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Sicherheitstrupp
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Feuerwehrmann
Sicherheitstrupp
1. Pressluftatmer

2. Patientenablage; nach DIN 13050: Eine Stelle an der Grenze des Gefahrenbereiches, an der Verletzte oder Erkrankte gesammelt und soweit möglich erst versorgt werden. Dort werden sie dem Rettungs-/Sanitätsdienst zum Transport an einen Behandlungsplatz oder weiterführende medizinische Versorgungseinrichtungen übergeben.

3. Permanent Allrad
Sicherheitstrupp
RubrikAtemschutz zurück
ThemaVerhalten des verunfallten Trupps und des SiTr19 Beiträge
AutorMark8us 8H., Auerbach / Bayern441431
Datum20.11.2007 16:41      MSG-Nr: [ 441431 ]10496 x gelesen

Hi,

hier der Versuch alles unter einen Hut zu bringen:

Verhalten des verunfallten Trupp
Nach einen Notfall besteht die wichtigste Aufgabe darin, die eigene Selbstkontrolle wiederzugewinnen und sich eine Übersicht über die Lage zu verschaffen!

gegenseitig sehen-hören-fühlen-check durchführen:
sehen: wo ist mein Partner
ist er verletzt (Bewusstsein prüfen)
wie sieht der Raum bzw. dessen Zugänglichkeit aus
hören: Reaktion auf Ansprache, Atemgeräusche bei meinem Partner; Ankündigung weiterer
Schadensereignisse durch Geräusche
fühlen: befinden sich lose Teile auf einem selbst oder dem Partner

In Absprache mit Partner (sofern möglich) Hilferuf über Funk absetzen (SiTr anfordern):
mayday, mayday, mayday
Hier ?Funkrufname?
?Lage? (Grund für Notruf)
?Standort? (ungefährer Aufenthaltsort, Raumgröße)
Mayday, kommen

Zum vollständigen Notruf gehören
- Kennwort ?mayday? für Notfälle
- Truppname
- Ort des Unfalles
- Art des Notfalles
- günstigster Anmarschweg
- Anzahl der betroffenen Personen
- besondere Gefahren
Bekommt der den Notruf absetzende Trupp keine Rückantwort, wird der Notruf trotzdem vollständig abgesetzt! (ermöglicht Notrufaufnahme, falls Kommunikation nur einseitig funktioniert)

Anschließend Ruhe bewahren und dem SiTr die Suche erleichtern (Klopfzeichen geben, Signalgeber manuell auslösen, SiTr über Funk lotsen)
Wichtig: Notfallsignalgeber erst nach Absetzen des Notrufes und nur wenn kein Funkkontakt zum SiTr besteht (außer SiTr fordert euch auf, euch bemerkbar zu machen) manuell auslösen

Niemals das Atemschutzgerät in toxischer Atmosphäre (z.B. Brandrauch) abnehmen!

Was tun, wenn einer aus dem Trupp verunfallt, der 2.Mann ihn nicht alleine retten kann und über Funk niemanden erreicht oder das Funkgerät kaputt gegangen ist?
1. soweit möglich den Verunfallten in eine schützende Position bringen, aus dem direkten Gefahrenbereich ziehen
2. Schlauch beim Verunfallten liegen lassen und auf direktem Wege Hilfe suchen. Dazu
- am Schlauch entlang zurückgehen
- geeignete Öffnungen für Hilferufe, z.B. Fenster, verwenden
- falls Funkgerät noch funktioniert am Rückweg immer wieder versuchen "mayday" abzusetzen
3. Verunfallten kennzeichnen (Lampe einschalten und direkten Zugang durch eine angeschlagene Fw-Leine sicherstellen - kürzester Weg)
Wenn nur einer verunfallt ist, muss der zweite ihn allein lassen, falls sein Luftvorrat nicht ausreicht bzw. zuneige geht!

Aufgaben des SiTr
1. Suchen und Finden eines verunglückten FM
2. Stabilisierung der Lage und Erkennen des Grundes für die Notlage
=> Sicherung / Wiederherstellung der Atemluftversorgung als oberstes Ziel
3. Erstversorgung falls erforderlich und möglich
4. Ggf. technische Rettung aus Zwangslage
5. Rettung (Transport) aus dem Gefahrenbereich

Wird ein bewusstloser Geräteträger aufgefunden, dessen Bewegungslosmelder pfeift, muss der Melder vor allen anderen Maßnahmen ausgeschalten werden!
Dies ermöglicht Ansprache des Verletzten (evtl. reagiert er aufs Anfassen), Rückmeldung über Funk, hören, ob Restdruckwarneinrichtung pfeift, Ortung weiterer Verletzter, Sinken des Stresslevels (in Ruhe lässt sichs besser arbeiten)

