alter Server
News Newsletter Einsätze Feuerwehr-Markt Fahrzeug-Markt Fahrzeuge Industrie-News BOS-Firmen TV-Tipps Job-Börse

banner

Berufsfeuerwehr
Berufsfeuerwehr
Berufsfeuerwehr
RubrikBerufsfeuerwehr zurück
ThemaWie bewerbe ich mich richtig3 Beiträge
AutorMart8in 8M., Leipzig / Sachsen436287
Datum29.10.2007 23:38      MSG-Nr: [ 436287 ]6709 x gelesen

Da sich doch die Meinungen vielfach unterscheiden, möchte ich mal einen kleinen Tipp zu Thema "Wie bewerbe ich mich erfolgreich" abgeben.

1. Sondiere deine mutmaßlichen Gegner
Schon weit im Vorfeld sollte man sich überlegen, wie man den einen oder anderen Bewerber schlagen kann. Wie man diesem Forum entnehmen kann, tendiert die Vorbereitung vieler Bewerber gen Null, dafür ist die eigene Selbsteinschätzung doch immens hoch. Mit einer guten Vorbereitung kann man also schon mal den einen oder anderen Bewerber ausstechen.

2. Grundlegende Vorbereitung
Sich vorzubereiten bedeutet nicht, dass man sich heute bewirbt und dann drei Wochen vorher trainiert. Ein gute Vorbereitung fängt ein oder zwei Jahre vorher an. Zunächst informiert man sich über die verschiedenen Kriterien bei den Einstellungstest. Wo liegen die sportlichen Grenzen? Wie sind die psychologischen Tests aufgebaut? Was wird sonst noch getestet? Dazu ruft man bei verschiedenen Feuerwehren an und liest in der entsprechenden Literatur (Bücher, Internet und Flyer) nach. Dann überprüft man an Hand der gewonnenen Erkenntnisse seine eignen Fähigkeiten. Bei einer gesunden Selbstkritik kommen wohl die Meisten zum Schluss, dass man am Anfang steht.

3. Die Bewerbungsmappe
Schon bei der Bewerbungsmappe sollte man sich Mühe geben. Am Besten gibt man sie einem Freund oder Bekannten, der sie nochmals prüft. Auch sollte sie den gängigen Gestaltungsepflogenheiten entsprechen. Es schadet auch nicht, wenn man ein paar Euro in das Material und Foto investiert. Bitte nehmt kein schiefes Foto aus dem Fotoautomaten des Bahnhofes.

4. Sportliche Vorbereitung
Nach dem man herausgefunden hat, welche Disziplinen abgefordert werden, beginnt man ein Jahr vorher mit dem Training. Regelmäßiges Laufen (mehrmals die Woche) sind ebenso zu empfehlen, wie das Ablegen des Rettungsschwimmerabzeichen in Silber (Ausdauer, Fitness und Schwimmen). Selbstverständlich sollte man auch im Fitness-Center trainieren (Kraft, Ausdauer und Sport unter Anleitung). Glücklich kann man sich schätzen, wenn man eine Sporthalle nutzen kann (Klimmzüge, Seilklettern etc.). Ab und zu sollte man seine Leistung auf der Aschenbahn des Sportvereins prüfen (Wie lange benötige ich für 50m, 100m und 5000m? Bin ich reif für den Test).

5. Intellektuelle Vorbereitung
Es gibt eine Unzahl von Bücher mit denen man sich auf psychologische Einstellungstest vorbereiten kann. Hierbei sollte man sich nicht auf einschlägige Feuerwehrliteratur beschränken, sondern ruhig auch andere Literatur zu diesem Thema nutzen. Also auf zum Buchladen und 3 bis 4 unterschiedliche Testtrainer kaufen.

6. Motivation
Die kann man leider nicht kaufen. Entweder man ist motiviert und besitzt einen eisernen Willen, oder nicht.

7. Glück
Die Menge des notwendigen Glücks verhält sich anti proportional zur eignen motivierten Vorbereitung. Ich will damit sagen, je mehr und intensiver ich mich vorbereite, desto weniger Glück brauche ich. Oder anders herum, wenn ich mir sicher bin, dass Gustav Gans ein absoluter Pechvogel im Vergleich zu mir ist, dann brauche ich mich auch nicht vorbereiten.
Für alle anderen gilt: Trainieren, Trainieren und nochmals Trainieren.

