alter Server
News Newsletter Einsätze Feuerwehr-Markt Fahrzeug-Markt Fahrzeuge Industrie-News BOS-Firmen TV-Tipps Job-Börse

banner

Sortierung umschalten zurück

ThemaWahlen - offen oder geheim? - war: Entwurf zur Novellierung des LBKG RLP 202018 Beträge
RubrikRecht + Feuerwehr
 
AutorOliv8er 8S., Neidenbach / Rheinland-Pfalz857822
Datum06.04.2020 18:382149 x gelesen
Geschrieben von Sebastian K.Wahlen von Führungsfunktionen, mind. der untergeordneten bzw. in kleineren Einheiten, nicht mehr zwingend geheim abzuhalten, sondern auch die Möglichkeit einer schnellen, weniger bürokratischen/aufwendigen Wahl per Akklamation zuzulassen.
Ich verstehe nicht, wie die Wahl von Einheitsführern, die jeweils im Schnitt alle paar Jahre neu gewählt werden, einen solchen Aufwand erzeugen kann, dass die geheime Wahl abgeschafft werden muss. An einer nicht geheimen Wahl würde ich nicht teilnehmen.

Beitrag bewerten

Beitrag in meine Bookmarkliste aufnehmenantworten

 
AutorSeba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP857833
Datum06.04.2020 22:531522 x gelesen
Geschrieben von Oliver S.An einer nicht geheimen Wahl würde ich nicht teilnehmen.Es ist für mich angesichts der Aufgabenbereiche der zu wählenden Führungskräfte und des für eine funktionierende Feuerwehreinheit notwendigen vernünftigen Miteinanders völlig unverständlich, wieso man hier seine Stimme nur geheim abgeben mag. Auch vor dem Hintergrund, dass man damit letztlich niemanden tatsächlich in ein wie auch immer geartetes Amt wählt, sondern lediglich einen Vorschlag dazu abgibt.
Mein Vorschlag diesbezüglich lautet im Übrigen auch nicht, dass pauschal alle geheimen Wahlen abgeschafft werden, sondern dass das entweder von der Einheitsgröße abhängig gemacht wird oder von der jeweiligen Mannschaft vor dem eigentlichen Wahlprozedere festgelegt wird. Dies entspricht auch so übrigens dem Wahlverfahren in kommunalen Gremien. Bei den bedeutenderen Wahlämtern ist dort die geheime Wahl zwingend festgeschrieben, bei anderen Wahlen kann aber ein Gemeinderat mit einfacher Mehrheit eine offene Wahl beschließen. Wieso dann z.B. ein stellv. Wehrführer einer 20köpfigen Feuerwehreinheit zwingend geheim gewählt werden muss, habe ich noch nie verstanden. Wenn eine Gemeindewehr mit 200 Köpfen den Wehrleiter wählt, ist das wieder anders zu bewerten.
Und ja, das geheime Wahlverfahren, wenn man es wirklich ordentlich durchführt und vorbereitet, verursacht schon einiges an Verwaltungsaufwand. Der Hauptgrund, wieso ich hier für die Offenheit bin, ist aber der, dass die geheimen Wahlen in der Vergangenheit entweder so ablaufen, dass die Einheiten vor dem formalen Wahltermin eh schon alles offen miteinander abgestimmt haben, und dann nur noch fürs Gesetz das einstimmige Wahlergebnis herbeigeführt wird. Oder es läuft auf Kampfabstimmungen hinaus, etwas was i.d.R. zu Konflikten führt und im für den Feuerwehrdienst unabdingbaren Vertrauensverhältnis der Einsatzkräfte untereinander absolut nichts verloren hat. Die geheime Wahl wurde dann oftmals so gelebt, dass auch drumherum nicht offen miteinander umgegangen wird. Das nützt aber keiner Seite. Im Übrigen auch nicht dem Dienstvorgesetzten, der dann mit dem Vorschlag umgehen muss und dabei in größeren VG vielleicht auch gar nicht weiß, wie es in der Dorffeuerwehr XY, die gerade brav die Stimmzettel angekreuzt hat, eigentlich drunter und drüber geht.
Deshalb, da wo es zur Anzahl der Wahlberechtigten und zum wirklichen Stellenwert des "Amtes" passt, offene Abstimmungen, kurz und schmerzlos. Das ist kein Verlust an Demokratie, sondern ein Gewinn für einen vernünftigen Umgang miteinander.

