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ThemaFeuerwehrtaugliche LKW2 Beträge
RubrikEinsatz
 
AutorHans8-Jo8ach8im 8Z., Berlin / Berlin862431
Datum29.09.2020 05:412410 x gelesen
Geschrieben von Dirk S.das Hans-Joachim das ironisch gemeint hat war mir auch nich tsofort klar, aber man hätte es wiessen müssen.


Ich glaube, Deine Antwort ist im falschen Thread gelandet, da ändere ich mal lieber die Überschrift.

Also, dann mal ernsthaft und ganz unironisch:
Wenn Du mich auf ein Auto setzt, das sich deutlich anders fährt, sagen wir mal Sattelzug, und ich habe so etwas jahrelang nicht gefahren, dann brauche ich 10000 oder 15000 km, bis ich mich mit dem Fahrzeug halbwegs wohlfühle. Das sind drei Monate im Regionalverkehr, und "halbwegs wohlfühlen" meint sicheres Einschätzen enger Ecken, wenig Fehler bei engem Abbiegen (bei denen man sonst noch mal zurückmuß), und blamagefreies Zurücksetzen an eine Rampe unter beengten Platzverhältnissen. Es meint nicht: Kabinettstückchen wie im Video. (Auch das kann man lernen, das ist kein Hexenwerk, aber es braucht wirklich Übung, und wer es als Jugendlicher auf dem Bauernhof von Papa gelernt hat, ist deutlich im Vorteil.)

Gut: Wenn ich 10- bis 15000 km im Regionalverkehr unterwegs bin, dann ist natürlich ein beträchtlicher Teil davon Autobahnstrecke, die nur aus Tempomat einstellen und Lenkrad festhalten besteht, das trägt zur Sicherheit im Umgang mit dem Fahrzeug nichts bei. Wenn eine Feuerwehr ihre Fahrer ausbildet, kann sie Parcours dafür auswählen, auf denen das wegfällt. Aber unterhalb von 3000 km anspruchsvoll gestalteter Fahrstrecke wird ein durchschnittlich begabter Fahrer ein Fahrzeug, das sich bauartbedingt anders verhält, nicht wirklich sicher beherrschen. Außerhalb eines Waldes.

Feuerwehren, die ihren Fahrern 3000 km Eingewöhnungsstrecke zugestehen, bitte Hand heben.

Hab' ich mir gedacht ...



Wenn man das nicht macht, kann man aber nun einmal keine sichere Fahrzeugbeherrschung erwarten! In diesem Forum wurde ja oft genug diskutiert, was man am Fahrzeug verbessern könne oder ob ein Luftsitz zu wabbelig ist oder oder oder, aber mein Einwand dazu lautet: Übung ist durch nichts zu ersetzen, auch nicht durch die tollste Technik. Ob ein Fahrer genug üben kann, ist entscheidend. Fahrzeugtechnik ist deutlich weniger entscheidend, solange sich die Feuerwehr nicht eine komplett fehlkonstruierte Gurke hat andrehen lassen.

Das heißt praktisch: Entweder ihr investiert in diese Übungsmöglichkeiten, oder ihr laßt die Finger von Fahrzeugen mit mehr als einem Fahrzeugrahmen. Ausnahmen gelten nur für Freiwillige Feuerwehren mit mindestens 5 Landwirten oder so.

Oder eventuell noch für die Fahrt zum Bereitstellungsraum im Katastrophenschutzeinsatz, wenn man zusätzliches Gerümpel dorthin mitnehmen möchte. Wenn der Maschinist zumindest geübt hat,
- mit seiner Fuhre einen steilen Berg herunterzukommen,
- ein Autobahngefälle sicher abzufahren,
- an einer Ecke abzubiegen, wo der Verkehrsplaner die Schleppkurve vergessen hat,
dann sollte die Fahrt bis zum Bereitstellungsraum okay sein, denn dabei herrscht weniger Zeitdruck als bei Lalü, und die Geometrie der Verkehrswege ist meistens keine Herausforderung.
Aber genau dort, im Bereitstellungsraum, sollte der Anhänger dann auch stehenbleiben.


