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Thema | Wie üben wir ? War: (Buch) Flutkatastrophe Ahrtal: Chronik eines Staatsversagens | 23 Beträge | |||
Rubrik | Katastrophenschutz | ||||
Infos: | |||||
Autor | Dani8el 8W., Immenstedt / S-H | 885917 | |||
Datum | 28.11.2023 09:53 ![]() | 2881 x gelesen | |||
Hallo, Geschrieben von Michael B- Mein Beispiel für die Probleme der Ausbildung für Großschadenslagen ist immer: Ich war vor 22 Jahren in der Führungsgruppe der Feuerwehren des Landkreises. Hätte damals der KBM eine Übungslage vorgegeben in 10.000 m Höhe stoßen 2 Flugzeuge zusammen, hätte ich vermutlich die Übung nicht ernst genommen und gesagt so viel Übungskünstlichkeit das gibt es nicht. 2002 war Überlingen! Und hier sind wir doch an einem interessanten Punkt der Vorbereitung, wie üben wir Großschadenslagen/Katastrophen? 1.) Wer arbeitet die Übungen aus? Fast alle Übungen die ich miterleben durfte wurden durch den höchsten Teilnehmer (KBM, LdF, Chef des Stabes, Landratsamt, etc) ausgearbeitet und dann durch die selbe Person mitbespielt (um den Verlauf der Übung zu gewährleisten). Wenn nun aber der oberste teilnehmende Führungskreis die Lage mit all seinen Feinheiten kennt, wo beüben sich diese für die Realität? Dies lässt sich in FW-Deutschland auch gerne auf die kleinste Einheit runterbrechen, wenn immer die Wehrführung die Übungen ausarbeitet, Wie beübt sich diese? Meiner Meinung sollte auch hier von Kopf bis Fuß beübt werden. Und jetzt nicht nur den Kopf in einer Planspiel-Übung sondern in Vollübungen, dass die Probleme des Fußes auch wirklich bis nach oben durchstoßen und bearbeitet werden müssen. Hier bei sollte auch hinterfragt werden, ob es nicht überall sinn macht, diese Übungen fremdzuvergeben (z.B. Stab XY arbeitet für den Bereich AB aus und stellt hier die Übungsleitung (nicht die Einsatzleitung) ) oder nach unten zu delegieren dass Abteilungsleiter, Wehrführer, Stabsmitglieder oder einfach Feuerwehrleute mit Sachkenntnis diese Ausarbeiten und danach NICHT daran teilnehmen. 2.) Wann üben wir? Meistens finden diese Übungen doch Samstags Vormittags mit mehrwöchiger Ankündigung statt, also haben wir für die Übung den maximalen Personalkörper und in diesem eine funktionierende Dienstpostenbesetzung gem. Anforderungsmodell. Wir wissen, wenn wir um 8 Uhr anfangen, kommt um 12 Uhr der Caterer und danach Nachbesprechung, damit wir um 18 Uhr wieder bei der Familie sind. Das dies mit der realität nicht passt, sollte doch jedem klar sein oder? Das Problem ist doch vieler Orts ersichtlich, wenn Dienstags um 9.17 Uhr der Alarm bei der kleineren Feuerwehr aufläuft und die Staffelstärke mit 4 PA-Trägern eine echte Herausforderung wird. Das Konzept der Alarmübungen wird m.M. vielerorts durch die Meldewege auch ad-absurdum geführt. Wenn im Vorlauf zufällig die FF Nachmittags mit 9 Mann beim "Gerätehausreinigen" ist, weil über den Dienstverteiler alle Wehrführer im CC waren, dann kann ich mir so eine Alarmübung doch gleich schenken. Meiner Meinung nach sollte hier einfach mal scharf auf den Knopf gedrückt werden, ohne viel Vorabstimmung. Ja es wird teuer, aber dann müssen die Lohnausfallbescheinigungen halt mal glühen. Im Nachgang kann man so etwas über eine Zeitnahe Pressebegleitung aber auch einfacher den Arbeitgeber/Familien/etc verkaufen, als wenn man danach die Leute einfach wieder in ihr "normales" Leben entlässt. 3.) Was üben wir? Nach meiner Erfahrung üben wir meistens so, dass der angesetzte Personal/Materialrahmen passend ist. Also keine Über- oder Unterforderung eingeplant ist. Am Ende steht jeder mit seiner Erbsensuppe/Bratwurst/... in der Hand und wusste was er genau gemacht hat und war glücklich und mit sich zufrieden. Die Wehr die Tagsüber keine Staffel zusammenbekommt, aber hier mit einer Gruppe + Privat-PKW kam, war ebenso ausgelastet, wie die weiße Bereitschaft die für jeden ihrer N-KTW mindestens einen Patienten, der dem Anforderungsprofil der Ausrüstung entsprach, zum beüben bekommen hat. Ich habe