"In der Regel machen es die reinen Experten nicht gut. Das ist wie vor Gericht. Der Zeuge weiß, wie es war, versteht aber nichts. Der Gutachter versteht alles, weiß aber nicht, wie es war. Der Richter versteht nichts und weiß nichts, aber er entscheidet - nachdem er alle angehört hat." (Wolfgang Schäuble, Stern-Interview vom 20.06.2013)

Beitrag bewerten

Beitrag in meine Bookmarkliste aufnehmenantworten

 
AutorVolk8er 8C., Garbsen / NDS857845
Datum07.04.2020 08:301360 x gelesen
In Trier waren damit die Löschzugführer bzw. deren Stellvertreter der FF betroffen (im Land Wehrführer genannt)
Hierzu kam immer der Leiter der BF (oder einer seiner Stellvertreter und musste dann als Wahlleiter diese durchführen.
Die einen Löschzüge hatten alles Vorbereitet ( Zettel, Stifte, "Urne"), andere saßen dann da und "mach mal".
Für Wahlen die meistens vorher klar waren weil z.b. der Amtsinhaber nur bestätigt werden musste. Wie Sebastian schrieb: Alles im Vorfeld klar. Alle sind sich einig.
Wobei ich das hier in NDS als noch viel schlimmer empfinde: Hier werden Ortsbrandmeister, Stellvertreter, 2 ZF + Stellvertreter, 8 GF, 2 GW, Kassierer, Schriftführer undnoch was (das sog. Ortskommando) geheim gewählt. Und das alle 6?Jahre.
Da ist nach einer JHV der Aktenvernichter aber am glühen.
Hey, warum 10 Min. mal alle die Hände hoch wenn wir das auch in 2-3 Stunden Zettel falten hinbekommen.
Und diese Fassungslosigkeit in einigen Gesichtern, als ich in meiner Naivität als Neu-Niedersachse Wahl En Block und per Aklamation vorgeschlagen habe
Und ich glaube alleine für diesen Vorschlag hätten mich in dem Moment 75 % der Aktiven direkt zum Chef gewählt ;-)

Dies ist meine Meinung.

Beitrag bewerten

Beitrag in meine Bookmarkliste aufnehmenantworten

 
AutorEike8 R.8, Gomadingen / Baden-Württemberg857847
Datum07.04.2020 09:02   1496 x gelesen
Geschrieben von Sebastian K.mit einfacher Mehrheit eine offene Wahl beschließen.

Schön und gut. Nur, wenn du dann fragst "wer wünscht eine geheime Wahl?" Und sich dann drei Kameraden melden, was später auch in drei Gegenstimmen resultiert, ist die Wahl auch nicht mehr geheim.

Und von meinem anderen ehrenamtlichen Engagement weiß ich leider, dass bekannte Nicht-Unterstützer einer gewählten Führungsperson durchaus auch mal Anfeindungen (von Kameraden wie von der Führungsperson) über sich ergehen lassen müssen. Ich könnte mir vorstellen, dass jemand mit etwas schwächerem Rückgrat in einer derartigen Situation bei einer offenen Abstimmung dann doch lieber mit dem Strom schwimmt, um sich nicht irgendwann inoffiziell ausgeschlossen zu fühlen. Auf diese Weise kann ein offenes Wahlverfahren dazu führen, dass jemand mehr Stimmen bekommt und sich damit seiner Sache sicherer fühlt, als gerechtfertigt wäre.

Die geheime Wahl ermöglicht, die Gegenstimme anzubringen, ohne dass man etwas befürchten muss. Und wenn das nicht nur einer nutzt, mag die gewählte Führungskraft ihre Amtszeit vielleicht dazu nutzen, ein Bisschen Selbstkritik zu üben.