Vorgehen des SiTr nach dem Auffinden
1. Ansprechen des Trupps

2. Sehen-Hören-Fühlen-Check:
Sehen: In welchem Zustand ist der Raum bzw. die Umgebung des verunfallten Trupps (Eigengefährdung, Crashrettung erforderlich)?
In welchem Zustand ist der Trupp (beide Truppangehörige auffindbar, sind sie ansprechbar, wieviel Luftvorrat haben sie noch, welche Verletzungen haben sie, werden Geräte zur technischen Rettung benötigt)?
Hören: Atemgeräusche, Restdruckwarneinrichtung, Umgebungsgeräusche
Fühlen: abtasten der Verunglückten (befinden sich Teile auf ihnen, haben sie Einklemmungen oder Pfählungen) ggf. suchen des LA und des Manometer

Nach dem Check wird über das weitere Vorgehen entschieden! Es gibt zwei Möglichkeiten:
A. Crashrettung
B. Schonende Rettung

Falls eine Crashrettung aufgrund der Verhältnisse am Unfallort notwendig ist, werden beide Möglichkeiten miteinander kombiniert (die Betroffenen werden in einen sicheren Bereich gebracht und ab dort schonend gerettet)
Ist die Crashrettung aufgrund des lebensbedrohlichen Zustandes des Verunfallten notwendig, wird der Betroffene in einen sicheren Bereich verbracht, an dem er vom Rettungsdienst versorgt werden kann

A. Crashrettung ohne Versorgung
Entscheidungsparameter:
- fehlende Eigenatmung des Verunfallten
- Schwere, lebensbedrohliche Verletzungen
=> Betroffener muss zum Rettungsdienst
- ereignisbedingte Lebensgefahr
(z.B. Brandausbreitung, Einsturz, Explosion, etc.)
=> Betroffener muss in sicheren Bereich
Weitere Verletzungen bzw. Schädigungen des Verunfallten müssen bei der Rettungsaktion in Kauf genommen werden! Es zählt nur die Zeit!

B. Schonende Rettung
Weitere Vorgehensweise nach dem Check:
3. Luftversorgung sicherstellen
Erneuerung der Atemluftversorgung nur, wenn die Restluft nicht für die Rettung ausreicht und die Rettung mehr Zeit in Anspruch nimmt, als das Erneuern der Luftversorgung
4. Rettungsstrategie überlegen, Rückmeldung
nach dem Check mit Beschreibung der genauen Situation vor Ort, ggf. Nachforderung von Kräften und Material
5. Rettung
ggf. nachfolgenden Trupps den Weg erklären

Falls das Manomerter nicht gefunden wird oder nicht abgelesen werden kann hier eine Alternative: Die Restdruckwarneinrichtung
Pfeift der Restdruckwarner, dann hat der Betroffene zwar noch Atemluft aber nicht mehr viel
Hat der Restdruckwarner nicht angesprochen, dann kurz die Spülfunktion am LA betätigen, strömt jetzt Luft ab, dann hat der Verunfallte noch über 50 bar.
Kommt keine Luft ist entweder der Atemluftvorrat verbraucht oder das Flaschenventil blockiert/geschlossen

Im Gefahrenbereich können außer der Sicherstellung der Atemluftversorgung mittels Reserve-PA und der technischen Rettung keine weiteren (medizinischen) Versorgungsmaßnahmen durchgeführt werden. Hierzu muss erst ein sicherer Bereich aufgesucht werden.
Dort werden PA und Maske entfernt und anschließend die Betroffenen entweder (nach Crashrettung) vom Rettungsdienst übernommen oder vom SiTr erstversorgt (EH-Maßnahmen) bis ein schonender Transport durchgeführt werden kann

Unterscheidung der Rettungsarten
Verletzungsbedingte Crashrettung: Der Verunfallte wird so schnell wie möglich in einen sicheren Bereich gebracht, in dem ihn der Rettungsdienst versorgen kann
Ereignisbedingte Crashrettung: Der Verunfallte wird so schnell wie möglich in einen sicheren Bereich gebracht, an dem keine Gefahr mehr für ihn besteht und dort erstversorgt
Schnelle Rettung: Der Verunfallte wird nach den Erstmaßnahmen an einen sicheren Platz (Treppenraum, rauchfreier Raum) gebracht. Dort erfolgen weitere Maßnahmen (normale Erste Hilfe, Vorbereitung des schonenden Transportes)
Schonender Transport: schonende Rettung (z.B. mit Schaufeltrage nach Knochenbruch) aus dem sicheren Bereich ggf. nach Erstversorgung durch Rettungsdienst



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