einmal eine Übung mit erleben können, bei der die Lage weit über den Personal/Materialansatz lag, die Lage war NICHT durch die Kräfte zu bewältigen. Nach Zeit x wurde durch die Übungsleitung dann ein Kontigentsführer eingespielt, der sich die ganze Baustelle hat übergeben lassen und die Übungskräfte damit aus der Lage heraus waren. Die Stimmung war "gedrückt". Von unten hatte man das Gefühl, man hat versagt, weil die Übung ja nicht abgebacken wurde, die Führung war überrascht, weil diese in Gedanken immernoch in der Mangelverwaltung waren und noch immer ihren Weg gesucht haben, die Lage irgendwie zu kontrollieren. Ich persönlich fand diese Übung von Outcome sehr realistisch. Wenn hinterher in der Zeitung steht "Die Übung wurde hervorragend abgearbeitet, keine größeren Probleme, nur einige Stellschrauben müssen gedreht werden" dann denke ich mir immer, dass diese Übung entweder Perfekt oder einfach zu leicht war. Ich hatte beim Bund mal einen Kompaniechef, der jedes Gruppengefechtsschießen damit hat enden lassen, dass der Feinddruck zu groß wurde und man seine Stellungen aufgeben musste. Egal wie "gut" die Lage lief. Einfach dass sich keiner der Führer vor Ort als Überkrieger sah und jeder selber sein Handeln kritisch hinterfragte. Ebenso hat er es auch genossen, wenn die Gruppen fertig waren und loslegen wollten, sich erst noch ein paar zu rauchen bevor die Lage startete. Er nannte es die Ausbildung "Warten" die in seinen Augen viel zu selten gelehrt wird. In diesem Sinne bin ich auf eure Meinungen dazu gespannt. Gruß Daniel | |||||
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Autor | Bern8har8d D8., Schwetzingen (BaWü) / Baden-Württemberg | 885918 | |||
Datum | 28.11.2023 10:25 | 1700 x gelesen | |||
Guten Tag Geschrieben von Daniel W. Hier bei sollte auch hinterfragt werden, ob es nicht überall sinn macht, diese Übungen fremdzuvergeben (z.B. Stab XY arbeitet für den Bereich AB aus und stellt hier die Übungsleitung (nicht die Einsatzleitung) ) Sollte eigendlich ein alter Grundsatz sein, dass der Übungsleiter bzw. die Übungsleitung für eine Einsatzübung keine keine Einsatzfunktion/Einsatzleitung bei einer Übung übernehmen darf. Gruß aus der Kurpfalz Bernhard " Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles eine Bemerkung !" (Heinrich Heine) | |||||
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Autor | Mich8ael8 B.8, Münsingen / Baden- Württemberg | 885919 | |||
Datum | 28.11.2023 10:39 | 1697 x gelesen | |||
Hallo Bernhard, Geschrieben von Bernhard D. Sollte eigendlich ein alter Grundsatz sein, dass der Übungsleiter bzw. die Übungsleitung für eine Einsatzübung keine keine Einsatzfunktion/Einsatzleitung bei einer Übung übernehmen darf.Die Betonung liegt auf sollte! Meist macht derjenige der die Übung ausarbeitet den Einsatzleiter, man will sich ja nicht blamieren! Ich habe auch erlebt das Übungskünstlichkeiten (Treppe nicht passierbar) ignoriert wurden da vorher nicht abgesprochen. Gruß Michael Auch schlechter Ruf verpflichtet | |||||
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Autor | Sasc8ha 8H., Zusmarshause / BY | 885920 | |||
Datum | 28.11.2023 16:54 | 1430 x gelesen | |||
Hallo Daniel, ich geb dir schon recht. Eine Einsatzleitung die bereits die Fakten kennt. Kann in einer derartigen Übung nichts lernen. Obwohl es wichtig ist dass auch die höchste Führungsebene beübt wird. Jede Führung egal in welcher Organisation oder Ebene muss min. doppelt so breit aufgestellt sein. Somit kann das ohne einbindung der Einsatzleitung überall geplant werden. Somit sehe ich da kein Problem. Auf Landkreisebene läuft sowas jedoch auch politisch ab. Wenn da eine Übung nicht ordentlich abläuft. Wird dem Landrat schnell Unfähigkeit vorgeworfen. Alles nicht so einfach. Eine Übung unter der Woche am Vormittag mag zwar sinnvoll sein. Jedoch würde dir bei uns so ziemlich jeder den Vogel zeigen, und wieder in die Arbeit gehen. Da hilft es auch nicht wenn der Verdienstausfall bezahlt wird. Eine dünne Personaldecke kann auch an einem Samstag simuliert werden. Du startest einfach die Übung unterbesetzt mit einer gelosten Mannschaft. Der rest der Mannschaft kommt dann schrittweise hinzu. Im dümmsten Fall kommt die erste Führungskraft erst nach 30 Minuten. Ist halt dann so. Bei derartigen Übungen treten auch immer wieder potenzielle Führungskräfte zum Vorschein. Grüße Sascha | |||||