Wie im obigen Beispiel gezeigt, kann eine offene Abstimmung über offene oder geheime Wahl den Zweck letzterer ad absurdum führen. Und wenn man schon geheim über das Wahlverfahren abstimmt, kann man stattdessen auch gleich die richtige Wahl geheim durchführen.


Geschrieben von Sebastian K.dass die Einheiten vor dem formalen Wahltermin eh schon alles offen miteinander abgestimmt haben
Soo offen ist das in meinen Augen gar nicht immer abgesprochen. Ich war mal ziemlich überrascht zu erfahren: "...außerdem wählen wir heute Max Mustermann in das Amt X...". Da wusste ich bis dato nichts von, ich hatte mir eher so meine Gedanken gemacht, wer mein Favorit wäre. Und das war eben nicht der Max Mustermann.
Ich war froh über die geheime Abstimmung, denn bei der offenen Wahl wäre sichtbar gewesen, von wem die einzige Gegenstimme kam. Das lag nicht in meinem Interesse.

Ich sehe jetzt ehrlich gesagt auch nicht, warum das von der Größe der wählenden Einheit abhängt. Unter 20 Kameraden kann es genauso eine Clique geben, die die Sache unter sich ausmacht und bezüglich möglicher Gegenstimmen ein Akzeptanzproblem hat.

Men lernt nie aus.

Ich schreibe hier meine Meinung als Privatperson!

Beitrag bewerten

Beitrag in meine Bookmarkliste aufnehmenantworten

 
AutorSeba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP857848
Datum07.04.2020 09:241284 x gelesen
Dort, wo man eigentlich viel stärker auf demokratische Elemente achtet, in der Kommunalpolitik, ist (in RLP) ein solches offenes Wahlverfahren gang und gäbe, und zwar nicht nur wenn es darum geht wer die Gemeinde bei der Jahreshauptversammlung der Kaninchenzüchter vertritt, sondern auch wenn es um Vorstandsposten millionenschwerer Gesellschaften oder Verbände geht, an denen die Gemeinde beteiligt ist. Und dort, wo man ein besonderes Vertrauensverhältnis der Mitglieder untereinander unterstellt und fordert, damit Notfallsituationen effektiv behoben werden können, kann der z.B. stellv. Einheitsführer einer 25köpfigen Dorfwehr, der, sorry, vom Aufgabenspektrum und aus dem Amt erwachsenen Vorteilen her nun nicht gerade König ist, keinesfalls offen gewählt werden - das kann ich so nicht verstehen.
Natürlich gibt es immer mal wieder Fälle, in denen eine solche Wahl dann auch Konfliktpotential birgt, aber genau das ist einer meiner Beweggründe, mich für die Möglichkeit der offenen Abstimmung einzusetzen. Die Wahl an sich bringt kein Konfliktpotential, sie fördert es auch nur unwesentlich, v.a. aber macht sie eh vorhandene Meinungsverschiedenheiten und Streitigkeiten sichtbar. Und das wiederum ist besser, weil man sich dann darüber aussprechen kann und weil so auch die Dienstvorgesetzten, die bei reinen Wahlen oftmals nichts mitbekommen (können), davon Kenntnis erlangen. Denn letztlich bleibt die Wahl (in RLP) eine reine Vorstellung eines Vorschlags, die Ernennung muss daraus noch nicht zwingend erfolgen (vgl. Bitburg letztes Jahr, war auch im Forum hier ein größeres Thema).

"In der Regel machen es die reinen Experten nicht gut. Das ist wie vor Gericht. Der Zeuge weiß, wie es war, versteht aber nichts. Der Gutachter versteht alles, weiß aber nicht, wie es war. Der Richter versteht nichts und weiß nichts, aber er entscheidet - nachdem er alle angehört hat." (Wolfgang Schäuble, Stern-Interview vom 20.06.2013)

Beitrag bewerten

Beitrag in meine Bookmarkliste aufnehmenantworten

 
AutorSimo8n S8., Gomaringen / Baden Württemberg857849
Datum07.04.2020 09:261209 x gelesen
Für größere Einheiten gibt es ja auch immer noch die Möglichkeit der elektronischen Abstimmung. Solche Systeme kann man für einen solchen Abend zu überschaubaren Kosten mieten. Dadurch hast Du die schnelle Abstimmung und die geheime Wahl gewährleistet.

