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RubrikTaktik zurück
ThemaNetzwasser zur Waldbrandbekämpfung --> Nebenschlußverfahren?!31 Beiträge
AutorStef8fen8 W.8, Elmstein / Rheinland-Pfalz771678
Datum28.08.2013 13:43      MSG-Nr: [ 771678 ]22917 x gelesen

Hallo,

Nachdem die Feuerwehr in der ich tätig bin am 16.08 bei einem Waldbrand eingesetzt war, habe ich mir im Nachhinein ein paar Gedanken dazu gemacht bezüglich "Einsatz Netzwasser" und meine Literatur zu Rate gezogen [z.B. "Brandbekämpfung mit Wasser und Schaum" von de Vries (3.Auflage); "Waldbrandschutz" von König (von 2007)] . Das sind jetzt erstmal theoretische Überlegungen aber bei den Randbedingungen die ich mir gesetzt habe, kommt für mich bisher als einzige Möglichkeit zur zuverlässigen Erzeugung von Netzwasser das Nebenschlußverfahren in Frage. Das hätte ich gerne mal zur Diskussion gestellt:

Als Fahrzeug kommt ein TLF16/24 von Schlingmann zum Einsatz: 2.400l Tankinhalt, 2x B-Abgang, 1x Schnellangriff formfest.

Mannschaftstärke ist eine Staffel (1/5), die Truppbesatzung des TLF wird ergänzt durch einen geländegängigen KDOW.

Der Aufbau des Angriffs ist: B-Abgang -> 1x B-Schlauch -> Verteiler -> 3x D-Schlauchleitung (1-3 Längen jeweils) -> 3x Hohlstrahlrohr auf 60l/min eingestellt.

Die verfügbare Schaumausrüstung: Z2 mit C-Anschluss, Z4 mit B-Anschluss, Z-select Aufsatz, 3x20l MBS (soll soweit ich weiß in Zukunft durch Class A ersetzt werden).

Der angenommene durchschnittliche Durchfluß: Die tatsächlich verwendbare Wassermenge nehme ich mit ~2.000l an, die Standzeit des Fahrzeugs mit A) 30min und B) 60min. Das ergibt dann durchschnittliche Volumenströme von A) ~35l/min und B) ~70l/min. Mir geht es hier nicht darum, einen Waldbrand wirklich "schwarz" zu machen, sondern um den Erstangriff bei dem jeder Tropfen Wasser wertvoll ist und die Eindämmung und Niederschlagung der Flammenfront das Ziel ist.

Daraus ergibt sich jetzt, auch zrückgehend auf die Erfahrungen des letzten Einsatzes, daß ein Zumischer im Geradeausverfahren nicht zuverlässig zumischt. Die Volumenströme sind zu gering, selbst wenn zeitweise eine Zumischung stattfindet reißt diese wieder ab sobald ein Teil der Strahlrohre geschloßen wird. Außerdem ist die Einlaufphase zu lang von "Öffnen der Strahlrohre" bis "Netzwasser am Strahlrohr", wenn diese nur kurz geöffnet werden. Folgerung für mich: Zumischer direkt in der Angreifsleitung bzw. direkt am Abgang ist bei diesen Randbedingungen nicht sinnvoll, auch wenn der Aufwand im Aufbau sehr gering ist und dadurch auch bei geringem Personalansatz problemlos durchführbar ist.

Alternative für mich: Nebenschlußverfahren
Aber jetzt fangen die Probleme an, die sich aus den diversen Möglichkeiten des Aufbaus des Verfahrens ansich und der eventuellen weiteren Wasserversorgung ergeben.

1.) Es soll nach Möglichkeit kein Schaummittel in den Tank gelangen!
=> Tank füllen von der Pumpe aus ist nicht mehr möglich, wird eine Wasserversorgung aufgebaut muss diese auf die Tankfülleingänge gekuppelt werden. Ist in der Zuleitung vom Tank zur Pumpe bei Schlingmann ein Rückschlagventil verbaut? Oder kann auch auf diesem Weg Schaummittel in den Tank gelangen?

2.) Welcher Zumischer solle vorrangig verwendet werden bei welcher Zumischrate?
=> Dazu habe ich die Tabelle von Sebastian Weiß der FFW Linden zu Rate gezogen: Z2 mit Z-select Aufsatz und diesen auf niedrigster Einstellung (0,2l/min => 60l Schaummittel reichen für theoretisch 300min) in beiden Fällen A) und B). Besser zuviel statt zu wenig?

3.) Ist die Überhitzung der Pumpe ein Problem, da ein Tankumlauf nicht mehr möglich ist ohne Schaummittel in den Tank zu fördern?
=> Meiner Meinung nach "Nein", die Abgabemenge müsste zur Kühlung ausreichen, allerdings habe ich noch eine Alternative im Aufbau als Möglichkeit die Wassermenge zu erhöhen welche konstant umgewälzt wird.

4.) Wie baue ich den Zumischer Z2 genau ein?
=> Dazu erscheinen mir drei Varianten praktikabel, aufgelistet meiner persönlichen Priorisierung nach:

Variante A)
Zumischer Z2 angeschlossen an den Schnellangriff (C-Abgang auf C-Eingang ohne Übergangsstück), kurzer C-Schlauch vom C-Ausgang des Zumischers auf CB-Übergangsstück an A-2B-Sammelstück am Pumpeneingang. Das hat den Vorteil, daß ich mir den 2. B-Abgang der Pumpe freihalte, daß der Aufwand im Aufbau sehr gering ist und daß ich wie beim Anschluss des Zumischers direkt auf den Abgang die Schaumkanister direkt aus dem Fahrzeug heraus nutzen kann. Die Lage des Zumischers im Raum dürfte seine Funktion nicht beeinträchtigen, da dies keinen Einfluß auf die Drücke und Volumenströme hat.

Variante B) und C)
B-Abgang -> B-Schlauch oder C-Schlauch -> Zumischer -> B-Schlauch oder C-Schlauch -> A-2B-Sammelstück am Pumpeneingang. Hier erfordert der Aufbau etwas mehr Aufwand, die Schaummittelkanister müssen vom Fahrzeug entnommen werden. Bei der Verwendung von B-Schläuchen wird die umgewälzte Wassermenge im System erhöht, was der Kühlung der Pumpe zugute käme (die ich allerdings für kein Problem halte aber lasse mich auch gerne korrigieren). Für den Zumischer dürfte es keinen Unterschied machen, ob B- oder C-Schlauchmaterial verwendet wird.

===

Passt das so, was ich mir da überlegt habe? Oder habe ich irgendwo einen groben Denkfehler? Gibt es noch Alternativen, solange man keine Druchzumischanlage verwendet? Was würde eigentlich die Nachrüstung einer kleinen DZA kosten mal interessehalber gefragt?

Mit freundlichem Gruß,
Steffen W.

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