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Autor | Mark8us 8R., Höhenrain / Bayern | 885925 | |||
Datum | 29.11.2023 00:09 ![]() | 1574 x gelesen | |||
In Bayern gab es hierzu vor einigen Jahren eine erste zentral organisierte Übungsserie: jeder Landkreis wurde beübt (jeweils mit einer eigentlich nicht beherrschbaren Schadenslage), beobachtet und bewertet. Übungsteilnehmer waren jeweils die Führungsgruppe Katastrophenschutz der Kreisverwaltungsbehörde,, die Örtliche Einsatzleitung (ÖEL), die Sanitätseinsatzleitung (SanEL), die Feuerwehr-Einsatzleitung samt Fachberater von THW und HiOrgs, außerdem Polizei, Bundeswehr und beteiligte Behörden. Die Ausbildungsdauer umfasste letztlich 3 Tage: am ersten Tag gab es eine zentrale Übungseinweisung (nicht in die Lage!) sowie eine Wiederholung der wichtigsten Führungsgrundsätze, am zweiten Tag wurde die eigentliche Stabsrahmenübung abgehalten, am dritten Tag gab es eine ausführliche Nachbesprechung der Übung samt erster grober Auswertung. Sollte eigentlich in den vergangenen Jahren wiederholt werden, ist aber - denke ich coronabedingt - verschoben worden. Geschrieben von Daniel W. 1.) Wer arbeitet die Übungen aus? Ausgearbeitet wurden die Übungen zentral durch die Staatliche Feuerwehrschule Geretsried. Bekannt war im Vorfeld lediglich der Zeitpunkt der Übung, die Einweisung in die Lage gab es erst am zweiten Übungstag morgens um 8.00 Uhr - vorher war da nichts bekannt. Auch die Einspieler, die aus den Organisationen des beübten Landkreises kamen, kannten die Übungslage nicht und wurden erst zu Übungsbeginn in selbige eingewiesen. Geschrieben von Daniel W. 2.) Wann üben wir? Die Übung war während der Woche von 8.00 Uhr bis 16.00 Uhr, der Termin aber soweit im Vorfeld bekannt, dass ausreichend Personal zur Verfügung stand. Geschrieben von Daniel W. 3.) Was üben wir? Übungslage war bei uns ein Flugunfall (quasi Überlingen nachgespielt), wobei Wrackteile auch auf einen Störfallbetrieb fielen und es dort zu Folgelagen kam (insbesondere Gefahrgutthemen). Außerdem diverse Brände verschiedener Größe, ein begleitender MANV (Massenunfall) und zum krönenden Abschluss eine Meldung zu radioaktiven Stoffen... war alles in allem heftig! Mein persönliches Fazit, ich war bei dieser Übung Örtlicher Einsatzleiter: - wir hatten im Vorfeld regelmäßig geübt, hatten da auch vereinzelt Stabsrahmenübungen, die andere Organisationen aus benachbarten Landkreisen/ Städten (u.a. die Feuerwehr München) für uns ausgearbeitet hatten - die Lage war da teilweise im Vorfeld auch nicht bekannt => war eine gute Vorbereitung! - wir waren personell gut aufgestellt, vollständiger Stab nach DV 100 war bei der Übung in der ÖEL vorhanden, der am Nachmittag teilweise sogar ausgetauscht wurde (durch eine zweite Schicht, wollten wir gezielt auch beüben) - alle Akteure kannten sich, waren aufeinander eingespielt, hatten teilweise auch Einsatzerfahrung aus Stabslagen in einer ÖEL (Gefahrgutlagen, Massenkarambolagen, Hochwasser/ Starkregen, Torpedosprengung im Starnberger See) - alles in allem: wir waren über Jahre nicht faul und hatten uns vorbereitet! Und trotzdem: - hatten wir mit diversen Problemen zu kämpfen, von Kommunikation innerhalb der beteiligten Organisationen, stellenweise aber auch zur FüGK über Erkundung/ Lagebeurteilung/ Schwerpunktsetzung im Rahmen der Abarbeitung des Einsatzes bis hin zu Personalausfällen (in der SanEL) wegen akuter Überlastung - hatten wir die Lage nie zu 100 % im Griff, denn immer, wenn es lief, wurde das Tempo weiter gesteigert, dafür hat die Übungsleitung schon gesorgt ;-) - haben wir bei dieser Übung extrem viel gelernt! Wichtig ist aus meiner Sicht regelmäßig zu üben. Gerne auch mal klein anfangen, aber sich Übung um Übung zu steigern. Nur so kann es letztlich funktionieren... in den Stäben wie draußen. Und wenn die Lage unbekannt ist - umso besser, darauf sollte man sich zwingend auch bei Übungen einlassen - im Einsatz wissen wir auch nicht, was auf uns zukommt! | |||||
