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Rubrik | Einsatz | zurück | ||
Thema | Der Piepser geht = Das Hirn setzt aus? | 103 Beiträge | ||
Autor | = an8ony8m =8 a8., 3 / überall | 564016 | ||
Datum | 15.06.2009 07:36 MSG-Nr: [ 564016 ] | 31836 x gelesen | ||
Am Anfang meines Beitrages möchte ich sagen ich bin zwar noch ein sehr junger Kamerad(20 Jahre)aber die hier beschriebenen Sachverhalte sind Tatsachen und werden keineswegs verschärft dargestellt. Ein kleiner Ort in Deutschland Sonntag Nachmittag. Der Kamerad, nennen wir ihn mal „Grisu“ sitz auf einer Geburtstagsfeier am Kaffeetisch im Garten. Auf einmal geht der Piepser los und die Sirene heult los.Einsatsstichwort: Wohnhausbrand.Einsatzzeit:16:03. Der Lamerad Grisu springt auf und reißt dabei beinahe den Kaffeetisch um. Er rennt zu seinem nur wenige Meter entfernten Auto süringt hinnein und begibt sicheilends auf den Weg zu Gerätehaus. Als er die Straße zum Gerätehaus erreicht(16:08) kommen ihm bereits 2 Fahrzeuge mit insgesamt 12 Mann Besatzung entgegen. Als er das Feuerwehrgerätehaus erreicht stehen auch schon circa 10 weitere Kameraden auf dem Hof. Das Problem worrauf ich hinnaus will ist folgendes: Ich lebe in einem kleinen Ort mit ca 6000 Einwohnern. 7 Einsatzfahrzeuge, 44 aktive Kameraden. Wie zum Teufel kann es sein das man trotz einer Sperrung in der Ortslage(man muss Ortsumgehung fahren) innerhalb von 5 Min mit 2 Fahrzeugen ausrückt? Manche werden nun sagen: naja das sind die Kameraden, die in der nähe der Feuerwehr wohnen. Darrauf muss ich antworten : nein keinesfalls wenn ich mir später die Besatzung anschaue sind es die, die teilweise am weitesten vom Gerätehaus weg wohnen. In der Nacht stellt sich das ganze Manchmal noch krasser da: Ausrückezeiten erstfahrzeug 3-7 min ich weiß andere Feuerwehren würden sich darüber freuen. Aber wenn man die Hintergründe kennt wie dies möglich ist tut man das nichtmehr. Kameraden die ohne Rücksicht, fahren und zwar dann wenn sie sich nicht klar erkenntlich machen können durch Martinshorn und Blaulicht. Da werden Rote Ampeln mit Tempo 40 überfahren, in der Ortslage 90 km/h sind keine Seltenheit wenn man sich bei uns in der Feuerwehr umhört. Da fragt man sich manchmal schon geht das Hirn aus wenn der Piepser geht ? Ist dies zu verantworten? Ich bin der Meinung keinesfalls. Das krasseste Beispiel was ich je miterlebt habe: Einsatzzeit ca 18:00 Uhr Einsatzmeldung: Vku auslaufende Flüssigkeit. Ich bin mit dem Pkw auf dem Weg ins Gerätehaus. In einer 30er Zone fahre ich schon 50 was ich bei einer Ölspur eigentlich selber nicht als angemessen empfinde. Aufeinmal überholt mich ein Kamerad mit min Tempo 70. als ich ihn später zu Rede gestellt habe was die Scheiße soll kam nur die Antwort: „Die Leute sehen doch eh nur das Schild auf dem Dach was ist wissen die eh net und bisses in der Zeitungsteht haben die das schon längst vergessen.“ Hallo gehst noch Leute??? Eine Ölspur läuft nicht weg und die oben beschrieben Szenen sind bei uns leider kein Einzelfall. Dieses Hirnaussyndrom tritt geballt auf besonders in der Alterklasse 18-30. Ich nehme mich da nicht aus, keineswegs ich erwische mich bauch immer dabei. Wie ich im Einsatzfall mit stark überhöhten Tempo unterwegs bin. Obwohl ich behaupten möcht eich bin eigentlich ein ziemlich vorsichtiger Fahrer. Doch warum tun wir das? Es ist verständlich das jeder im Fall eines Falles helfen will doch gehen wir dabei immer öfter ein viel zu hohes Risiko ein. Doch was ist wenn was passiert? Wenn man einen Unfall mit schwer Verletzten oder sogar Toten passiert? Wenn aufgrund eines Solches Verhaltens Kameraden, Kameraden bergen müssen, Kinder überfahren werden oder sonst irgend etwas. Soll man ein anderes Leben über sein eigenes stellen? Was ist mit der alten Weisheit: Eigensicherung geht vor? Verkommt sie immer mehr zur Floskel? Ich denke man sollte handeln bevor etwas passiert. In der Feuerwehr darüber sprechen was ist wirklich angemessen? Ich finde dieses Thema wird in den Feuerwehren viel zu wenig behandelt. Mich würde mal interesieren ob dieses Verhalten auch in anderen Feuerwehren zu finden ist oder ob nur bei uns diese armen Irren existieren. Und vorallem noch viel wichtiger: Wir vergessen nur allzuoft wir wollen alle nur helfen egal wer vonn uns. Ob nun Franz Hans oder Werner auf dem Auto sitzen, ist im Endeffekt doch scheissegal. Ich hoffe ich konnte mit meinem Text zum Nachdenken anregen. Und beim nächsten Einsatz denkt dran Lieber eine Minute später ankommer als garnicht. Mit freundlichen Grüßen Ein besorgter Kamerad | ||||
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