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Hohlstrahlrohr
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RubrikFeuerwehrtechnik zurück
ThemaMeiner ist größer als Deiner oder das richtige Strahlrohr...61 Beiträge
AutorJose8f M8., Bad Urach / BaWü456543
Datum20.01.2008 10:41      MSG-Nr: [ 456543 ]20715 x gelesen

Über wenige Ausrüstungsstücke der Feuerwehr wird so erstaunlich viel diskutiert wie über Strahlrohre. Man könnte fast meinen, daß jene, die das richtige Strahlrohr gefunden haben und benutzen garnicht mehr darin fehlgehen können, zur Freude aller Beteiligten das Feuer ganz automatisch auf die Beste aller Weisen löschen zu können. Blöd bloß, daß Vergleichsuntersuchungen nach wie vor zeigen, daß ein guter Strahlrohrführer mit einem banalen CM-Strahlrohr mindestens so gut oder besser Feuer ausmacht wie ein mittelmäßiger mit dem teuersten Hitech-Spritzaufsatz. Man muß die Handwerkskunst eben doch üben und lernen.

Und jetzt mal dazu, wie ich mir ein gutes Strahlrohr vorstelle:

Nach den Erkenntnissen der Löschlehre sollte ein Strahlrohr fließende Übergänge zwischen der wirksamen Tröpfchengröße von 0,3 mm bis zum Vollstrahl ermöglichen. Der Strahlwinkel sollte zwischen Vollstrahl mit hoher Wurfweite und etwa 120° aufgespreizten Strahl zum Mannschutz liegen. Der Wasserdurchsatz sollte zwischen dem eines D-Rohrs und den mystischen 400 l / min zur Kontrolle eines Vollbrandes liegen. (Auch wenn böse Zugen auf die Idee kommen könnten, daß ein auf 400 l / min eingestelltes Strahlrohr, das für eine Sekunde geöffnet und für drei geschlossen ist erstaunlicherweise genauso viel Wasser in den 4 Sekunden freisetzt wie ein permanent offenes CM mit Mundstück...In der Mannschutzfunktion hat der hohe Durchsatz dadurch einen Sinn, daß er von hinten mit dem Wasser kühle Luft über die AGT nach dem Injektorprinzip mitzieht und dadurch die Kontaktwärme durch Stichflammen und heiße Gase vom Trupp weghält.)

Das Strahlrohr sollte eine Netzmittelzumischung oder auch mal etwas Sand im Wasser bei Wasserentnahme offenes Gewässer verkraften können.

Und jetzt kommen wir mal an ein paar Anforderungen der Arbeitssicherheit an ein Strahlrohr: Das optimale Strahlrohr muß unter Nullsicht durch Tastsinn intuitiv und ohne Zeitverzug bedient werden können.

Hier bietet es sich erfahrungsmäß an, die erforderlichen Schutzeinstellungen jeweils an den Endanschlag und auf dieselbe Seite des jeweiligen Drehreglers für Strahlform und Wasserdurchsatz zu legen.
Und jetzt wird es interessant: Wenn wir einem Anwender ohne Feuerwehrvorbildung ein Strahlrohr mit der gängigen Oberhebelarmatur und eine Pistolenstrahlrohr im Vergleich bedienen lassen, dann wird er ein Pistolenhebelstrahlrohr ohne zusätzliche Instruktionen blitzschnell und sicher bedienen können. Das Oberhebelstrahlrohr dagegen bereitet erhebliche Probleme, da zum Schließen zusätzlich zur Kraft zum Überwinden des Rückwärtsdrucks des Strahlrohrs Kraft nach vorn aufgebracht werden muß, um die Armatur zu schließen. Was ist also instinktiv zu bedienen und damit bedinungssicher auch in jeglichen Extremsituationen? Das Strahlrohr mit Pistolenhebel.
Nun ein weiteres kleines Gedankenexperiment: Ein FA geht mit geöffnetem Strahrohr vor, verliert kurz das Gleichgewicht und lässt das Strahlrohr fallen um sich festzuhalten. Das Pistolenhebelstrahlrohr schließt sich automatisch. Das Oberhebelstrahlrohr bleibt fröhlich offen, tanzt, schlägt umher und stößt unseren FA vermutlich endgültig um. Welches Strahlrohr ist wiederum sicherer? Das mit dem Pistolenhebel.

Und jetzt wird es richtig grotesk: Warum werden eben solche Hohlstrahlrohre mit Pistolenhebel praktisch nicht eingesetzt? Weil sie teurer sind? Das ist bei den unnützen Zubehörteilen, die immer wieder ihren Weg auf Feuerwehrfahrzeuge finden wohl kaum ein ernsthafter Grund. Das Problem ist, daß die Hersteller bisher durch falsche Marktanalyse HSR mit Pistolenhebel immer so gebaut haben, daß der Schlauch in der Verlängerung des Pistolengriffs angeschlossen wird. Der Grund dafür ist aus der Sicht der Hersteller durchaus logisch, daß es so ja möglich ist, den Rückwärtsdruck des geöffneten Strahlrohrs auf den Anwender zu verringern, da das Strahlrohr mit einem Teil des Rückwärtsdruckes das Strahlrohr und den angeschlossenen Schlauch anhebt. OK, prinzipiell eine gute Idee- Aber im Innenangriff nutzlos, da der nach unten wegführende Schlauch nun mal das Löschen aus bodennahen Positionen erheblich behindert bis unmöglich macht.
Und erstaunlicherweise habe alle üblichen HSR (die mit dem komischen Oberhebel) den Schlauchanschluß hinten, und mit oder ohne Verwendung des Pistolengriffs schaffen es die Anwender auch bei dieser Bauform mit dem Rückstoßkräften fertigzuwerden. Die meisten trainierten Anwender benutzen den PistolenHALTEgriff am Oberhebel-HSR darüber hinaus garnicht, da sie Drehregler und Oberhebel gleichzeitig bedienen können wollen- Auch hier würde die Pistolenhebel-Armatur leichtere und damit anwenderfreundlichere und ermüdungsärmere Bedienbarkeit bedeuten.

Somit lange Rede, kurzer Sinn: Liebe Hersteller, baut endlich ein HSR mit Pistolenhebelarmatur und Schlauchanschluß hinten!

Liebe Feuerwehren, macht endlich mal vernüftige Gefährdungsanalysen und beschafft dann auch nurnoch solche HSR!


mit freundlichen Grüßen

Jo(sef) Mäschle




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 20.01.2008 10:41 Jose7f M7., Bad Urach
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