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Autor | Neum8ann8 T.8, Bayreuth / Bayern / Franken | 885928 | |||
Datum | 29.11.2023 08:30 | 1320 x gelesen | |||
Hi, zu 2. Wenn ich unter der Woche übe, dann üben nur die Personen, die sowieso schon Routine haben, da sie ja die alltäglichen Einsätze abarbeiten. Natürlich fehlt ihnen die Routine für den Katastrophenfall, aber sie können aus ihrer Erfahrung heraus (hoffentlich) mit der Situation besser umgehen, als die 'Wochenendkameraden'. Daher denke ich, dass eine Übung gerade die 'Wochenendkameraden' mit einbeziehen muss, um ihnen wenigstens etwas Routine zu geben (und sie evtl. auch zu motivieren, wieder mehr am Einsatzgeschehen teilzunehmen). | |||||
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Autor | Seba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP | 885929 | |||
Datum | 29.11.2023 10:11 | 1252 x gelesen | |||
Geschrieben von Markus R.Ausgearbeitet wurden die Übungen zentral durch die Staatliche Feuerwehrschule GeretsriedViele Punkte, die bisher hier angesprochen wurden, laufen darauf hinaus, dass solche Übungen auch mal von übergeordneten Stellen geplant, geleitet und gefordert werden. Dafür müssen sich die übergeordneten Stellen bewusst sein, dass manche Probleme einfach größer werden, je weiter es im Föderalismus nach unten geht, und dass sie deshalb einfach auch die leitende, fordernde und gleichzeitig unterstützende Stelle sein müssen. Und dann gibt es noch Rheinland-Pfalz. "Experten sind Leute, die 99 Liebesstellungen kennen, aber kein einziges Mädchen" (Didi Hallervorden) | |||||
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Autor | Bern8har8d D8., Schwetzingen (BaWü) / Baden-Württemberg | 885930 | |||
Datum | 29.11.2023 10:18 | 1214 x gelesen | |||
Guten Tag Geschrieben von Markus R. In Bayern gab es hierzu vor einigen Jahren eine erste zentral organisierte Übungsserie: jeder Landkreis wurde beübt (jeweils mit einer eigentlich nicht beherrschbaren Schadenslage), beobachtet und bewertet. Subjektiv habe ich den Eindruck, dass hier früher mehr auf Kreisebene geübt wurde. Aktutell gab es eine Übung des Katastrophenschutzes mit Einheiten von Stadt Heidelberg und Rhein-Neckar-Kreis , bei der auch das Uniklinikum Heidelberg den Ernstfall probte. Wichtig auch eine offene und ehrliche Übungsnachbereitung. Gruß aus der Kurpfalz Bernhard " Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles eine Bemerkung !" (Heinrich Heine) | |||||
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Autor | Bern8har8d D8., Schwetzingen (BaWü) / Baden-Württemberg | 885931 | |||
Datum | 29.11.2023 10:23 | 1243 x gelesen | |||
Guten Tag Geschrieben von Sebastian K. Viele Punkte, die bisher hier angesprochen wurden, laufen darauf hinaus, dass solche Übungen auch mal von übergeordneten Stellen geplant, geleitet und gefordert werden. Größere Übungen sollten immer von einer Führungsebene über der beübten Führungstufe geplant und durchgeführt werden. Und dann gibt es noch Rheinland-Pfalz. -> SWR " Katastrophenschutz-Übung im Kreis Alzey-Worms " ;-)) Gruß aus der Kurpfalz Bernhard " Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles eine Bemerkung !" (Heinrich Heine) | |||||
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Autor | Seba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP | 885932 | |||
Datum | 29.11.2023 10:41 | 1225 x gelesen | |||
Geschrieben von Bernhard D.-> SWR " Katastrophenschutz-Übung im Kreis Alzey-Worms " ;-))Die wurde vom Land immerhin "besucht". "Experten sind Leute, die 99 Liebesstellungen kennen, aber kein einziges Mädchen" (Didi Hallervorden) | |||||
