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ThemaLadezeiten der Seiten hier im Feuerwehr-Forum12 Beiträge
AutorChri8sti8an 8K., Kelkheim / Hessen497275
Datum22.07.2008 21:29      MSG-Nr: [ 497275 ]3915 x gelesen

Hi,

so sehr ich die Arbeit von Stefan Münz für SELFHTML schätze, aber dieser Aufsatz ist ideologisch verbrämter Mist in bester Usenet-Tradition.

Das fängt im Prinzip schon bei der Definition von Forum und Board an: die wenigsten Boards benutzen die einfache Logik, wie sie von Münz dargestellt wird, und die wenigsten Foren funktionieren so, wie Münz es vielleicht gerne hätte. Auch der Vergleich mit dem Usenet hinkt gewaltig: das Usenet war und ist kein plattes "Forum", in der Glanzzeit des Usenets hätte auch keiner die hundertausende Postings (pro Tag!) lesen können. Daher wurde das Usenet in hierarchische Gruppen unterteilt. Ein Schelm, wer "Gruppe" jetzt "Thema" nennt und behauptet, das Ganze sei ja schon immer ein Board gewesen.

Aber wenn man Argumente für die eigene Plattform sucht, wird man welche finden oder sich welche zusammenfabulieren, Beispiele gibt's dafür reichlich (Linux/Windows-Krieg etc.). Im Prinzip ist die Unterscheidung eine doch eher künstlich gezogene Grenze: viele Foren benutzen "Themen" (so auch dieses), und viele Board benutzen eine Threaddarstellung der Antworten auf einen Beitrag. Leider entwickeln viele Internet-Aktivisten einen geradezu missionarischen Eifer, ihr Konzept verbreiten zu wollen. Warum überläßt man es nicht dem Benutzer, die Darstellung zu wählen, die ihm am besten gefällt, sondern zwingt ihm die Meinung des Betreibers auf? Wie ein Informationsaustausch stattfindet, hängt doch im wesentlichen von der Community ab und nicht vom verwendeten System: die wenigesten Board-User sind so tumbe "in den Wald"-Schreier wie von Münz dargestellt, und die meisten Forums-Nutzer haben irgendwann keine Lust mehr, sich durch endlose Diskussionen und Flame-Wars zu Themen zu wühlen, die sie nicht interessieren.

Statt Diskussionen um Forum oder Board zu führen, würde ich mir wünschen, die Duellanten würden die gleiche Energie auf die Entwicklung neuer Konzepte verwenden, um die Möglichkeiten des WWW für eine Diskussionplattform auch zu nutzen. Das ist meiner Meinung nach bis heute nicht passiert: außer der grafischen Darstellung von Bildern und vor allem Smileys können die Plattformen heute meist nicht mehr, als mein Newsreader schon vor zehn Jahren konnte, im Gegenteil: Offline-Lesen und vernünftiges Archivieren von Beiträgen auf der eigenen Platte? Fehlanzeige! Und so komfortabel wie ein guter Newsreader sind die meisten Foren/Boards schon mal gar nicht. Warum also überhaupt das WWW zum diskutieren nutzen, wo das Usenet das doch schon seit 1980 eigentlich besser kann?

Hier wäre mal meine private Wunschliste für eine Diskussionsplattform im Internet:
- Online/Offline-Status für angemeldete User
- Online-Chat mit anderen Usern (würde viele 1 zu 1-Diskussionen vielleicht schneller beenden), am besten mit der anschließender Archivierung im Forum
- Integration von Usenet-Newsgroups bzw. parallele Verfügbarkeit der Inhalte im Usenet (für Nostalgiker wie mich)
- Ignore-Listen für bestimmte User ("Plonk")
- vernünftiges, flexibles Tagging
- Trackbacks zu Postings, auf die in anderen Beiträgen Bezug genommen wird
- Bewertungsfunktion für Threads und/oder Postings
- Autoren-Ranking basierend auf variablen Parametern wie Anzahl gelesener/geschriebener Post, mittlere Bewertung der Beiträge, Beitragslänge etc.
- automatische Link-Sammlung zu Themen, basierend auf Keywords oder Tags, mit Ranking und Bewertungsmöglichkeiten
- vernünftige Statistiken (User, Postings, Themen, Postings pro Tag, verteilt nach Uhrzeit), ich bin neugierig!
- Noch mehr Statistiken ;-)
- Suchagenten, die mir individuell konfigurierbar interessante Beiträge vorschlagen
- rudimentäre Social-Networking-Features
- damit verbunden vielleicht User-Verifikation nach dem Web of Trust-Prinzip
- user-konfigurierbare Darstellung der Beiträge
- Syndication über konfigurierbare RSS-Feeds

Technisch ist das alles schon lange möglich, den Versuch einer Umsetzung hab ich bis jetzt leider noch nicht gesehen.


Viele Grüße,


Christian Kopp
"Man fasst sich an den Kopf und greift ins Leere..." (unbekannt)
"Ich habe eiserne Prinzipien. Wenn sie Ihnen nicht gefallen, habe ich auch noch andere." (Groucho Marx)

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