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RubrikEinsatz zurück
ThemaTemperaturen und Gefahren im Treppenraum oberhalb von Brandwohnungen?31 Beiträge
AutorUlri8ch 8C., Düsseldorf / NRW689754
Datum23.07.2011 23:22      MSG-Nr: [ 689754 ]14374 x gelesen

Hallo,

vielleicht kann ja jemand Daten aus ggf. vorhandenen Untersuchungen zu dem Thema liefern.

Interessante Informationen hier in einem Beitrag aus der Brandschutz 9/96 (achtet mal auf die Löschmittelmengen, die für erforderlich gehalten werden, ein Feuer (hier im Hochhaus) ggf. im Flur zu blocken!):
http://www.age-info.de/Seiten/fachbeitrag-2.htm
Auszug:
"Die nächsten zwei Besatzungen bilden wieder ein Angriffsteam und verlegen ein zweites Rohr über den gleichen Treppenraum und arbeiten parallel mit dem ersten Rohr. Die Verlegung kann von dem Abgang auf der Brandetage erfolgen. Sobald die Tür vom Angriffstreppenraum geöffnet wird und der Angriff auf der Brandetage vorgetragen wird, wird sich das Feuer sehr schnell auf die Treppe zubewegen (der "stack effect" = Schichteffekt) und geradewegs auf die Feuerwehrleute zulaufen. Die Stärke dieses Zulaufens des Feuers wird durch die Stockwerkhöhe und das Wetter (Tagestemperatur) bestimmt. Der Druckunterschied zwischen dem Treppenraum und der Brandetage kann bis zu 1 Inch (25,4 mm) Wasserdruck betragen, wodurch eine Luftbewegung von bis zu 50 Meilen in der Stunde (80 km/h) zwischen der Brandetage und dem Treppenhaus entstehen kann. Aus diesem Grund sind bei einem Hochhausbrand Strahlrohre mit großer Durchflussmenge und großer Reichweite mit doppelter Besatzung und parallelem Vorgehen notwendig. Ein geringerer Aufwand könnte bedeuten, dass die Angriffsteams an den Rohren von der Hitzewelle überwältigt und schwer verletzt würden.

Hieraus kann man Entnehmen, dass gusseiserne Abflussrohre MIT einer bestimmten Ausstattung oberhalb des Brandraums kein Problem sind - dem entnehme ich, dass es solche ohne diese schon sind...
http://www.izeg.de/pdf/artikel/Brandversuch_DMT_Dortmund.pdf

Aus einem Einsatz in den USA (dreigeschossiges Gebäude, KEIN Hochhaus!):
http://www.feuerwehr-schulenburg.de/wasist/flashover.htm
"Rekonstruktion eines Backdrafts
Am 28. März 1994 wurde die New Yorker Feuerwehr zu einem Zimmerbrand in einem dreigeschossigem Gebäude gerufen.
Der Einsatzleiter setzte einen Trupp zum Öffnen der Fenster und Dachluke im zweiten Stockwerk und einen Trupp zur direkten Brandbekämpfung im ersten Stock ein. Als die Tür zum Brandraum geöffnet wurde schlug eine Stichflamme 6,5 min lang in das Stiegenhaus. Diese Flamme tötete die drei im oberen Stockwerk befindlichen Feuerwehrmänner. "

Dr. Reick stellt hier eine Methode zur Verhinderung von Backdrafts mit dem Rauchverschluß vor, die funktionieren kann, wenn es nicht direkt geknallt hat:
http://www.rauchverschluss.de/0608_Reick.pdf
Ich erspare mir jetzt die Frage, wieviele Feuerwehren den so auch tatsächlich anwenden.
Wir z.B. bisher nicht...

Hier findet man Bilder aus Treppenräumen, wo die Durchzündung IM Treppenraum stattgefunden hat!
http://www.brandschutzforum.at/BFA/seiten/k-schutz/flash_spektakulaer.htm
Auf die Schnelle finde ich jetzt keine Versuchsergebnisse mit den Temperaturen in Treppenräumen oberhalb der Brandwohnung (die an einen Flur oder DIREKT an den Treppenraum grenzen kann!). Das wäre für die Diskussion noch sehr interessant...


Und natürlich geht alles auch ohne solche Betrachtungen zig-, hundert-, tausend-fach gut.
Und natürlich sind solange alle, die was anderes behaupten, doof oder unwissend oder Theoretiker. Noch dazu, wenn eine ggf. (auch nur vermeintlich!) bequeme Lösung kritisiert wird (vgl. früher die jahrzehntelangen "Gefechte" um den formstabilen Schnellangriff - wer redet davon heute noch und was hat man mich/uns nicht alles genannt?).
Bei der Pariser Feuerwehr ging ein Verfahren auch zig-(zwanzigtausend-)fach gut und jede Änderung wäre bis hierhin
http://www.atemschutzunfaelle.eu/unfaelle/eu/2002/#u20020915-paris
http://www.feuerwehr-hamburg.de/aktuelles/show.php?id=115&year=2002&month=9&typ=datum&searchtext=
ziemlich unmöglich gewesen.
Und bitte darauf achten, was man in den Berichten zu den Wohnungseingangstüren und den Räumen davor etc. lesen konnte!
Danach hat man ganz viel geändert, z.B. Umstellung weg von formstabilen bequemen leichten "schnellen" Schnellangriffsschläuchen auf HSR mit größeren Durchflußmengen und "normalem" Schlauchmaterial. (Ja, die Pariser verwenden m.W. jetzt Schlauchpakete, nein, die haben keine STK, weil die vorher was ganz anderes, nämlich HD-SA hatten...)
Mich würde interessieren, ob die Pariser Kollegen mit den Erfahrungen aus 2002 auch die Schläuche nach oben verlegen (und wenns nur eine halbe "Ebene/Etage" ist...)?


-----

mit privaten und kommunikativen Grüßen


Cimolino

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 23.07.2011 23:22 Ulri7ch 7C., Düsseldorf
 23.07.2011 23:56 Seba7sti7an 7L., Himmelkron
 24.07.2011 00:09 Ulri7ch 7C., Düsseldorf
 24.07.2011 00:47 Seba7sti7an 7L., Himmelkron
 24.07.2011 16:42 ., Dortmund
 24.07.2011 06:58 Rein7har7d M7., Herdecke
 24.07.2011 09:08 Jan 7M., Saarbrücken
 24.07.2011 09:17 Knut7 K.7, Nordendorf
 24.07.2011 12:09 Chri7sti7an 7F., Wernau
 24.07.2011 12:20 Thom7as 7H., Lübeck
 24.07.2011 16:44 ., Dortmund
 25.07.2011 18:51 Hans7wer7ner7 K.7, Kirnitzschtal
 01.12.2011 16:20 Achi7m N7., Hannover
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 24.07.2011 17:14 Ulri7ch 7C., Düsseldorf
 24.07.2011 17:18 Chri7sti7an 7F., Fürth
 24.07.2011 17:20 Chri7sti7an 7F., Fürth
 24.07.2011 17:39 Mich7ael7 T.7, Butzbach
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 24.07.2011 19:29 Chri7sti7an 7F., Wernau
 24.07.2011 19:31 Seba7sti7an 7K., Grafschaft
 25.07.2011 09:56 Ulri7ch 7C., Düsseldorf
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 25.07.2011 10:29 Knut7 K.7, Nordendorf
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 25.07.2011 12:28 Thom7as 7E., Nettetal
 24.07.2011 17:13 Jan 7S., Wallenhorst

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