8. Die Kleidung beim Einstellungstest
An diesem Punkt kommt die Überlegung der Auswahl des richtige Outfits. So viel sei gesagt: Schlecht sind Feuerwehruniformen, T-Shirts mit lustigen Feuerwehrsprüchen und abgetragene Klamotten. Kurz gesagt, ich kleide mich so, wie ich zu einem Bewerbungsgespräch in der freien Wirtschaft gehen würde.Selbstvertändlich darf Sportzeug nicht fehlen.

9. Das Auftreten beim Einstellungstest
Ich verhalte mich jedem Mitarbeiter der BF gegenüber höflich und zuvorkommend. Auch wenn er mir recht unbedeutend erscheint. Dumme Sprüche spare ich mir für den Tag nach der Verbeamtung auf. ich spuke nicht auf den Boden, trete meine Zigarette nicht im Asphalt aus (Aschenbecher nutzen oder den Suchtgedanken ganz unterdrücken) und schmeiße meinen Müll in die dafür aufgestellten Behälter (Der Hof ist kein Abfalleimer)

10. Cheerleader oder Trainer beim Einstellungstest
Einen wirklichen blöden Eindruck hinterlässt es, wenn Mama oder Papa mir beim Einstellungstest hinterherlaufen oder mich gar anfeuern. Auch auf einen Trainer, der mich zu jeder Station begleitet, sollte ich an diesem Tag verzichten. Schön wäre es auch, wenn Mami oder Papi mich nicht auf der Feuerwache abgeben. Vielleicht kann man sich ja auch 100m vorher verabschieden. Ich sollte durchaus in der Lage sein, alleine bei der Feuerwehr anzurufen. Mami, Papi oder der/die Freundin sollten es wirklich nicht machen. Ich bin ein erwachsener Mensch und verhalte mich auch so.
Dieser Tipp beruht auf wahren Erlebnissen (ja, ich verwende den Plural) auf der Feuerwache und drumherum.

11. Der Vorstellungsgespräch
Auch hierfür kann man üben. Man kann schon fast sagen, dass es genormte Fragen für diesen Bereich gibt.
- Was weiß ich über meinen zukünftigen Arbeitgeber? (Infos über Homepage, Flyer oder ähnlichem beziehen)
- Welche Erwartungen habe ich an den Beruf?
- Habe ich mich mit den negativen Seiten des Berufs auseinandergesetzt? (Schichtdienst, geringes Ausbildungsgehalt usw.)
- Warum habe ich diese BF ausgewählt?
- Was befähigt mich für diesen Beruf?
- Welche Beziehung habe ich zu dieser Stadt?
In den Bücher zum Testtraining stehen einige weiter Infos für diesen Bereich.

12. Selbstkritik
In der Vorbereitung ist eine gesunde Selbstkritik erforderlich. Wo liegen meine Stärken und Schwächen? Habe ich wirklich intensiv geübt oder habe ich mich immer wieder vertröstet.
Ist man dennoch ein Mal durchgefallen, dann sollte man den Test selbstkritisch betrachten und aus den eigenen Fehlern lernen.



Mit Hilfe dieser 12 Punkte hat man gute Chancen den Einstellungstest zu bestehen. Vielen andere Bewerber bereiten sich nicht annähernd so intensiv vor. Bei Gesprächen mit den Bewerbern hört man es immer wieder. Ja, es gibt sogar Bewerber, die kommen ein zweites oder drittes Mal und haben sich immer noch nicht vorbereitet. Obwohl sie die Abläufe schon kannten. Und teilweise scheitern sie sogar an den gleichen Aufgaben, wie beim letzten Mal.

Am Ende ist aber immer der Test der BF schuld. Ich habe bestimmt nichts falsch gemacht, weil ich ja auch nichts gemacht habe.


Gruß
Michael



Beitrag inhaltlich zustimmen / ablehnen

 antworten>>
flache AnsichtBeitrag merkenalle Beiträge als gelesen markieren
Beitrag weiterempfehlen

 ..

0.131


Wie bewerbe ich mich richtig - Feuerwehr-Forum / © 1996-2017, www.FEUERWEHR.de - Dipl.-Ing. (FH) Jürgen Mayer, Weinstadt