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Thema | Natürliche 'Ersatz' nach Feuer, war: Oberharz: Streit um trockene Totholz-Wüste | 14 Beträge | |||
Rubrik | vorbeug. Brandschutz | ||||
Infos: | |||||
Autor | Ulri8ch 8C., Düsseldorf / NRW | 869955 | |||
Datum | 24.06.2021 09:38 | 2002 x gelesen | |||
Geschrieben von Bernhard D.
Da ist aber sehr der Wunsch nach mehr "richtiger" Ökologie der Vater des Gedankens - und natürlich wird jede Bewirtschaftung ins schlechte Licht gerückt... mich würde mal interessieren, was die bewirtschaftenden Forstbetriebe zu sowas sagen.. Was hat sich eigentlich nach dem WK II auf den Flächen durchgesetzt und warum ist das so? Und warum sollte das diesmal anders laufen? Wer glaubt, dass von selbst ein gewünschter Mischwald aus einer Kiefern- oder Fichtentotholzwüste wird, der wird m.E. an vielen - gerade kritischen - Standorten sein blaues Wunder erleben... Ein bißchen was zu den Hintergründen kann man u.a. hier nachlesen: https://tu-dresden.de/bu/umwelt/forst/wb/waldschutz/ressourcen/dateien/news/AFZ_18_19_Mueller_Waldbrand_Teil_1.pdf?lang=de Dazu kommt, will man Waldbrandriegel bepflanzen, was grundsätzlich geht, dann muss man diese Riegel und den Bewuchs anlegen UND pflegen. Macht man das nicht sind sie wirkungslos und gefährlich, wenn man sich darauf verlässt, vgl. https://www.wald.sachsen.de/download/2018_VortragMueller1_TUDD.pdf Fazit: Klar kann man eine abgebrannte Fläche natürlich wieder bewachsen lassen. Da wird dann v.a. das wieder wachsen was vorher wuchs bzw. im Umfeld vorhanden ist - und durchsetzen wird sich das, was auf dem Boden am schnellsten wächst... Will man was anderes, muss man da waldbaulich steuernd eingreifen - und dabei beachten, was überhaupt biologisch auf den Flächen Sinn macht bzw. dauerhaft funktionieren kann (Bodenarten, Wasserhaushalt, Temperaturen übers Jahr, Tierwelt uvm.) ----- mit privaten und kommunikativen Grüßen Cimolino | |||||
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Autor | Thom8as 8E., Nettetal / NRW | 869957 | |||
Datum | 24.06.2021 10:16 | 1227 x gelesen | |||
Nur mal als Beispiel: Der bayerische Spessart, das ein schöner Mischwald ist. Der Forst lebt davon Eichen an die Möbelindustrie zu verkaufen. Würde man den Wald sich selbst überlassen, würde es in 100 Jahren keine Eichen mehr geben, da die Buchen auf dem Boden schneller wachsen und die Eichen verdrängen würden. Deshalb ist Wald sich selbst überlassen nicht immer eine Alternative. Ich schreibe hier nur für mich und nicht für meine FF. Sollte das mal wirklich offiziell sein, dann mit Dienstgrad und Funktion | |||||
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Autor | Mich8ael8 L.8, Dausenau / RLP | 869958 | |||
Datum | 24.06.2021 12:30 | 1094 x gelesen | |||
Das ist halt das Problem der Kulturlandschaft Wald. Eigentlich wäre es kein Problem den Wald sich selbst zu überlassen, allerdings steht dem die Nutzung des Waldes als Produktionsmittel gegenüber. Alle Beiträge geben meine eigene Meinung wieder. Sollte sich jemand daran stören so stehe ich jederzeit für ein persönliches Gespräch zur Verfügung. | |||||
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Autor | Andr8eas8 K.8, Magdeburg / Sachsen-Anhalt | 869959 | |||
Datum | 24.06.2021 13:07 | 1054 x gelesen | |||
Deshalb muss man hier auch sehr genau zwischen Wald zur Bewirtschaftung und Wald als Naturschutzgebiet oder vergleichbar unterscheiden. Ich gebe hier nur meine rein private Meinung wieder. Zur besseren Lesbarkeit Bezeichnungen in der männlichen Form dargestellt. Diese gelten grundsätzlich in jeglicher Form. | |||||
