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Thema | Kurzwelle bei der bzw. für die BOS - war: Ukraine-Krieg: Satelliteninternet KA-SAT ausgefallen | 12 Beträge | |||
Rubrik | Kommunikationstechnik | ||||
Infos: | |||||
Autor | Bern8har8d D8., Schwetzingen (BaWü) / Baden-Württemberg | 875377 | |||
Datum | 28.02.2022 08:34 | 2070 x gelesen | |||
Guten Morgen Geschrieben von Jürgen M. Auch Satellitenkommunikation steht nicht immer zu 100% zur Verfügung. Wäre da die Kurzwelle bei der BOS eine Option ? Gruß aus der Kurpfalz Bernhard " Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles eine Bemerkung !" (Heinrich Heine) | |||||
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Autor | Jürg8en 8M., Weinstadt / Baden-Württemberg | 875380 | |||
Datum | 28.02.2022 10:18 | 2112 x gelesen | |||
hallo Geschrieben von Bernhard D. Wäre da die Kurzwelle bei der BOS eine Option ? ja - siehe auch 'Ermittlungsverfahren - war: Deutschland war präzise gewarnt die Menschen aber nicht' von Jürgen M. dazu mal warum: alle Kommunikationsnetze die auf eine Infrastruktur aufsetzen sind von dieser abhängig. Das war das klassische analoge Telefonnetz, unsere 4m-Relais-Netze, das digitale BOS-Funk-Netz, die Handy.-Netze usw. Je nach Komlexität der Netze ist das Ausfallrisiko grösser oder kleiner. So ist ein 4m-Relais-Netz mit einem Relais einfacher aufgebaut und kann bei Bedarf vom Anwender auch einfacher "repariert" ( z.B. ersetzt - Stichwort RS-1 ) werden. Bei digitalen BOS-Funknetz ist das eigentlich unmöglich. Alle Funknetze die direkt ohne Netzinfrastruktur funktionieren sind da deutlich robuster. Wie z.B. der Wechselverkehr auf 2m bzw. 4m oder DMO-Betrieb. Mit dem Nachteil das hier Netzabdeckung bzw. Reichweite sehr beschränkt ist. Kurzwelle hat da den Vorteil das die Reichweite deutlich höher ist. Die geht um die ganze Welt. Und das ohne zusätzliche Infrastruktur. Hat aber auch Nachteile. Die Übertragung darüber ist vom Funkwetter ( = Sonnenaktivität ) und von der Tageszeit abhängig. Man muss auch etwas Aufwand auf der Antennenseite betreiben wenn man im Nahbereich Funkverbindungen aufbauen will. Das ist aber alles durch geeinete Antennentechnik und angepasster Betriebstechnik ausgleichbar. Speziell gegenüber dem digitalen BOS-Funk-Netz bietet die Kurzwelle für die Datenübertragung höhere Datenraten. EMails mit (kleinen) Anhängen sind da zwischen zwei Kurzwellen-Funkstationen auch ohne Netz im Direktverkehr möglich. Mach das THW in Bayern: Aufbau THW-Kurzwellen-Netz zusammen mit DARC Zusätzlich besteht die Möglichkeit mit Kurzwelle Mails ins WinLink-Netzwerk zu versenden bzw. zu empfangen. Dort gibt es auch ein Gateway um Mails mit Postfächern im Internet auszutauschen. Da ist aber wie ein Netz mit seinen Nachteilen mit im Spiel. Trotzdem ein für die BOS sehr interessantes Feature. Man kann z.B. von einer technischen Einsatzleitung vor direkt Mails z.b. mit der Leitstelle / Feuerwehr usw. zuhause austauschen. Hier mal einer meiner Kurzwellenstationen mit der ich Mails verschicken und empfangen kann: Das Funkgerät kann mit bis zu 100 Watt auf Kurzwelle senden. Für die Datenübertraugung wird ein Soundkarten-Modem verwendet. Das Mailprogramm läuft auf einem kleinen Notebook. Das Know-How das man dafür braucht geht halt deutlich über das hinaus was man bei einem BOS-Sprechfunklehrgang vermittelt bekommt. Man kann es aber z.B. beim Deutschen Amateur Radio Club "einkaufen". Dort gibt es ein Notfunk-Referat. In den BOS gibt es auch Funkamateure. Die kann man da auch einbinden. Das hat Mecklenburg-Vorpommern erkannt und inzwischen auch praktisch geübt: Übung „Notfunk“: Land ist für Katastrophenfall gewappnet ... MkG Jürgen Mayer, Weinstadt | |||||
