Geschrieben von Bernhard Deimannanscheinend greift der VB.
Nun ja, auf den VB möchte ich es jetzt nicht schieben. Ich hab ein Jahr lang technische Anlagen auf Bauernhöfen installiert - ziemlich spannend was man da in freier Wildbahn alles vorfindet. Erdungskabel bei letzter Erweiterung vom Bagger abgerissen und so pro forma wieder irgendwie in die Erde gestopft, Elektroinstallationen auf schlechtem Heimwerkerniveau, IP-Schutzklassen nicht eingehalten, Klemmschienen und Sicherungsautomaten nicht ordentlich befestigt, angefressene Kabel (Ratten/Mäuse), usw.
Gut, dass ist jetzt nur E-Technik, aber die war für mich erstmal entscheidend. Denn an dieses (teilweise) Flickwerk sollte ich meine Maschine anschließen und anschließend für Funktion und Sicherheit garantieren. Sorgte teilweise für Unmut wenn man sein Köfferchen wieder zusammengepackt hat und zuerst an den Betriebselektriker verwies.
Mit dem restlichen VB sieht es v.a. im Rindviehbereich nicht sehr viel besser aus. Da wurde irgendwann in den 70ern ein Stall gebaut, und der wird dann zig mal um- an- und ausgebaut ohne dass der VB auch nur mal nachfragt. Wird erfahrungsgemäß vom Schreibtisch entschieden, ohne dass der Sachbearbeiter das Gebäude sieht.
Beispiel in Bayern, erst eben besucht: 5600m², ca. 250 Rindviecher (Milchkühe + Nachzucht), im 1.OG auf kompletter Fläche Stroh/Heulager, sehr verwinkelt durch mehrere An- und Umbauten über mehr als 30 Jahre, direkt hinter dem Stall -ohne Brandschutzwand- eine Halle 35x35m mit Heu/Stroh bis unter die Decke, Firsthöhe 12,4m, direkt dahinter zwei Silo mit je 26t N-Dünger (man erinnert sich: nitrose Gase, Ammoniumsalpeter und so). Auch noch im Gebäude integriert: 2000L-Dieselfass (GfK) und eine Verschlussbrennerei. Der 10m³-Edelstahltank der Brennerei ist im 1.OG in einem Raum neben dem Heu/Strohlager untergebracht. Ebenfalls an einer Seite mit vorgezogenem Pultdach: Schleppergarage, mehrere Traktoren, 3x 205L-Ölfässer (Motor, Getriebe, Hydrauliköl), Diesel- und Ölkanister, Schutzgas- und ein Autogenschweißgerät (Acetylen, Sauerstoff),...
Brandabschnitte: 1
Löschwasserversorgung: 1x H150 (Druck konnte ich nicht messen, aber lt. Bauer ca. 3,5-4bar
Offene Gewässer: nicht vorhanden
Nächster Hydrant: H200, ca 1,5km, 150 Höhenmeter tiefer.
Elektroinstallation: ungefähr wie oben beschrieben.
Auch bei uns haben wir in den letzten Jahren einen Rückgang der landwirtschaftlichen Vollbrände erlebt, aber auf den VB würde ich das im Rindviehbereich nicht schieben. Oder es war früher noch schlimmer, was ich einfach mal nicht hoffe. Wer größere Anlagen, v.a. Erweiterungen in seinem Ausrückebereich hat tut gut daran sich da mal umzuschauen.
Gruß, MaWe
Wenn Du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre sie die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer
(Antoine de Saint-Exupery)
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