Grüße
Simon

Beitrag bewerten

Beitrag in meine Bookmarkliste aufnehmenantworten

 
AutorOliv8er 8S., Neidenbach / Rheinland-Pfalz857852
Datum07.04.2020 10:081196 x gelesen
Geschrieben von Sebastian K.Und dort, wo man ein besonderes Vertrauensverhältnis der Mitglieder untereinander unterstellt und fordert, damit Notfallsituationen effektiv behoben werden können, kann der z.B. stellv. Einheitsführer einer 25köpfigen Dorfwehr, der, sorry, vom Aufgabenspektrum und aus dem Amt erwachsenen Vorteilen her nun nicht gerade König ist, keinesfalls offen gewählt werden - das kann ich so nicht verstehen.
Die Fälle, in denen es gute Gründe für eine geheime Wahl gibt, kommen jedenfalls vor, während durch eine Zettelwahl alle fünf Jahre außer einer halben Stunde Aufwand keinerlei Nachteile entstehen. Diskutieren ist doch völlig unabhängig vom Wahlverfahren.

Geschrieben von Sebastian K.Denn letztlich bleibt die Wahl (in RLP) eine reine Vorstellung eines Vorschlags, die Ernennung muss daraus noch nicht zwingend erfolgen (vgl. Bitburg letztes Jahr, war auch im Forum hier ein größeres Thema).
Dieser Fall war nun wirklich sehr speziell. Hier wurde auch kein Vorschlag der Wehr von Bürgermeister nicht anerkannt, sondern er hatte vorher schon bekannt gegeben, mit welchem Personal er sich keine weitere Zusammenarbeit vorstellen könne. Dass die Wehr genau diesen Kandidaten im Amt bestätigen wollte, war weniger ein Vorschlag, sondern eine Art Machtkampf. Die Fälle, in denen der Vorschlag der Wehr nicht anerkannt wird, dürften an einer Hand abzählbar sein.

Beitrag bewerten

Beitrag in meine Bookmarkliste aufnehmenantworten

 
AutorOliv8er 8S., Neidenbach / Rheinland-Pfalz857853
Datum07.04.2020 10:181194 x gelesen
Geschrieben von Volker C.Wobei ich das hier in NDS als noch viel schlimmer empfinde: Hier werden Ortsbrandmeister, Stellvertreter, 2 ZF + Stellvertreter, 8 GF, 2 GW, Kassierer, Schriftführer undnoch was (das sog. Ortskommando) geheim gewählt.
Diese seltsame Vermischung von Führungsamt (Ortsbrandmeister, Stellvertreter) und Vereinswesen (Schriftführer, Kassierer) haben wir zum Glück überwunden.
Warum die Unterführer auch alle gewählt werden müssen (ZF, GF, sogar GW), erschließt sich mir nicht. Irgendwann wollen die wohl auch noch die Atemschutzgeräteträger wählen. Aus meiner Sicht sollten geeignete Kandidaten von der Wehrleitung zu Lehrgängen geschickt und dann ernannt werden, fertig. Und wenn es gute Gründe dafür gibt, auch wieder abberufen. Dafür ist die Wehrleitung doch da. So wie sich eine gewählte Bundeskanzlerin (ganz früher auch Bundeskanzler) ihre Minister nach einer geheien Mixtur aus Qualifikation, Regionalproporz und persönlicher Vorliebe selbst auswählt.