Das größte feuerwehrtaugliche Fahrzeug, mit dem man in den Wald fahren könnte, um eine Baumaschine abzuladen, ist meines Erachtens ein Vierachser, dessen letzte Achse gelenkt ist. Das bedeutet entweder
- die Baumaschine ist nicht höher als ca. 3 Meter.
FA051418-Kenworth2.jpg
oder
- eine spezielle Bauweise des Chassis.
4-Large-2.jpg
Letzteres hat allerdings den Nachteil, daß der Baumaschinenführer kein Anfänger sein darf, sonst kriegt er seine Mühle da nicht heil herunter.


Alle Baumaschinen mit mehr als 2,60m Breite halte ich für nicht feuerwehrtauglich. Selbst wenn man 5 Landwirte bei der Feuerwehr hat, hat man immer noch niemanden mit Übung in Schwertransportbegleitung. Glaub es oder glaub es nicht, aber bei überbreiten Schwertransporten stellt sich ein Teil der Verkehrsteilnehmer noch dümmer an als bei der Annäherung von Einsatzfahrzeugen mit Lalü.

Im Osten der USA, wo die klimatischen Verhältnisse sehr viel näher an europäischen Verhältnissen liegen als in Kalifornien, setzt man fast immer auf "Standard-LKW, Baumaschine nicht höher als 3 Meter, nicht breiter als 2,60m". Das dann dafür lieber
FireDozers-aspx.jpg
in etwas größerer Zahl.



Ciao
Hans-Joachim

"Zu allen Zeiten zogen Prozessionen von Lustigen durch die Straßen und riefen, dass die Pestilenz gar keine Kraft habe, wenn man es nur wirklich wolle."
Thomas Fischer

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AutorDirk8 S.8, Lindau / Bayern862460
Datum29.09.2020 17:311066 x gelesen
Hallo,
versuch mal eine Beschaffer, egal ob von Feuerwehr oder im Beschaffungsamt, dazu zu bringen etwas von der Stange zu kaufen. Klappt nicht mal bei einen simplen Ladekran.
Die späteren Betreiber sind mit den Sonderwünschen auch nicht besser. Immer größer, "leistungsfähiger" - und teuerer.
Am Ende setzt sich oft der Spieltrieb durch. Insofern passt die Raupe von Magirus in die Zeit.

Geschrieben von Hans-Joachim Z. (Auch das kann man lernen, das ist kein Hexenwerk, aber es braucht wirklich Übung, und wer es als Jugendlicher auf dem Bauernhof von Papa gelernt hat, ist deutlich im Vorteil.)
Kann man lernen, geht in jungen Jahren ganz schnell und macht Spaß, allerdings verlernt man das leider wieder. Mit einem oder zwei Anhänger rückwärtfahren - da müsste ich in mich gehen.
Jetzt sollte es nur noch viele Landwirte geben, die auch ihren Nachwuchs in den FF oder THW schicken.

Geschrieben von Hans-Joachim Z.Glaub es oder glaub es nicht, aber bei überbreiten Schwertransporten stellt sich ein Teil der Verkehrsteilnehmer noch dümmer an als bei der Annäherung von Einsatzfahrzeugen mit Lalü.
Glaube ich, ich bin ab und zu BGR und Tieflader gefahren (u.a. von München). Da war aber nur die kleine Schaufel angebaut und das war schon ein Drama.
Mit Schlepper oder Häcksler mit 3m geht das vielleicht noch. Aber LKW mit 17m länge auf einer Landstraße wird das blödsinnig und mühsam. Für Katastrophenschutz ein No-Go.

Gruß
Dirk

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 28.09.2020 20:57 Dirk7 S.7, Lindau Waldbrand und Munition...
 29.09.2020 05:41 Hans7-Jo7ach7im 7Z., Berlin
 29.09.2020 17:31 Dirk7 S.7, Lindau
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