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Autor | Mart8in 8D., Dinslaken / | 885933 | |||
Datum | 29.11.2023 14:10 | 1047 x gelesen | |||
Moin, schwierig. Wenn die Lage am Wochenende kommt, ist alles gut. Dienstag um 10.37 Uhr wird man die Kräfte nicht haben. Weil diese Auswärts Arbeiten usw. Doof wird es für die Einsatzleitung, weil diese ja bei den Übungen die volle Kapelle verplant und wahr genommen hat. Gruß | |||||
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Autor | Thom8as 8E., Nettetal / NRW | 885934 | |||
Datum | 29.11.2023 14:22 | 1093 x gelesen | |||
Geschrieben von Martin D.schwierig. Wenn die Lage am Wochenende kommt, ist alles gut. Dienstag um 10.37 Uhr wird man die Kräfte nicht haben. Weil diese Auswärts Arbeiten usw. Doof wird es für die Einsatzleitung, weil diese ja bei den Übungen die volle Kapelle verplant und wahr genommen hat. 1. Es geht darum einer Einsatzleitung das Zusammenspiel unter den eigenen Leuten und mit lokalen Einheiten zu ermöglichen. Wichtig dabei ist ein Gespür dafür zu entwickeln wieviel Zeit ein Befehl bis zum Vollzug benötigen kann. 2. Alleine die Anforderung und der Marsch von Kräften in die Bereitstellung, den eigentlichen Einsatz ist etwas was eine Einsatzleitung lernen muss. 3. Es geht darum, dem Stab beizubringen, was Auftragstaktik ist. Und lokalen Stäben Aufgaben und Verantwortlichkeiten zu übertragen. Ist die Lage unter der Woche, habe ich weniger Kräfte und muss früher und mehr nachalarmieren, als Samstag früh um 8:30 Uhr, wo alle eigenen Kräfte Zuhause sind und gerade gefrühstückt haben. Ich schreibe hier nur für mich und nicht für meine FF. Sollte das mal wirklich offiziell sein, dann mit Dienstgrad und Funktion | |||||
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Autor | Neum8ann8 T.8, Bayreuth / Bayern / Franken | 885936 | |||
Datum | 29.11.2023 18:25 | 1061 x gelesen | |||
Wenn ich von einer länger andauernden Lage ausgehe, dann kommen auch die 'Wochenendkammeraden' im Realfall (hoffentlich) unter der Woche auch irgendwann zum Einsatz mit dazu (weil sich dann 30 Minuten Anfahrt 'lohnen'). Daher fände ich es gut, wenn sie bei der 'Großübung' auch mit dabei sind. Sie müssen ja auch am Übungssamstag nicht gleich verfügbar sein, sie könnten ja erstmal 30 Minuten im GH 'aufgehalten' werden. Und dann gibt's ja noch die Möglichkeit, dass das zweite Fahrzeug einen Defekt hat, ein Baum plötzlich die Anfahrt verhindert o.ä. also genug Möglichkeiten Stress und Mangel an Mensche und Material zu erzeugen (auch wenn alle erstmal 'unrealistisch' schreien werden). | |||||
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Autor | Seba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP | 885939 | |||
Datum | 30.11.2023 09:13 ![]() | 1154 x gelesen | |||
Mal ein anderer Ansatz: Angenommen, der Konsenz hier ist: Wir wollen viel mehr Übungen unter größtmöglicher Berücksichtigung von Mangelverwaltung (personell/materiell), Fehlern, Überforderung bis hin zur Aufgabe der Lage. Wieviel davon erlauben wir uns dann nachfolgend im Einsatz? Denn der Umstand, dass längst nicht immer alles 100%ig perfekt läuft, wird uns auch in Reallagen von der Türöffnung bis zur Weltuntergangslage immer wieder begegnen. Das ist natürlich umso schwieriger zu akzeptieren, je größer die Übungslage. Wenn wir bei der Übungstüröffnung mit der falschen Schraube anfangen, und deshalb umentscheiden auf Zerstörung eines Fensters, juckt das keinen, auch nicht, wenn wir im Übungshaus dann in der Nachbarwohnung landen. Wenn wir aber mit 500 Leuten Waldbrand (groß) üben, und sich dann unter diesen und ein paar Beobachtern rumspricht dass der Ortsteil Pickelhintern vermutlich abgebrannt wäre, weil das Magnetschildchen von der Lagekarte verrutschte... Wenn wir das also in Übungslagen akzeptieren und quasi zur Grundvoraussetzung einer gelungenen Übung erklären, müssen wir dann nicht auch die entsprechende Akzeptanz im Einsatzfall überdenken? Dafür üben wir ja, und aus diesen Erfahrungen her rührt doch der Gedanke, anders zu üben, also kann