Geschrieben von Volker Leiste Aber was ist z.B. mit der Landwirtschaft bei so einem Stromausfall? Ich denke da mal an Großbetriebe mit Milchkühen - Stromausfall und keine Melkanlage funktioniert - glaube nicht das dort eine Notstromversorgung existiert.
Ich predige das, sofern es jemanden interessiert, schon fast gebetsmühlenartig. Resonanz ist sehr bescheiden. Sven H. kann da auch Geschichten vom Stromausfall im Münsterland ("Schneechaos") berichten.
Prinzipiell ist alles > Hobbylandwirtschaft ohne Strom nicht zu schaffen. Ich habe mal nach einem Blitzschlag und Totalausfall ("Volltreffer") im Allgäu 3 Tage 50 Kühe ohne Strom gemolken. Mit einer Eimeranlage und einem Melkzeug ging das mit kleiner Energieleistung (<1kVA). Allerdings haben wir zu dritt auch 72h nicht geschlafen...
Bei großen Melkständen sind FW-Aggregate zu leistungsschwach, da muss die FGr E her. Melkroboter gehen noch mit FW-Technik, zumindest wenn ich mich auf das Melken konzentriere, die Kühlung abschalte und die Milch direkt in die Gülle lasse. Allerdings sind wir dann recht schnell bei einem Einkommensverlust im vierstelligen Bereich. Pro Tag. Der Einkommensverlust endet auch nicht, wenn der Strom wieder da ist, da der Biorhythmus der Tiere bei längerem Stromausfall gestört wird. Dazu kommt die ganze Peripherie: Eigenwasserversorgung, Kraftfutterautomaten, Kälbertränkeautomaten, Wärmerückgewinnung (manchmal notwendig für Reinigung der Melkanlage), EDV-Anlagen, Lüftung.
Gleiches gilt für Schweine und Hühner, wobei das Problem dort die Lüftungs- und Klimatechnik, die Abluftaufbereitung und die automatische Fütterung ist.
Geschrieben von Volker Leisteglaube nicht das dort eine Notstromversorgung existiert.
Den Buschtrommeln zu Folge existiert nicht nur keine Ersatzversorgung, die Anlagen sind teilweise wohl auch in einem Zustand, dass sich der Onkel von der FGr E wegen persönlicher Haftung weigert an eine derartige Hausinstallation irgendwas anzuklemmen.
Ganz problematisches Thema, wird auch in der Fachpresse immer wieder aufgegriffen - nur gibt es kaum Resonanz draußen. Ich schätze die Zahl der vorbereiteten Betriebe <1%. Im Osten sind teilweise noch DDR-Aggregate vorhanden (Modell "junger Schiffsdiesel", teilw. >200kVA), in wie weit die gewartet oder zwischenzeitlich nach Russland verkauft sind hängt an der Weitsicht des Betriebsleiters. Jedenfalls war die DDR in diesem Punkt weiter. Jede LPG hatte ihre NEA, Hygieneschleusen, Desinfektionswannen bis LKW-Größe,...
Heute scheitert es schon am Passwort für die EDV-Anlage, wenn der Betriebsleiter verunglückt. Der Knall wird in diesem Bereich kommen, und alle werden sie jammern. Das kann man aber auch auf so ziemlich jeden zivilen Bereich übertragen, sofern der Staat nicht explizit eine Vorsorge vorschreibt.
Gruß,
Markus
Aus meiner Sicht könnte es dem Einen oder Anderen nicht schaden dass man ihm sagt dass er schlicht und einfach dumm ist, statt ihn bloß nicht auszugrenzen.
J. Mäschle, Forums-Philosoph
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