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RubrikTaktik zurück
ThemaSER Waldbrand, Einsatzhinweise usw.4 Beiträge
AutorUlri8ch 8C., Düsseldorf / NRW401243
Datum04.05.2007 08:55      MSG-Nr: [ 401243 ]14039 x gelesen
Infos:
  • 23.05.14 SER: Wald- und Flächenbrandbekämpfung

  • Hallo,

    irgendwie spinnt die Suchfunktion (bei mir?), ich find in jedem Fall die Frage nicht mehr, daher direkt.

    Unten der Text aus dem ELH (Stand Mitte/2006), Jan (oder einer der Kollegen von @fire) könnte ggf. nochmal ergänzend seinen Text/Link raussuchen zum Basistext, den der DFV zusammen mit dem aus dem ELH auf Basis unserer Arbeit im AK Waldbrand dann als Vorlage benutzt hat.
    Außerdem nochmal die Bitte, dass einer die wesentlichen Eckdaten der Diskussion inkl. der Hintergründe sammelt und als Text/FAQ o.ä. aufbereitet (Ausrüstung, Arbeitsweise usw.).

    Zusätzlich ganz interessant:
    http://www.waldbrandschutz.de/
    Aber die Erfahrung von Kollegen Dr. König, wird heute keiner mehr haben...


    3 - Brände - Wald [neu bearbeitet, Waldbrände entnehmen!]

    [Schlagwörter: Waldbrand, Erdfeuer, Bodenfeuer, Kronenfeuer, Vollfeuer, Wipfelfeuer, Stammfeuer, Flugfeuer, Schneisen, Gegenfeuer, Spreng-Lösch-Verfahren, Moorbrände]


    Allgemeines - Waldbrandarten

    Wegen der hohen Eigengefährdung unbedingt die Windrichtung und -stärke über den gesamten Einsatzzeitraum beachten!
     6-5.7 WETTERDIENSTE-LAND

    Aussagen zur Waldbrandgefahrenprognose finden Sie unter
    http://www.dwd.de/de/SundL/Landwirtschaft/Leistungen/waldbrand.htm
    bzw.
    http://www.agrowetter.de/Agrarwetter/waldix.htm

    Aussagen zur Flächenbrandprognose finden Sie unter
    http://www.agrowetter.de/Agrarwetter/fbidx.htm



    - Bodenfeuer
    ? Abbrand in der unmittelbaren Bodenbedeckung
    ? sehr stark vom Wind abhängige Ausbreitung
    ? Ausbreitungsgeschwindigkeit meist bis zu 500 m/h (in ungünstigen Fällen bis zu 2000 m/h)

    - Kronen-, Wipfel und Vollfeuer
    ? Brennen der Bodenbedeckung und der Kronen
    ? Überspringen brandfreier Zonen (bis 400 m)
    ? Ausbreitungsgeschwindigkeit 500 m/h, in seltenen Fällen bis ca. 2000 m/h (Ausbreitungsgeschwindigkeit vom Wind (mit dem Wind) und von der Hanglage (v.a. nach oben) abhängig.
    ? Entwicklungsmöglichkeit zum Flugfeuer

    - Erdfeuer, Bodenfeuer und Moor- bzw. Torfbrände
    ? Brand unterhalb der Bodendecke, bei Mooren oder in Torfgebieten bis in Metertiefe.
    ? geringe Ausbreitungsgeschwindigkeit
    ? relativ unabhängig vom Wind

    - Stammfeuer
    ? Brand einzelner Stämme
    ? geringe Ausbreitungsgeschwindigkeit


    - Flugfeuer

    ? Mit dem Wind werden brennende/glühende Teile mitgerissen.
    ? Bis zu 400 m mit Windrichtung zu befürchten!


    Maßnahmen

    Hauptziele:
    Wucht des Feuers brechen, anschließend Brand bekämpfen, dann umfangreiche und gründliche Nachlöscharbeiten durchführen!

    - Löschmittel
    ? Wasser, evtl. mit Netzmittel die Eindringtiefe erhöhen.
    ? Wasserversorgung großzügig auslegen, hierzu ggf. auch feste Leitungen von Bewässerungssystemen der Landwirtschaft verwenden.
    ? Wasserübergabestellen, ggf. mit künstlichen Becken, schaffen, um die Umläufe der mobilen TLF zu erhöhen.
    ? Mittelschaum oder Retarder zum Abdecken von Schneisen.
    ? Schwerschaum, Retarder oder Gelbildner zum Abdecken von Stämmen und Kronen an den Schneisensäumen.
    ? Sand und Mineralböden eignen sich auch als Schneisendecker oder zum Ablöschen. (Ggf. auch mit Bodenfräsen auf Brandherd werfen.)