man hier kaum einen nennenswerten Unterschied machen. Oder? Und dann weiter, außerhalb unserer eigenen Blase: Pressebericht zur Übung "Staatliche Rumpelrettung nach Vulkanausbruch neben dem gefahrstofflagernden Altersheim am Urenkelbesuchstag": "Der Krisenstab und die Übungsleitung stellen in der Auswertung der Übung übereinstimmend fest, dass der Anteil der Bevölkerung, der in einer solchen Lage frühzeitig aufgegeben werden müsste, mit X% noch etwas höher liegt als zunächst bei der Planung ursprünglich vermutet. ... Der tatsächliche Kräfteansatz der Hilfsorganisation Y reicht leider nicht aus, um die Aufgabe Z in der erforderlichen Zeit/Menge/Güte zu erledigen, und dieser Mangel kann ohne deutliche Steigerung ehrenamtlichen Engagements auch absehbar nicht erhöht werden. Interessenten werden gebeten, sich bei ... zu melden. ... Der Anteil der Rettungsfahrzeuge, die pannenbedingt ausfallen, ist in der Anzahl der insgesamt vorgehaltenen Fahrzeuge bisher nicht berücksichtigt. Ein Konzept zur Bereitstellung und Verteilung der dazu zusätzlich notwendigen Haushaltsmittel wird gemeinsam mit 23 anderen irgendwie zuständigen Stellen in Arbeitsgruppen zu erarbeiten sein. ... Die perfekte Einpendelung der Warntextlänge zwischen halber SMS, 1395 Cell-Broadcast-Zeichen und 10seitigem Warndetailbericht bei gleichzeitiger empfängerorientierter Verteilung an Otto Normalbürger, Straßen-Kleber-Kevin und Prof. Dr. V. Ulkanolog gelingt dem Staat weiterhin nicht und ist auch zukünftig höchst unwahrscheinlich. Die Gesellschaft wird gebeten, sich an der Stelle aufs Wesentliche zu konzentrieren und dem Staat zu vertrauen, damit der aufzugebende Anteil der Bevölkerung im Ernstfall nicht noch höher ausfallen muss. ... Die Rückfragen, ob es Oma Hilde im Harz auch erreichen könnte oder ob man trotzdem später noch den Sperrmüll rausstellen könnte, schränkten die eingerichteten Hotlines und Notrufleitungen unnötig ein. ... Abschließend stellt der zwischenzeitlich ausreichend notfallseelsorgerisch versorgte Einsatzleiter fest, dass das Übungsszenario einerseits nicht vollständig als reale Schadenslage ausgeschlossen werden kann, es andererseits aber leider auch unrealistisch ist, eine solche Lage perfekt zu beherrschen. ... Die Bevölkerung wird um Kenntnisnahme und Akzeptanz der staatlichen und menschlichen Schwächen gebeten und insbesondere ersucht, wo immer möglich auch ihren Beitrag zu leisten. ... Einzelne Protagonisten können für das Verfehlen des Übungsziels, da dies schlicht die Summe vieler kleiner Mängel, Realitätsbedingungen und Fehler ist, nicht gevierteilt werden." Ich weiß nicht, ob "Bis auf den Schlauchplatzer, der für einige Lacher sorgte, lief alles wie am Schnürchen. Bürgermeister und Minister dankten den Beteiligten dreimal und bissen fröhlich ins Käsebrötchen. Und jetzt weiter zum Fussball." nicht auch (oder gerade?) bei der Bevölkerung das beliebtere Übungsfazit ist. Und man dort nicht auch will, dass die Übung dann auch zum vorgefertigten Pressetext passt. Stellt man ein Bild des geplatzen Schlauchs in die asozialen Netzwerke, gibts 100 Lach-Smilies und eine muntere Diskussion über die mangelhafte Schlauchpflege, das schwindende Vertrauen in die Schlauchnutzfähigkeiten der Wehr und überhaupt das Staatsversagen beim Schlaucheinkauf. Die kriegen auch Smilies, und beim nächsten Schlauchplatzerbild lachen nur noch 90 Follower, der Rest sind Wechselwähler. Also wieviel Fehler-/Ausfallquote erlaubt uns die Gesellschaft? Und wieviel wir uns dann selber, nicht nur in der ÖA, sondern tatsächlich im Übungs- und dann ehrlicherweise bitte auch Einsatzgeschehen? "Experten sind Leute, die 99 Liebesstellungen kennen, aber kein einziges Mädchen" (Didi Hallervorden) | |||||
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Autor | Simo8n S8., Gomaringen / Baden Württemberg | 885940 | |||
Datum | 30.11.2023 09:44 | 908 x gelesen | |||
