Hallo,
weil mir in letzter Zeit immer wieder diverse Bilder aufgefallen sind, ich es selber schon sehr oft erlebt habe und ich bei meiner Recherche viele, viele andere Bilder und Videos dazu gesehen habe, möchte ich hier mal eine Frage bzw. These aufstellen.
IMHO wird, gerade hier in Deutschland, bei Großbränden sehr ineffektiv gelöscht. Wenn Lagerhallen, große Dachgeschosse, Gebäude und andere "größere Dinge" brennen sieht man immer wieder wie die Feuerwehren mit Rohren zur Brandbekämpfung (Wenderohr, Werfer, B- und C) von außen im großen und hohen Bogen in Flammen sprühen. Das Wasser also von "weit" oben, bzw weit weg, quasi erst durch die extrem warme Rauch und Flammenschicht, bis zum eigentlichen Brandherd vordringen muss.
Weil jeder Vollstrahl irgendwann mal "breiter" wird hat der Wasserstrahl nach einem längerem Weg dann schon eine entsprechend größere „Fläche“ und verdampft entsprechend schneller. Das bedeutet also, dass bei o.g. Rohrführung ein Großteil des Wassers den eigentlichen Brandherd nicht erreichen kann.
IMHO ist dieses Vorgehen sehr ineffektiv und meiner Meinung nach werden die meisten Großbrände nur deshalb gelöscht, weil eben nicht genügend Wasser aufgebracht wurde, sondern schlicht und einfach kein Brandgut mehr da war,die Wärme und Brandintensität dadurch nachgelassen hat und sich so die fehlerhafte Strahlrohführung nicht mehr bemerkbar machte. (Was auch dafür sprechen würde weshalb sich die Zeiten bis entsprechende und größenvergleichbare Brände unter Kontrolle waren irgenwie ähneln, subjektiv betrachtet)
Meiner Meinung nach muss, ab einer gewissen Brandgröße, zwar überwiegend von außen gelöscht werden, dabei ist aber zwingend darauf zu achten, dass das Wasser auch den eigentlichen Brandherd erreichen kann und nicht ein Großteil vorher in der Rauch- und Flammenschicht ohne Wirkung verdampft.
Das bedeutet, dass die Rohre sich von der Seite aus in das Brandgeschehen vorarbeiten müssen. Dazu ist es dann natürlich erforderlich entsprechende Öffnungen zu schaffen. Sehr oft ist z.B. zu sehen, dass das Wasser im hohen Bogen über eine 10m hohe Wand gespritzt wird, obwohl direkt neben dem jeweiligem Trupp Fenster und Türen (Tore) vorhanden sind, durch die das ablöschen viel effektiver wäre.
Es ist auch sehr oft zu sehen, dass Wenderohre von der DL, aus gut 20m Höhe, im Bogen das Wasser auf die Flammen "rieseln" lassen. Wenn man ehrlich ist und sich mal vor Augen hält wie viel davon dann da ankommt, wo es eigentlich gebraucht wird, der wird sehr schnell einsehen, dass diese Rohre nicht wirklich was bringen und einfach nur toll anzusehen sind ;-)
Ich bin auch der Meinung das man, wenn man denn von den Seiten angreift, vorn anfangen sollte zu löschen und nicht in der Mitte des Brandes. Sehr oft sieht man nämlich, dass das Wasser schön durch die vorderen Flammen tief ins innere des Gebäudes abgegeben wird. Mein Vorschlag hängt damit zusammen, dass, wenn man den Brand mal als Würfel betrachtet, die Wärme im Gebäude an allen sechs Seiten anliegt, während sie am Rand des Brandes nur an "fünf" Seiten anliegt. Dadurch müssten sich die Ränder entsprechend schneller ablöschen lassen und auch das efektivere Vordringen wäre so besser möglich. Das würde natürlich auch für Wenderohre bedeuten nicht, wie üblich, schön mitten rein ins Gebäude zu halten, sondern ebenfalls von den Rändern her zu beginnen.
Wie seht ihr das?
Grüße, Eric
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www.ff-vohwinkel.de
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