sicher) europaweit ausgeschrieben werden. Und auch dabei kann man viele Fehler machen. So lange keiner meckert ist das nicht schlimm (und ich weiß, dass viel zu selten gemeckert wird), aber falls doch, fängt man schlimmstenfalls von 0 neu an, nur mit vielen Monaten Verzug.

    Man kann das alles irgendwie hinfrickeln, sparsames LV, Wunschanbieter fast beim Namen nennen und dann halbwegs freihändig vergeben. Aber man schwächt dadurch seine eigene Position, wenn es auf einmal nicht mehr rund läuft, weil man den Anbieter an nichts richtig festhalten kann.

    Meine Überzeugung aus der Erfahrung von drei Beschaffungen, an denen ich mitgewirkt habe: Bei den ersten beiden hatten wir eine Mischung aus Glück, Können und Kulanz. Und wegen des ein oder andere Details ärgere ich mich noch heute. Bei der dritten hatten wir ein umfassendes LV und unterzeichnete Besprechungs-Protokolle, die Vertragsgrundlage und somit die "Fronten" waren allen klar, man konnte sich auf das Wesentliche konzentrieren.
    Und wir hatten eben einen Berater dabei, der das zum x-ten Mal in seinem Leben macht, der zum Teil die Mitarbeiter kannte, der Fehler an Stellen suchte (und fand), wo ich nichtmal wusste, dass dort Stellen sind. Und im äußersten Fall ist es gut, einen neutralen Dritten dabeizuhaben, der nicht um jeden Preis das rote Spielzeug mit nach Hause nehmen will, sondern bei zu schweren Fehlern das Ding eben notfalls auch stehen lassen würde.

    Und ja, die Herstellervertreter passen ihr Auftreten sehr schnell dem Auftreten der Beschaffer an! Die bunt verkleidete Truppe ohne Plan für ihre Abnahme prüft mal eben am einem Vormittag ihr neues HLF durch, so dass am Nachmittag noch Zeit für eine Werksführung und ein paar Bier ist, und rollt dann glücklich vom Hof (leider kein Märchen, sondern selbst gesehen).

    Geschrieben von Eser R.Ab auf die Suche nach einem ``Externen Berater``Ein guter Berater setzt sich imho mit eurer Beschaffungsgruppe (die ihr trotzdem braucht) zusammen, bespricht eure Wünsche, Anforderungen und Überlegungen und sagt euch dann erstmal ehrlich, was alles technisch/taktisch(!) keinen Sinn ergibt. Dann schlägt er vor, wie es besser gehen könnte und so einigt ihr euch in lebhafter Debatte auf ein sinnvolles Konzept. Daraus entsteht ein LV, der Berater nimmt den zuständigen Gemeindemitarbeiter an die Hand, der die Veröffentlichung der Ausschreibung durchführt. Er wertet die eingegangenen Angebote aus, klärt bei Bedarf Unklarheiten mit den Bietern auf und schlägt dann den wirtschaftlichsten Bieter zur Auftragserteilung vor. Danach begleitet er die Baubesprechung und nimmt an der/den Zwischenabnahme(n) teil. Zum guten Schluss zieht er mit eurer Gruppe die Abnahme durch, die ich für ein HLF 20 locker zwei-, eher dreitägig ansetzen würde.
    Für all das berechnet er danach eine mittlere bis höhere fünfstellige Summe.

    Es sollen sich auf diesem Feld wohl Gestalten tummeln, die nur für eine LV-Erstellung schon über 10.000 Euro haben wollen, die lediglich zur Endabnahme kommen wollen (oder zu dieser gerade nicht), oder die "ihr Standardfahrzeug" ausschreiben ohne auf die Anforderungen der Feuerwehr einzugehen. Da solltet ihr aufpassen - für den Berater gilt im Kleinen dasselbe wie für das Auto im Großen: Detailliert klären, welche Leistungen zu welchem Preis erbracht werden sollen, bevor ihr beauftragt ;o)

    Gruß,
    Sebastian

    --
    Es gehört oft mehr Mut dazu, seine Meinung zu ändern, als ihr treu zu bleiben (Friedrich Hebbel)

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