Geschrieben von Sebastian K.Also wieviel Fehler-/Ausfallquote erlaubt uns die Gesellschaft? Hier muss dringend angesetzt werden. Die Gesellschaft erwartet, auch in der Katastrophe, das jedem so geholfen wird, wie wenn es ein "Individualnotfall (Herzinfarkt, Küchenbrand, Verkehrsunfall, etc.) wäre. Von dieser Illusion hin zur notwendigen Selbsthilfe der Bevölkerung in Großschadenslagen/Katastrophen müssen wir wieder kommen. Schon allein wenn wir das Verhältnis von geplanten Einsatzkräften zur realen Bevölkerung betrachten muss jedem klar sein: Es kann nur noch Mangelverwaltung geben. Das laut auszusprechen, davor scheut man sich meiner Meinung nach bei den (Hilfs-)Organisationen und der Politik (Kommunal-, Lkr.- Landes und Bundesebene). Grüße Simon | |||||
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Autor | Bern8har8d D8., Schwetzingen (BaWü) / Baden-Württemberg | 885941 | |||
Datum | 30.11.2023 10:46 | 892 x gelesen | |||
Guten Tag Geschrieben von Simon S. Das laut auszusprechen, davor scheut man sich meiner Meinung nach bei den (Hilfs-)Organisationen und der Politik (Kommunal-, Lkr.- Landes und Bundesebene). Nicht unbedingt, wie gerade hier im Ortsblättchen, äh, der " Schwetzinger Woche " zu lesen. Wird doch auf verschiedenen Ebenen -noch zu wenig ?- diskutiert; aber anderes Thema. Gruß aus der Kurpfalz Bernhard " Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles eine Bemerkung !" (Heinrich Heine) | |||||
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Autor | Thom8as 8E., Nettetal / NRW | 885942 | |||
Datum | 30.11.2023 11:43 | 867 x gelesen | |||
Geschrieben von Sebastian K.Also wieviel Fehler-/Ausfallquote erlaubt uns die Gesellschaft? Und wieviel wir uns dann selber, nicht nur in der ÖA, sondern tatsächlich im Übungs- und dann ehrlicherweise bitte auch Einsatzgeschehen? Beziehen wir das mal wieder aufs Ahrtal, dann hätte man vieles verziehen, allerdings hat sich die RLP-Landesregierung komplett weggeduckt. Ob es die von der zuständigen Ministerin redigierte Warnmeldung (das müssen wir nochmal gendern) oder der Innenminister für den der Stab ja alles im Griff hatte. Hätte Helmut Schmidt bei der Flutkatastrophe in Hamburg so gearbeitet, wäre er nicht Bundeskanzler geworden. Das Staatsversagen hängt nicht am einzelnen Feuerwehrmann, noch nicht mal am Kreisbrandinspektor, sondern am systematischen Beamtenmikado dass da stattgefunden hat. Und ja die Meteorologen haben fleißig gewarnt, doch was bedeutet es für die Feuerwehr Adenau, wenn es mehrere Tage monsunartig regnet? Ich war auf einer Einsatznachbesprechung am IdF Münster, dort hat der Chef der Feuerwehr Solingen den Einsatzablauf nacherzählt. Und von seinem Hochwasserkonzept können wahrscheinlich dutzende von Kommunen und Kreise abschreiben, Auch Solingen wurde von der Heftigkeit des Hochwassers überrascht und hatte mehrere brenzlige Situationen wo es zu Toten unter den eigenen Kräften hätte kommen können. Sein Fazit, unser Konzept wird jetzt noch umfangreicher werden. Die letzten Tage hat mir meine Wetterapp 1,6 m Regen pro Stunde angezeigt. Was bedeutet das, habe ich jetzt hier gleich Hochwasser? Nein, außer ein paar tiefe Pfützen im Park auf der Hunderunde gab es nichts ungewöhnliches. Ja wir müssen besser werden, die Lücke zwischen Feuerwehr A-dorf pumpt 5 Keller leer und mehreree Landkreise stehen unter Wasser und wir brauchen Hilfskräfte in Regimentsstärke ist zu groß, vor allem in der Führung und dem was im englischen mit 3 c beschrieben wird. Ich schreibe hier nur für mich und nicht für meine FF. Sollte das mal wirklich offiziell sein, dann mit Dienstgrad und Funktion | |||||
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Autor | Alex8and8er 8H., Hohentengen a.H. / Baden-Württemberg | 885943 | |||
Datum | 30.11.2023 12:18 | 860 x gelesen | |||