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Autor | Mich8ael8 W.8, Herchweiler / Rheinland-Pfalz | 875383 | |||
Datum | 28.02.2022 11:54 | 1147 x gelesen | |||
Hallo, Geschrieben von Jürgen M. Je nach Komlexität der Netze ist das Ausfallrisiko grösser oder kleiner. So ist ein 4m-Relais-Netz mit einem Relais einfacher aufgebaut und kann bei Bedarf vom Anwender auch einfacher "repariert" ( z.B. ersetzt - Stichwort RS-1 ) werden. Bei digitalen BOS-Funknetz ist das eigentlich unmöglich. Bitte keine Äpfel mit Birnen vergleichen. Die meisten 4m-Netze bestehen nicht aus einer einzigen Relaisstelle im RS1-Betrieb sondern meist aus einem Gleichwellennetz. Das baut man nicht mal eben so mit einem RS1-Gerät nach. Damit kann man bestenfalls bei Komplettausfall des Gleichwellennetzes eine einzige der Relaisstellen ersetzen mit dementsprechend üblicherweise auch begrenzter Reichweite. Ebenso kann man auch bei Digitalfunk den (zugegeben meist kleineren) Abdeckungsbereich einer Basisstation durch ein einzelnes Gerät im DMO-Repeaterbetrieb ersetzen. Gruß, Michael | |||||
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Autor | Jürg8en 8M., Weinstadt / Baden-Württemberg | 875384 | |||
Datum | 28.02.2022 12:02 | 1138 x gelesen | |||
hallo, Geschrieben von Michael W. Bitte keine Äpfel mit Birnen vergleichen. Deshalb hab ich ja bewusst das hier geschrieben: Je nach Komlexität der Netze ist das Ausfallrisiko grösser oder kleiner. So ist ein 4m-Relais-Netz mit einem Relais einfacher aufgebaut und kann bei Bedarf vom Anwender auch einfacher "repariert" ( z.B. ersetzt - Stichwort RS-1 ) werden. Bei einem Gleichwellennetz ist das auf die Schnelle insbesondere für den Nutzer (fast) unmöglich. Da ist ev. nur ein Teilnetz-Betrieb möglich. Ebenso kann man auch bei Digitalfunk den (zugegeben meist kleineren) Abdeckungsbereich einer Basisstation durch ein einzelnes Gerät im DMO-Repeaterbetrieb ersetzen. genau das mein ich ja. Als Anwender kann man - wenn überhaupt - nur eine kleines Netz selbst aufbauen/betreiben/"reparieren". Ist ein grundsätzliches Problem wenn man Netze nutzt. Je komplexer desto abhängiger bzw. anfälliger. Sollte man immer im Hinterkopf behalten und sich vorher Gedanken machen was man tut wenn das Netz ausfällt. MkG Jürgen Mayer, Weinstadt | |||||
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Autor | Marc8o S8., Niederneisen / | 875387 | |||
Datum | 28.02.2022 17:32 | 942 x gelesen | |||
Gleichwellenfunknetze basiere in der Mehrzahl auf Richtfunkverbindungen (70cm-Band) zwischen den Gleichwellenumsetzern (umgangssprachlich gerne Relaisstelle genannt) und dem Sternkopf. Nur wenige Gleichwellenfunknetze haben eine Drahtanbindung. Die Drahtanbindung stellt den anfälligsten Teil da (Hochwasser, Erdbeben, Stromausfall), Ich bin mit der Wartung vertraut und sehe bei Gleichwellenfunknetzen folgende Ausfallszenarien 1)Ausfall eines elektronischen Komponente in einem Umsetzer oder Sternkopf ohne exteren Einfluss. Diese müsste jedoch zeitgleich mit der "Naturkatastrophe" eintreten. Daher nicht auszuschießen, aber sehr, sehr unwahrscheinlich. 