    - Löschgeräte
    ? Feuerpatsche
    ? Schaufel und Spaten
    ? Hohl- oder Mehrzweck-Strahlrohre
    ? ggf. Schaumrohre und Zumischer

    - Fahrzeuge

    ? geländegängige (d.h. Allrad und Einzelradbereifung) Tanklöschfahrzeuge als autarke und hochmobile Löscheinheiten und in unwegsamen Gelände.
    ? (Groß-)Tanklöschfahrzeuge für Pendelverkehr.  3-LÖSCHWASSERVERSORGUNG
    ? Schlauchwagen, nach Möglichkeit geländegängig.
    ? Geländewagen und Motorräder zur bodeng¬ebundenen Erkundung.
    ? Hubschrauber ( 3-HUBSCHRAUBEREINSATZ) und Flugzeuge zur Luftbeobachtung und/oder Brandbekämpfung.
    ? Ggf. Grader, Bagger, Radlader, Kultivierer, Bodenfräsen, Bergepanzer zum Ziehen von Schneisen.
    ? Traktoren mit Bewässerungsgeräten bzw. Jauchefässern eignen sich gut zur Bewässerung der Schneisen bzw. des Waldrandes oder auch als voll gelände-gängige Wassertransportgefäße.

    - Sondergeräte
    ? Wärmebildkamera (Aufspüren von Glutnestern)
    ? ggf. zur längeren Beobachtung stationiär eingesetzte Spezialfahrzeuge oder Hubschrauber der Polizei bzw. des BGS (IR- und WBK-Erkundung)

    - Standort der Einsatzleitung
    ? ungefährdet, verkehrgünstig
    ? Nachrichtenverbindungen beachten  3 - FUNKSKIZZEN-KOMMUNIKATIONSPLAN
    ? Landeplatz für Hubschrauber in der Nähe  3-HUBSCHRAUBERLANDEPLATZ

    - Nachschub und Versorgung
    ? Bereitstellungsraum für nachrückende Kräfte, getrennt von der Einsatzleitung.
    ? Versorgung für Nahrung und Betriebsstoffe sicherstellen.  3-VERPFLEGUNG; 3-VERSORGUNG
    ? Versorgungsplatz einrichten.
    ? Wasserversorgung herstellen.  3-LÖSCHWASSERVERSORGUNG

    - Waldbrandeinsatzkarte
    ? Topographische Karte 1:50000 mit UTM-Gitter.  3-KARTENKUNDE
    ? Notwendige Eintragungen:
    ? Geeignete Löschwasserentnahme- oder -übergabestellen mit Lei¬stung und Kapazität eintragen.  3-LÖSCHWASSERVERSORGUNG
    ? Natürlich oder künstliche Feuerbarrieren, -schneisen
    ? Forstdienststellen
    ? Sammelplätze

    - Aufgaben der Einsatzleitung
    ? Lageerkundung (Melder, Fachbehörden)
    ? Geländebeschaffenheit
    ? Witterung (Windstärke und -richtung, Temperatur), Witterungsänderungen ständig über die Vorhersage beobachten!  6-5.7 WETTERDIENSTE-LAND Aussagen zur Waldbrandgefahrenprognose finden sich unter http://www.dwd.de/de/SundL/Landwirtschaft/Leistungen/waldbrand.htm
    ? Ausdehnung und bisherige Ausbreitungsrichtung
    ? Zugänglichkeit
    ? Natürliche und künstliche bestehende ?Waldbrandschneisen? (Flüsse, Straßen, Schneisen, bewuchslose Streifen etc.) feststellen bzw. errichten lassen
    ? Wasserversorgung (mehrere Alternativen erkunden!)  3-LÖSCHWASSERVERSORGUNG
    ? Einsatzmittelbereitstellung
    ? Eindeutige Zuweisung von Kräften zu den verschiedenen Abschnitten, Führen einer Kräfteübersicht.
    ? Langfristige Lageeinschätzung und Einsatz¬planung.
    ? Fernmeldeorganisation sicherstellen (bei ausgedehnten Schadensstellen ggf. mehrere 4 m Kanäle nutzen).  3 - FUNKSKIZZEN-KOMMUNIKATIONSPLAN