Beitrag bewerten

Beitrag in meine Bookmarkliste aufnehmenantworten

 
AutorVolk8er 8C., Garbsen / NDS857856
Datum07.04.2020 10:591252 x gelesen
Geschrieben von Oliver S.arum die Unterführer auch alle gewählt werden müssen (ZF, GF, sogar GW), erschließt sich mir nicht.
Mir auch nicht.
Geschrieben von Oliver S.Aus meiner Sicht sollten geeignete Kandidaten von der Wehrleitung zu Lehrgängen geschickt und dann ernannt werden, fertig. Und wenn es gute Gründe dafür gibt, auch wieder abberufen
So kenne ich das auch aus RLP.
Da wurden Leute von denen man glaubte die können was langsam aufgebaut. Entschieden hat das der Löschzugführer. Wobei der sich immer den Rat bzw. die Meinungen seines Vorstandes (den es ja offiziell nicht gab) eingeholt hat.

Dies ist meine Meinung.

Beitrag bewerten

Beitrag in meine Bookmarkliste aufnehmenantworten

 
AutorSeba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP857858
Datum07.04.2020 11:281198 x gelesen
Wäre es eine denkbare Alternative, dass eine geheime Wahl weiterhin immer dann durchzuführen ist, wenn dies innerhalb der Einladungsfrist gegenüber der Verwaltung von einem kleinen Teil (meinetwegen auch nur einem, oder 10%) der Wahlberechtigten eingefordert wird? Damit würde die Hürde für die, die geheim wählen wollen, doch nochmal deutlich tiefer liegen als wenn sie es in der Wahlversammlung vor allen anderen ansprechen müssten.

Glaub mir mal, mit "alle fünf Jahre eine halbe Stunde Aufwand" ist es nicht getan. Die Wehrleitungen und Verwaltungen dürften das aus den Erfahrungen der letzten Jahre anders sehen, sowohl was Häufigkeit als auch Aufwand angeht. Und auch in den Mannschaften erinnert man sich weit überwiegend gerne daran, wie unkompliziert das vor 2005 gehandhabt wurde. Wenn man dann den Aufwand fürs Ehrenamt und die Kommunen nach Möglichkeit verringern will, kommt man an dem Thema nicht vorbei.

Der Bitburger Fall hat aber auch eins gezeigt: Viele Feuerwehrleute verstehen unter der LBKG-Wahl tatsächlich eine unumkehrbare Festlegung, die sie treffen dürfen, und so manchem Bürgermeister war vielleicht auch vorher nicht ganz klar, wie die Rechtslage wirklich ist. Je mehr z.B. Wehrleitungen mit Verwaltungsstellen verknüpft werden sollen/wollen, je mehr wird das ein Thema werden, da bin ich mir sicher. Deswegen würde auch in dem Teilaspekt eine Klarstellung durch Anlehnung an die Wahlverfahren, die innerhalb der Verwaltungen und Gremien laufen, sinnvoll sein.

"In der Regel machen es die reinen Experten nicht gut. Das ist wie vor Gericht. Der Zeuge weiß, wie es war, versteht aber nichts. Der Gutachter versteht alles, weiß aber nicht, wie es war. Der Richter versteht nichts und weiß nichts, aber er entscheidet - nachdem er alle angehört hat." (Wolfgang Schäuble, Stern-Interview vom 20.06.2013)

Beitrag bewerten

Beitrag in meine Bookmarkliste aufnehmenantworten

 
AutorOliv8er 8S., Neidenbach / Rheinland-Pfalz857869
Datum07.04.2020 12:281165 x gelesen
Geschrieben von Sebastian K.Wäre es eine denkbare Alternative, dass eine geheime Wahl weiterhin immer dann durchzuführen ist, wenn dies innerhalb der Einladungsfrist gegenüber der Verwaltung von einem kleinen Teil (meinetwegen auch nur einem, oder 10%) der Wahlberechtigten eingefordert wird?
Wir machen im Förderverein etwas ähnliches: Wenn mindestens ein Mitglied geheime Wahl verlangt, wird geheim gewählt, sonst offen. Das führt dazu, dass bei der Wiederwahl eines nach allgemeiner Sicht guten Vorstandsmitgliedes eher offen abgenickt wird, während bei mehreren Kandidaten oder besonders wichtigen Funktionen (Vorsitzender) eher geheim gewählt wird. Passt für mich.