2) Aisfall der Antennenanlage. Hier kann ich mir aktuell nur ein massives Erdbeben vorstellen, welches die Antenneträger/Masten zum Einsturz bringt. Noch stärkere Beben könnten die Sende-Empfangsanlage auch schädigen, der Antennträer/Mast wird aber beider Mehrzahl der Anlagen vorher versagen. 3) Sabotage oder militärische Aktion 4) Stromausfall (mit 80Ah-Akku mindestesn 12h bei sehr hohem Sendaaufkommen im Flle der "Naturkatastrophe"). Exterrne Einspeisung einphasig mit 500W -Generator ausreichend. Wegen des Aufladens des Akkus mehr empfehlennswert. 5) extremste Temperaturen jenseits -40 Grad oder + 70 Grad 6) Brand extern (großflächiger Waldbrand mit Zerstörung Umsetzer/Sternkopf) In Summe ist tatsächlich ein richtfunkbaseietes Geichwellenfunknetz sehr zuverlässig. Erdbeben und Waldbrand sind aber auch hier "Naturereignisse" die zum Ausfall führen können. Grüße Marco Schramm /RLP | |||||
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Autor | Jürg8en 8M., Weinstadt / Baden-Württemberg | 875388 | |||
Datum | 28.02.2022 17:46 | 874 x gelesen | |||
hallo, Geschrieben von Marco S. Ich bin mit der Wartung vertraut ... ich auch ;-) Geschrieben von Marco S. 2) Aisfall der Antennenanlage. Hier kann ich mir aktuell nur ein massives Erdbeben vorstellen, welches die Antenneträger/Masten zum Einsturz bringt. Noch stärkere Beben könnten die Sende-Empfangsanlage auch schädigen, der Antennträer/Mast wird aber beider Mehrzahl der Anlagen vorher versagen. da möchte ich noch aus meinem Erfahrungsschatz ergänzen: - Verdrehen einer 70cm-Richtantenne durch Sturm. Und schon ist ein Gleichwellenumsetzer vom Sternkopf abgehängt :-( Die analogen Gleichwellennetze sind schon recht robust. Ist aber immer noch ein Netz das ausfallen kann. MkG Jürgen Mayer, Weinstadt | |||||
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Autor | Jürg8en 8M., Weinstadt / Baden-Württemberg | 875389 | |||
Datum | 28.02.2022 17:50 | 935 x gelesen | |||
Hallo, dazu noch eine Anmerkung: ich sehe die Kurzwelle bei den BOS nicht als Ersatz für die Sprechfunknetze ( analog bzw. digital ). Wenn dann ist das eine Ergänzung in den Bereichen wo diese Betriebsart ihre Stärken gegenüber der im Tagesgeschäft genutzten Techniken hat: - grössere Reichweite ( z.B. für die Kommunikation zwischen Land/Regierungspräsidien und den Kreisen) - Datenübertragung ( Mails mit kleinen Anhängen ) Gerade die Möglichkeit Mails unabhängig von jeglichem Netz zwischen zwei Funkstationen auszutauschen ist eine Fähigkeit die die BOS mit den dort gebräuchlichen Netzen gar nicht hat. Das geht da nur über Fremdnetze. MkG Jürgen Mayer, Weinstadt | |||||
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Autor | Mich8ael8 W.8, Herchweiler / Rheinland-Pfalz | 875393 | |||
Datum | 28.02.2022 22:20 | 871 x gelesen | |||