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Autor | Thom8as 8E., Nettetal / NRW | 869962 | |||
Datum | 24.06.2021 13:44 | 1046 x gelesen | |||
Geschrieben von Andreas K.Deshalb muss man hier auch sehr genau zwischen Wald zur Bewirtschaftung und Wald als Naturschutzgebiet oder vergleichbar unterscheiden. Was aber kaum jemand macht. für die meisten Leute sind die wieder aufgeforsteten Gebiete in Eifel, Westerwald oder sonstwo ja Wälder und keine Plantagen. Entsprechend sind dann die Diskussionen bis zu dem Punkt wo man Vorschriften zur Verwendung von Löschwasser machen will. Ich schreibe hier nur für mich und nicht für meine FF. Sollte das mal wirklich offiziell sein, dann mit Dienstgrad und Funktion | |||||
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Autor | Andr8eas8 K.8, Magdeburg / Sachsen-Anhalt | 869963 | |||
Datum | 24.06.2021 14:33 | 955 x gelesen | |||
Bewirtschafteter Wald ist nicht gleich eine Plantage. Hier gibt es nicht nur schwarz und weiß sondern auch alle möglichen Schattierungen dazwischen. Ich gebe hier nur meine rein private Meinung wieder. Zur besseren Lesbarkeit Bezeichnungen in der männlichen Form dargestellt. Diese gelten grundsätzlich in jeglicher Form. | |||||
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Autor | Thom8as 8E., Nettetal / NRW | 869966 | |||
Datum | 24.06.2021 15:05 | 935 x gelesen | |||
Geschrieben von Andreas K.Bewirtschafteter Wald ist nicht gleich eine Plantage. Hier gibt es nicht nur schwarz und weiß sondern auch alle möglichen Schattierungen dazwischen. Das ist mir auch klar, aber bestimmte Wälder wurden z. B. im 19. Jahrhundert wieder aufgeforstet, und dann z. B. mit Fichten um schnell ERtrag zu bekommen. Das wird heute als Wald verklärt, was es aber nicht ist. Ein Wald der naturnah ist, besteht nur selten nur aus Fichten, sondern da ist öfters was dazwischen. Ich schreibe hier nur für mich und nicht für meine FF. Sollte das mal wirklich offiziell sein, dann mit Dienstgrad und Funktion | |||||
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Autor | Ulri8ch 8C., Düsseldorf / NRW | 869968 | |||
Datum | 24.06.2021 15:25 | 962 x gelesen | |||
Geschrieben von Thomas E.as ist mir auch klar, aber bestimmte Wälder wurden z. B. im 19. Jahrhundert wieder aufgeforstet, und dann z. B. mit Fichten um schnell ERtrag zu bekommen. Das wird heute als Wald verklärt, was es aber nicht ist. Ein Wald der naturnah ist, besteht nur selten nur aus Fichten, sondern da ist öfters was dazwischen. Der Bestand an "Urwald" ist in Deutschland spätestens seit dem Mittelalter höchst überschaubar, und fast nix was heute noch steht, verdient die Bezeichnung "Urwald" in Deutschland.. ----- mit privaten und kommunikativen Grüßen Cimolino | |||||
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Autor | Ulri8ch 8C., Düsseldorf / NRW | 869970 | |||
Datum | 24.06.2021 15:27 | 1036 x gelesen | |||
Geschrieben von Michael L.Das ist halt das Problem der Kulturlandschaft Wald. Eigentlich wäre es kein Problem den Wald sich selbst zu überlassen, Den wenigsten dürfte gefallen, was dann z.B. in nährstoffarmen Böden als Ergebnis käme... - und für echten Urwald bräuchten wir halt ein paar tausend Jahre Zeit und größere Flächen (wegen Boden, Wasser usw.)... ----- mit privaten und kommunikativen Grüßen Cimolino | |||||
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Autor | Bern8har8d D8., Schwetzingen (BaWü) / Baden-Württemberg | 869977 | |||
Datum | 24.06.2021 17:17 | 1068 x gelesen | |||