Geschrieben von Sebastian K.Mal ein anderer Ansatz: Angenommen, der Konsenz hier ist: Wir wollen viel mehr Übungen unter größtmöglicher Berücksichtigung von Mangelverwaltung (personell/materiell), Fehlern, Überforderung bis hin zur Aufgabe der Lage. Das Ziel einer Übung ist der Erkenntnisgewinn, die Verbesserung von Verfahren und Abläufen, etc. Eine Übung so zu planen, dass bewusst mit Überforderung abgeschlossen wird, kann schnell im Negativtraining enden. Das einzige was dann daraus folgt ist Frustrierung und abnehmendes Selbstvertrauen der Teilnehmenden. Da sollte man vorsichtig ran gehen. Man kann natürlich Mangelverwaltung und ein letztlich nicht beherrschbares Szenario üben, sollte das dann aber im Nachhinein auch ausdrücklich so deklarieren und was zwingend folgen muss (und bei Feuerwehrs oft noch etwas untergeht), ist eine ordentliche Nachbesprechung, mit den zu verbessernden Punkten, aber ganz klar auch Hervorhebung der positiven Abläufe. Da muss dann klar werden, dass der Übungsausgang fesgelegt war und nicht an der Leistung der Teilnehmer lag. Sonst läuft bei einem realen Ereignis mit Mangelverwaltung alles komplett anders, da die in der Übung angewendeten Verfahren ja scheinbar nicht zum Erfolg geführt haben. Gruß Alex Dies ist meine persönliche Meinung! | |||||
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Autor | Mich8ael8 B.8, Münsingen / Baden- Württemberg | 885944 | |||
Datum | 30.11.2023 12:34 | 820 x gelesen | |||
Hallo Sebastian, Geschrieben von Sebastian K. Mal ein anderer Ansatz: Angenommen, der Konsenz hier ist: Wir wollen viel mehr Übungen unter größtmöglicher Berücksichtigung von Mangelverwaltung (personell/materiell), Fehlern, Überforderung bis hin zur Aufgabe der Lage.Mir hätte in meiner Aktiven Zeit eine ehrliche Nachbesprechung genügt. - Was war gut - Was war schlecht - Was können/müssen wir ändern Und nicht, wie ich es meist erlebt habe, alles Super. Und ja, wir müssen wieder dahin kommen das klar ist: Bei Katastrophen und Notfällen kann nicht allen (sofort) geholfen werden. Hier müssen auch die Erwartungshaltungen der Bürger gesenkt werden. Gruß Michael Auch schlechter Ruf verpflichtet | |||||
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Autor | Alex8and8er 8H., Hohentengen a.H. / Baden-Württemberg | 885945 | |||
Datum | 30.11.2023 12:40 | 917 x gelesen | |||
Geschrieben von Michael B.- Was können/müssen wir ändern Und dazu noch: Wie macht man es besser? Gruß Alex Dies ist meine persönliche Meinung! | |||||
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Autor | Andr8eas8 K.8, Magdeburg / Sachsen-Anhalt | 885955 | |||
Datum | 01.12.2023 14:23 | 706 x gelesen | |||
Geschrieben von Thomas E.Die letzten Tage hat mir meine Wetterapp 1,6 m Regen pro Stunde angezeigt. Du meinst bestimmt 1,6mm? Andernfalls würde mich folgendes tief beeindrucken: Geschrieben von Thomas E. außer ein paar tiefe Pfützen im Park auf der Hunderunde gab es nichts ungewöhnliches. Ich gebe hier nur meine rein private Meinung wieder. Zur besseren Lesbarkeit können Bezeichnungen in der männlichen Form dargestellt werden. Diese gelten grundsätzlich in jeglicher Form. | |||||
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Autor | Thom8as 8E., Nettetal / NRW | 885956 | |||
Datum | 01.12.2023 15:35 | 729 x gelesen | |||
Geschrieben von Andreas K.Du meinst bestimmt 1,6mm? Doch 1,6 m, nachdem ich im Kopf auf 1600 l Regen / m² gekommen bin, war ich etwas verwundert. Ich schreibe hier nur für mich und nicht für meine FF. Sollte das mal wirklich offiziell sein, dann mit Dienstgrad und Funktion | |||||
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Autor | Jako8b T8., Bischheim / Département du Mont-Tonnerre | 885965 | |||
Datum | 02.12.2023 14:38 | 642 x gelesen | |||
Hallo! Geschrieben von Thomas E. Doch 1,6 m, nachdem ich im Kopf auf 1600 l Regen / m² gekommen bin, war ich etwas verwundert. Also ich hätte da sofort in in Aktien von Bootsbaufirmen investiert. ;-) Wenn man bedenkt, im Amazonas-Regenwald regnet es durchschnittlich 2000 Liter pro Quadratmeter im Jahr. Gruß vom Berg Jakob "Die Verwendung der verschiedenen Löschmittel hat den Zweck, den Verbrennungsvorgang zu unterbrechen." >> Suche Ärmeladler Feuerwehr Bischheim bzw. Feuerwehr Bischheim Saar-Pfalz | |||||
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