Beitrag bewerten

Beitrag in meine Bookmarkliste aufnehmenantworten

 
AutorOliv8er 8S., Neidenbach / Rheinland-Pfalz857870
Datum07.04.2020 12:311122 x gelesen
Geschrieben von Sebastian K.Viele Feuerwehrleute verstehen unter der LBKG-Wahl tatsächlich eine unumkehrbare Festlegung, die sie treffen dürfen, und so manchem Bürgermeister war vielleicht auch vorher nicht ganz klar, wie die Rechtslage wirklich ist.
Wobei die Hürden für die Ablehnung eines von der Wehr vorgeschlagenen Kandidaten durchaus hoch liegen, wie man bei der Lektüre der zugehörigen Gerichtsurteile feststellt.

Beitrag bewerten

Beitrag in meine Bookmarkliste aufnehmenantworten

 
AutorFeli8x H8., Hannover / Niedersachsen857880
Datum07.04.2020 14:591257 x gelesen
Geschrieben von Oliver S.Warum die Unterführer auch alle gewählt werden müssen (ZF, GF, sogar GW), erschließt sich mir nicht
Das liegt daran, dass Niedersachsen, zumindest in seinem Brandschutzgesetz und in seinen Verordnungen, Verwaltungsfunktion und Einsatzfunktion trennt. Will heißen: Ein Gruppenführer hat verwaltungstechnische Aufgaben und Aufgaben in der Aus- und Fortbildung. Zusätzlich hat er natürlich auch eine Einsatzfunktion. Diese muss aber nicht unbedingt der gewählte GF/ZF übernehmen, das darf jeder ausgebildete GF/ZF. Es gibt nämlich auch Wehren, da gibt es deutlich mehr ausgebildete GF als es "strukturelle GF nach Feuerwehrverordnung" gibt.
Letztendlich hinkt da glaube ich die Feuerwehrverordnung noch deutlich der Realität hinterher (die eher im Einsatzdienst abgebildet ist...) und "beharrt" auf alten, schon fast paramilitärischen Strukturen, als die Feuerwehr noch straff von oben nach unten über mehrere Ebenen durchorganisiert war und nicht relativ partizipatorisch (zumindest im Ausbildungsdienst) arbeitete...

Alle hier dargestellten Gedanken entsprechen ausschließlich meiner eigenen Fantasie und haben nichts mit offiziellen Ansichten meiner Wehr zu tun!

Beitrag bewerten

Beitrag in meine Bookmarkliste aufnehmenantworten

 
AutorMich8ael8 M.8, Ludwigshafen / Rheinland-Pfalz857890
Datum08.04.2020 07:05   997 x gelesen
Hallo Sebastian,

Geschrieben von Sebastian K.Dort, wo man eigentlich viel stärker auf demokratische Elemente achtet, in der Kommunalpolitik, ist (in RLP) ein solches offenes Wahlverfahren gang und gäbe, und zwar nicht nur wenn es darum geht wer die Gemeinde bei der Jahreshauptversammlung der Kaninchenzüchter vertritt, sondern auch wenn es um Vorstandsposten millionenschwerer Gesellschaften oder Verbände geht, an denen die Gemeinde beteiligt ist.

Der Vergleich geht in meinen Augen völlig fehl. Die offene Abstimmung in der Kommunalpolitik in RLP (oder auch anderen Ländern) ist dahingehend nicht vergleichbar, weil sich dort die Mehrheitsverhältnisse dem Grunde nach schon aus der Kommunalwahl selbst ergeben haben. Die Entsendung von Gemeindevertretern in andere Körperschaften/Beteiligungen wird zudem oft in offiziellen Ausschusssitzungen oder Ältestenratssitzungen ausdiskutiert und vorbesprochen und orientiert sich hierbei an den Mehrheitsverhältnissen zwischen den Fraktionen und Parteien. Zudem sind Wahlen und der Wettkampf zwischen den Vertretern ein wesentliches Element in der Kommunalpolitik. Hier wird in der Regel niemand ausgegrenzt für eine andere Meinung.