Guten Tag Geschrieben von Andreas K. Deshalb muss man hier auch sehr genau zwischen Wald zur Bewirtschaftung und Wald als Naturschutzgebiet oder vergleichbar unterscheiden. Im " Waldschutzgebiet Schwetzinger Hardt " hat man das Schutzgebiet in verschiedene Zone aufgeteilt um die Belange des Naturschutzes und der Forstwirtschaft in Einklang zu bringen: [...] Im Bannwald (143 ha) hat die Natur absoluten Vorrang und der Mensch soll hier nicht mehr eingreifen. Die Erhaltung, Pflege und Entwicklung der lichten Kiefernwälder und offenen Sandrasengesellschaften stehen in den Schonwäldern (1288 ha) im Vordergrund. Im Erholungswald (1695 ha) gilt es, die Freizeitnutzung mit den besonderen Belangen des Naturschutzes und der Forstwirtschaft in Einklang zu bringen. [...] Gruß aus der Kurpfalz Bernhard " Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles eine Bemerkung !" (Heinrich Heine) | |||||
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Autor | Hans8-Jo8ach8im 8Z., Berlin / Berlin | 869995 | |||
Datum | 25.06.2021 19:57 | 816 x gelesen | |||
Geschrieben von Thomas E.Nur mal als Beispiel: Der bayerische Spessart, das ein schöner Mischwald ist. Der Forst lebt davon Eichen an die Möbelindustrie zu verkaufen. Würde man den Wald sich selbst überlassen, würde es in 100 Jahren keine Eichen mehr geben, da die Buchen auf dem Boden schneller wachsen und die Eichen verdrängen würden. Es gäbe durchaus die Möglichkeit, Eichen dort zu ernten, wo sie natürlicherweise wachsen, beträchtliche Teile Deutschlands waren ja mal von Eichenmischwald bedeckt. Ist aber keine kurzfristige Lösung. ;-) Hans-Joachim | |||||
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Autor | Hans8-Jo8ach8im 8Z., Berlin / Berlin | 870012 | |||
Datum | 26.06.2021 13:59 | 844 x gelesen | |||
Geschrieben von Ulrich C.Was hat sich eigentlich nach dem WK II auf den Flächen durchgesetzt und warum ist das so? Für die Frage bin ich zu jung, aber im Kindergartenalter war ich mit meiner Oma sehr viel im Wald, und damals (frühe 60er) bestand der Wald aus Pflanzungen mit den vielen süßen kleinen Fichten, Schonungen mit sehr massiven Stacheldrahtzäunen drumherum (für die jugendlichen Fichten), und dem hohen Wald aus Fichten, die nur in der Krone grün waren, weil sie für alles andere zu dicht standen. Dort durfte ich als Kind nicht weit weg vom Weg, weil man sich sehr leicht verlaufen konnte. Der Wald sah ja überall gleich aus. Anders war das im Busch. Das waren kleine Wäldchen zwischen den Feldern, die Bauern gehörten. Da konnte man wunderbar spielen, weil es heller war und es gut erkennbare besondere Bäume und andere solche Dinge gab. In einem Busch gab es nicht nur Fichten. Das Holz diente traditionell auch dazu, daraus die Möbel der Bauern zu schreinern, und Möbel aus Fichtenholz waren ibäh. IKEA kannte man noch nicht. Auch in einem "Biachdeil" (Bergteil) sah es anders aus. Das waren Waldstücke, die zu einem Bauernhof im Umkreis gehörten. Ein Biachdeil war eine elende Plackerei, weil nur Waldarbeiter und reiche Leute eine Motorsäge hatten. Aus dem Biachdeil holte man Holz, das man aktuell brauchte. Manchmal wurden auch ein paar Bäume verkauft. Die Bewirtschaftungsweise ähnelte, wenn ich jetzt darüber nachdenke, ziemlich stark heutigen Nachhaltigkeitskonzepten, aber es ging damals nur um sehr kleine (Privat)flächen, und auf "Nachhaltigkeit" hätte der Bauer mit "Häh?" reagiert. Also kurz: Diese Wälder haben sich nach WKII durchgesetzt wie der Mais auf dem Acker: Weil sie gepflanzt wurden. Geschrieben von Ulrich C. Und warum sollte das diesmal anders laufen? Zu teuer. Damals