Hallo, Geschrieben von Marco S. Ich bin mit der Wartung vertraut und sehe bei Gleichwellenfunknetzen folgende Ausfallszenarien Da gibt es noch ein paar mehr. Unabhängig von äußeren Einflüssen. Ich kenne da Gleichwellenanlagen, die sind relativ alt. Da fallen durchaus mal Komponenten aus. Da man dort keine zentrale Überwachungsfunktion mehr hat (die gab es mal, wurde aber irgendwann mit dem Wegfall einer Drahtanbindung nicht mehr ersetzt), merkt man bei dieser Anlage Fehler erst, wenn wirklich der Betrieb gestört ist. Kam zum Beispiel vor bei lokalem Stromausfall (Sicherung der Netzversorgung ausgelöst), man hat es erst gemerkt als der Akku leer war. Oder aber eine 30 Jahre alte Antenne ist halt mal auseinandergefallen. Eine Komponente der Richtfunkanbindung einer Relaisstelle ist ausgefallen, dauerte auch einen Tag, bis es einer gemerkt hat. Kann man alles durch (vorbeugende) Wartung in den Griff bekommen, wird aber leider nicht überall gemacht. Auch nicht bei BOS... Gruß, Michael | |||||
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Autor | Jürg8en 8M., Weinstadt / Baden-Württemberg | 875401 | |||
Datum | 01.03.2022 14:02 | 796 x gelesen | |||
hallo, da hat jetzt nicht direkt was mit den BOS zu tun. Betriff aber den Bereich der Information der Bevölkerung. ********************************************* Hervorhebung durch mich. Auch hier hat ein netzunabhängiger Komminikationsweg Vorteile bzw. ist manchmal der einzigste Weg. MkG Jürgen Mayer, Weinstadt | |||||
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Autor | Hara8ld 8S., Köln / NRW | 875408 | |||
Datum | 02.03.2022 05:16 | 747 x gelesen | |||
Ich bin begeistert. Hatte mich das Abschalten der DW und Co doch extrem angefressen, weil ich in China damals schon keine deutsche Zeitung, und keine Nachrichtensender per Internet ungestört aufrufen konnte. Ich bin massiv dafür, diese wieder aufleben zu lassen. KW Empfänger aufzutreiben ist nicht schwer, und der Selbstbau ist simpel. Mit heutiger Technik könnte man sogar eine Art Nachrichtenticker senden, der deutlich weniger Bandbreite benötigt und von jedem Rechner über den Mic Eingang leicht empfangen und entschlüsselt werden kann. Es mögen nur wenige Empfänger sein, aber die sind doch besonders wichtig. Außerdem hält sich die Kostenseite im Rahmen, wird doch das vorhandene Programm nur weiterverwertet. | |||||
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Autor | Jürg8en 8M., Weinstadt / Baden-Württemberg | 878964 | |||
Datum | 19.09.2022 15:08 | 504 x gelesen | |||
aktuell steigt das Interesse den Amateurfunk in Not- und Krisensituationen für die netzunabhängige Kommunikation zu nutzen. Ich kenne Feuerwehren die schon konkret bei örtlichen Funkamateure angefragt haben ob diese bei Bedarf sie unterstützen. MkG Jürgen Mayer, Weinstadt | |||||
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Autor | Bern8d H8., Wald-Michelbach / Hessen | 878969 | |||
Datum | 19.09.2022 16:15 | 453 x gelesen | |||
Um es vorweg zu nehmen, ich halte KW auch nur als Ergänzung für Sinnvoll. Und die Hilfe von Funkamatueren kann helfen. Organisatorisch sehe ich das aber als sehr schwierig an. Ich bin selbst in einem DARC OV. Und ich beahupte mal 90% der Mitglieder überschätzen ihre Fähigkeiten die BOS zu unterstützen Masslos. Aber ich möchte auf das thema Gleichwellenumsetzer und Akku zurück kommen. Ich bin mir relativ sicher, dass hier in den letzten Jahren bei der Wartung sehr geschlampt wurde. Ich kenne mindestens einen hesischen Relaisstandort der 2 Landkreise versorgt ( 2 Gleichwellen Systeme mit 2 Kanälen an einem Standort) Dort sind bei beden relaisstellen die Akkus 13 Jahre alt. Über die Restkapazität möchte ich mal lieber nicht spekulieren..... | |||||
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