    Brandbekämpfung


    - Bodenfeuer direkt mit TLF angreifen. Ggf. zusätzlich ca. 0,5 m hohen und ca. 5 - 10 m breiten Mittelschaumstreifen als Auffanglinie legen.
    - Erdfeuer massiv mit Wasser ablöschen und feste Deckung auftragen. Dem Löschwasser Netzmittel (z.B. Class-A-Foam, Mehrbereichs-SM) zugeben, um die Eindringtiefe zu erhöhen.
    - Feuerfronten flankierend von der Spitze her bekämpfen, nicht hinter dem Feuer her laufen! Natürliche und künstliche Schneisen mit zum Stoppen des Brandes benutzen. Ggf. zusätzlich mit Mittelschaumabdeckung (s. Bodenfeuer) absichern.
    - Flugfeuer durch kombinierten Luft- und Boden¬einsatz bekämpfen.
    - Moor-/Torfbrände zusätzlich mit Gräben eindämmen.
    - Stammfeuer durch Fällen von Bäumen bekämpfen.
    - Vollfeuer vom Boden her bekämpfen. Ggf. Mittelschaum am Boden einsetzen (vgl. Bodenfeuer), Schwerschaum bzw. Gelbildner an den Stämmen und Kronen. Sehr aggressive und sich schnell ausbreitende Vollfeuer ggf. mit Spreng-Lösch-Verfahren stoppen.
    - Wipfel- oder Kronenfeuer nicht von unten bekämpfen.


    - Großschadenslagen
    ? Anlegen von Schneisen nur in Zusammenarbeit mit der Forstbehörde. Z.B. mit (Berge-)Panzern, Traktoren mit Pflügen oder Kultivierern bzw. Bodenfräsen.
    ? Entfernen geschlagener Bäume und Gestrüpp etc. aus dem Riegel.
    ? Hinterland der Schneise sichern!
    ? Schneisen nicht vorher mit Wasser tränken, da dies bereits vor dem direkten Auflaufen der Feuerfront verdampft. Ggf. rechtzeitig mit Mittelschaum zusätzlich sichern.
    ? I.d.R. Gegenfeuer bei unseren Voraussetzungen zu gefährlich!
    ? Brandbekämpfung aus der Luft ist mit Vor¬laufzeit verbunden, da die Luftfahrzeuge und Löschwasserbehälter erst herangeführt werden müssen.


    Hinweis:
    Bei größeren Waldbränden sollte die Einsatzleitung in Absprache mit der nächsten Flugsicherung (ggf. über die zuständige Leitstelle) ein ?Gebiet mit Durchflugverbot? gem. § 29 (1) Luftverkehrsgesetz festlegen. Die genauen Koordinaten, die Fläche und mögliche Höhe des Durchflugverbotes sollten hierbei in Absprache mit bereits im Einsatz befindlichen (Lösch-)Hubschraubern bzw. -Flugzeugen ermittelt werden.
    Damit werden Pressehubschrauber etc. aus dem betroffenen Gebiet fern gehalten und Behinderungen der Einsatzkräfte (z.B. Lösch-/Beobachtungshubschrauber) verhindert.

    - Einsatznachbearbeitung
    ? Nachlöscharbeiten mit viel Wasser
    ? Sicherungsstreifen anlegen
    ? Brandwache stellen
    ? Wasserversorgung erhalten bis endgültig und sicher "Feuer aus" ( 3 - RÜCKMELDUNGEN) gegeben werden kann.


    Benachrichtigen
    - Forstbehörde
    - Bezirksregierung
    - Besitzer
    - ggf. Bundeswehr/andere Streitkräfte (Räumgerät, Hubschrauber)  5-2 ANFORDERUNG BUNDESWEHR
    - Für Überflugverbot, zuständige Flugsicherung: ____________________
    - Einheit mit Ausstattung für Spreng-Lösch-Verfahren: z.B. BF Frankfurt, BF München
    - __________________________________
    - __________________________________


    Literaturhinweise
    - Merkblatt Waldbrände des Bayrischen Staatsministeriums des Innern
    - Liebeneiner, Ehrenfried: Bekämpfung von Wald-, Moor- und Heide¬bränden, Rotes Heft Nr. 26, Verlag W. Kohlhammer, Stuttgart
    - Maaß, Jochen: Auswertung der Waldbrände im Land Brandenburg 1992, in: Feuerwehr-Magazin 2/93
    - UB: Brände in der Landwirtschaft und im Forst, in: UB 4 und 5/00, Verlag Technik GmbH, Berlin, 2000



    Autor: Greven/Cimolino


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    mit privaten und kommunikativen Grüßen


    Cimolino

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