verdiente ein Arbeiter 100 bis 150 Euro im Monat. Das war zwar fast das Fünffache von heute, wenn man die Inflation berechnet, aber trotzdem kriegst Du dafür nicht mal Rumänen oder Bulgaren. Das Konzept der Holzplantage (die sogenannte "moderne Forstwirtschaft") entstand zu Zeiten von Leibeigenschaft oder Hörigkeit. Sie ist heute viel zu teuer (was die Ergrünung der Landbesitzer erklärt). Ist maximale Biomasseproduktion das Ziel, bekommt man dank moderner Maschinenparks mit Kurzumtriebsplantagen bei weit geringeren Kosten ein größeres Ergebnis. Möchte man Qalitätsholz verkaufen, muß man die langen Umlaufzeiten mit geringerem Input an menschlicher Arbeit erzielen. Hans-Joachim Meine Prognose für Deutschland: 20000 Coronatote + 100000 Föderalismustote + 500.000 Long-Covid-Patienten. | |||||
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Autor | Dirk8 S.8, Lindau / Bayern | 870013 | |||
Datum | 26.06.2021 17:05 | 781 x gelesen | |||
Hallo, ich glaube, dass es relativ egal ist, ob es ein Nutzwald oder einen sich selbst überlassener Wald ist. Teile des Schwarzwald wäre so ein Beispiel eines sich selbst überlassen Wald nach Lothar. Die Flächen sind deshalb nicht anfälliger für Waldbrände geworden trotz großer Mengen an Todholz. Nicht wenige Förster würden behaupten, dass hier ein gesunder Wald aufwächst. Ob der Zukunft hat, steht auf einem anderen Blatt. Entscheidend ist die Lage und die Zusammensetzung der Vegetation. Jeder hat das Bildchen seines Waldes oder den Wald denn er aus dem Urlaub kennt, gedanklich vor seinen Augen. Vielleicht mit der Kategorisierung durch den Feuerwehrmann als Brandgefährlich Ja/nein. Der andere sieht die Dollarzeichen oder die Bionischen in den seltene Tiere und Pflanzen leben oder den Wald als Schutzanlage. Eines ist Fakt, die Klimaerwärmung wird den Wald, so wie wir in heute kennen, extrem verändern. Die Natur wird damit klar kommen, auch wenn die Durchschnittstemperatur um 5° steigt und ein neues Gleichgewicht schaffen. (5° in 100 Jahre sind für einen Baum ein Problem) Als Mensch kann man dagegen angehen oder sich und seine Gewohnheiten anpassen. Etwas zu bewahren, was Morgen Geschichtet sein wird, wird nicht funktionieren. Stattdessen sollte man sich anschauen, wie südliche Länder mit den folgen von Trockenheit umgeht. Vielleicht kann man was lernen oder besser machen. Denn in wenigen Jahren werden wir ähnliche klimatische Bedingungen haben. https://www.kliwa.de/_download/kliwazukunftsberby.pdf https://www.merkur.de/bayern/prognose-experten-sieht-duester-aus-so-hart-trifft-klimawandel-bayern-zr-13252823.html Gruß Dirk | |||||
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Autor | Ulri8ch 8C., Düsseldorf / NRW | 870018 | |||
Datum | 27.06.2021 07:22 | 790 x gelesen | |||
Geschrieben von Hans-Joachim Z.Also kurz: Diese Wälder haben sich nach WKII durchgesetzt wie der Mais auf dem Acker: Weil sie gepflanzt wurden. Auf großen freien Flächen setzt sich zunächst immer das durch, was am schnellsten wächst und in der Umgebung als Samenspneder vorhanden ist... Das ist typischerweise auf eher ärmeren Böden die Kiefer, Fichte und vielleicht noch die Birke. Langsamer wachsende Bäume werden überwachsen und können sich nicht durchsetzen. Das zu ändern erfordert entweder (mind.) Jahrhunderte Zeit, oder den menschlichen Eingriff... Geschrieben von Hans-Joachim Z.
Merkwürdig, die eingeschlagenen Flächen im Westen und Süden werden sehr wohl wieder bepflanzt.... ----- mit privaten und kommunikativen Grüßen Cimolino | |||||
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