Rubrik | Freiw. Feuerwehr |
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Thema | Demografie und Einsatztaktik | 72 Beiträge |
Autor | Cars8ten8 K.8, Hambühren LK Celle / Niedersachsen | 693811 |
Datum | 23.08.2011 22:52 MSG-Nr: [ 693811 ] | 23904 x gelesen |
Infos: | 29.08.11 Die programmierte Katastrophe?!
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Feuerwehr
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Jugendfeuerwehr
Feuerwehrdienstvorschrift
Technische Hilfeleistung
Moin,
Geschrieben von Thomas Kleedass Feuerwehrs immer weniger werden ist ja hinreichend bekannt.
inoffiziell mit Sicherheit, auf dem Papier in der Regel nicht (die wenigsten geben es zu).
Geschrieben von Thomas KleeEs gibt heute ja fast keine Feuerwehr mehr ohne Probleme in der Tageseinsatzsicherheit.
Wohl wahr. Ist hier auch ein Problem, denn wir fahren viele (die meisten) Einsätze tagsüber während der Arbeitszeit. Bei kritischen Einsätzen müssen immer beide OrtsFW alarmiert werden um die erforderlichen Funktionen sicher vor Ort zu haben.Aber auch das war oft ein Glücksfall, denn auch wir sind eine Pendlergemeinde. Es gibt zwar viel Betriebe vor Ort, nur arbeiten da keine Feuerwehrleute.
Geschrieben von Thomas KleeDass sich dies in den nächsten Jahren noch wesentlich verschärfen wird, ist ja wohl jedem klar (siehe den Link von UC zur Demografie = weniger junge Leute = weniger FW-Leute).
Hinzu kommt, dass die Lust sich bei FW (auf viele Jahre) zu engagieren, rapide abnimmt.
Wir haben starke Schwankungen in der Personalstärke (waren vor vier Jahren schon mal auf 38 Mann runter), die Stärke auf dem Papier hat sich bei 50 Einsatzkräften eingependelt. Besonders die Jüngeren gehen weg um zu studieren oder weil sie woanders besser bezahlte Jobs bekommen. Verfügbar sind von den Verbliebenen aber nur 50% nach Feierabend und Nachts, sowie 25 % am Tage......ich denke mal, dass weniger die Lust an der Feuerwehr rapide abnimmt, sondern dass vielen auf Grund der größeren beruflichen Beanspruchung und der Familie (wir sind ja nun älter geworden) einfach die Zeit fehlt. Entweder kommen die Kameradinnen /Kameraden seltener zum Dienst/Einsatz oder sie treten aus. Was soll man da lieber in Kauf nehmen?
Geschrieben von Thomas KleeIn (größeren) Städten und deren Umfeld wird es wohl auf mehr hauptamtliche Wachen hinauslaufen.
Die sind in den meisten Städten ja bereits vorhanden.......ansonsten Zustimmung!
Geschrieben von Thomas KleeAuf dem flachen Land ist dies nicht möglich (nicht finanzierbar, schon gar nicht im Hinblick auf die Finanzlage der Kommunen und das Verbot neuer Schulden).
Auch volle Zustimmung, jedoch sehe ich hier eher die Schließung kleinerer Ortswehren kommen. Schon allein aus Kostengründen werden sich viel Gemeinden unserer Größe (8000-12.000 Einwohner) nur noch eine zentrale FF mit weniger Fahrzeugen und Personal leisten können. das muss nicht zwangsläufig zu einer schlechteren Qualität der Arbeit führen.
Geschrieben von Thomas KleeWie werden wir (ländlichen 'Stützpunktwehren) uns verändern müssen.
- noch intensivere Jugendarbeit
- mehr Mitarbeiter der Rathäuser müssen (sollen) zur Feuerwehr
- Bauhofmitarbeiter arbeiten mit
- Änderung der Taktik >> künftig wieder mehr FW-Kräfte, die arbeiten und Führung light (so wie früher) ?
- Weitestgehenden Verzicht auf Stäbe, Führungsgruppen etc ?
Kinder- und Jugendfeuerwehren müssen kommen wenn eine FF auf dem Land überleben will. Der Konkurenzkampf um die Kinder seitens der Vereine beginnt ja schon mit 3-4 Jahren. Da kommen wir ja auch schon fast wieder zwei Jahre zu spät.Bei uns sind die Zahlen der Übertritte aus der JF sehr schwankend, jedoch war über die Hälfte der Wehr früher in einer JF. Diese Truppe stellt den Großteil des "Harten Kerns"....
Wir haben zur Zeit einen (!) Mitarbeiter der Gemeinde in unseren Reihen. da muss in Zukunft was passieren. Nur gegen ihren persönlichen Willen brauche ich keine Bauhofmitarbeiter zu rekrutieren, es sei denn ich will unmotivierte Leute an der Einsatzstelle....
Die Gemeinde muss ihre Leute selbst motivieren zur Feuerwehr zu gehen, sie muss auch auf die örtlichen Unternehmen zugehen und für die Feuerwehr werben. Es kann nicht sein, dass die Gemeinden ihre ureigensten Pflichtaufgaben (die Nachwuchsgewinnung) lieber auch noch auf die Feuerwehren und die eh schon überlasteten Führungskräfte abwälzen.
Die Einsatzaktik ist meiner Meinung nach durch die FWDV 3 schon ganz gut an das reduzierte Personal angepasst worden. Wir arbeiten auch fast nur noch mit der Staffel als Basiseinheit auf den Erstangreifern. Wenn mehr Personal zeitnah da ist, können wir mit dem Luxus natürlich gut leben. Wir halten uns Zusatzfelder wie Gefahrgut, Wasserrettung, First-Responder, Führungsstaffel und schwere TH vom Hals. Es wird sich auf die absolut notwendigen Grundaufgaben (Brandbekämpfung und einfache TH) beschränkt, das aber mit Hang zur Perfektion. Mehr können wir nicht mit unserem Personal abdecken. Alles andere muss von den Schwerpunktfeuerwehren oder denen die dies leisten können abgedeckt werden. Den Ersteinsatz fahren wir bei den genannten Stichworten natürlich immer, jedoch wird auf die notwendige Sonderausstattung verzichtet.
Ich sehe auch in unserer Gemeinde in Zukunft eine zentrale Feuerwehr mit weniger Personal und weniger Fahrzeugen, dafür mit hohem Ausbildungsstand für die Grundaufgaben, Kinder- und Jugendfeuerwehr sowie besserer Aufteilung der Arbeits- und Verantwortungsbereiche um die Führung zu entlasten. Besonders junge Mitglieder müssen rechtzeitiger an Führungsaufgaben herangeführt werden und die dafür notwendige Ausbildung erhalten, um einem Führungskräftemangel in Zukunft vorzubeugen. Schaun wir mal was passiert......wir werden Veränderungen erleben die nur wenige offen ausprechen (Uli spricht da schon eine sehr deutliche Sprache) bzw. wahr haben wollen. Um die Dinge beim Namen zu nennen, muss man sich manchmal einfach weiter als andere aus dem Fenster lehnen, alles andere wäre sich selbst in die Tasche zu lügen.
Es wird nicht einfach!
Gruß,
Carsten
Meine Meinung steht fest, bitte verwirren Sie mich nicht mit Tatsachen;-)
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