Weiterhin sind die wesentliche Wahlen auch in der Kommunalpolitik bekanntermassen immer geheim vorzunehmen (§§ 29 Abs. 1, 40 Abs. 5 GemO).

Bei der Feuerwehr steht allerdings der Zusammenhalt weit vorne. Offene Opposition, welche in der Kommunalpolitik die Regel ist, wird in der Feuerwehr leider oft direkt mit Ausgrenzung "bestraft". Zudem sind gerade die Führungspositionen von herausgehobener Stellung/Bedeutung. Solche vergleichbare Positionen werden auch in der Kommunalpolitik immer geheim gewählt (Bürgermeister, Beigeordneter).

Mir als Führungskraft wäre auch eine ehrliche Rückmeldung sehr wichtig. Die ist durch eine offene Abstimmung oftmals nicht möglich.

Insoweit kann ich Deinem Vergleich in keinster Weise folgen. Das die geheime Wahl bleibt ist gut, richtig und in meinen Augen auch wichtig. Der Verwaltungsaufwand ist für die betroffenen Mitarbeiter natürlich "ärgerlich" aber gehört halt leider dazu, wobei das in meinen Augen bei einer kleinen Einheit überschaubar ist, selbst wenn man eine "richtige" Urne und sogar eine Wahlkabine nutzen sollte.

Gruß
Michael

Beitrag bewerten

Beitrag in meine Bookmarkliste aufnehmenantworten

 
AutorMich8ael8 M.8, Ludwigshafen / Rheinland-Pfalz857891
Datum08.04.2020 07:12862 x gelesen
Geschrieben von Sebastian K. Wäre es eine denkbare Alternative, dass eine geheime Wahl weiterhin immer dann durchzuführen ist, wenn dies innerhalb der Einladungsfrist gegenüber der Verwaltung von einem kleinen Teil (meinetwegen auch nur einem, oder 10%) der Wahlberechtigten eingefordert wird? Damit würde die Hürde für die, die geheim wählen wollen, doch nochmal deutlich tiefer liegen als wenn sie es in der Wahlversammlung vor allen anderen ansprechen müssten.

Wenn man davon ausgehen könnte, dass es geheimgehalten wird, wer das war, dann ja. Aber das wird nicht passieren. Deswegen eindeutig nein.

Geschrieben von Sebastian K.Glaub mir mal, mit "alle fünf Jahre eine halbe Stunde Aufwand" ist es nicht getan. Die Wehrleitungen und Verwaltungen dürften das aus den Erfahrungen der letzten Jahre anders sehen, sowohl was Häufigkeit als auch Aufwand angeht. Und auch in den Mannschaften erinnert man sich weit überwiegend gerne daran, wie unkompliziert das vor 2005 gehandhabt wurde. Wenn man dann den Aufwand fürs Ehrenamt und die Kommunen nach Möglichkeit verringern will, kommt man an dem Thema nicht vorbei.

Die Frage ist was der Mehraufwand ist für die geheime Wahl. Stimmzettel, Urne und ggfs. Wahlkabine. In der Sitzung Stimmzähler und die Stimmzettel sind ggfs. zu archivieren. Zudem verzögert sich der Sitzungsablauf, weil das Auszählen dauert, gerade wenn man mehrere Wahlen bündelt. Bei kleinen Wahlen und nur diese stehen auch bei Dir in Rede sollte das aber auch überschaubar sein.

Alle anderen Elemente der Wahl (Einladung, Protokoll, usw.) sind vom Wahlverfahren unabhängig. Sofern ich im Vorfeld und im Nachgang mich um Wahlurne und Wahlkabine kümmern muss, dann reicht eine halbe Stunde nicht. Wenn es nur um die eigentliche Wahl geht, samt Stimmzettel vorbereiten dann sollten 30 Minuten pro Wahl reichen. Wenn natürlich mehrere Wahlen an einem Abend gebündelt werden, dann erhöht sich das.

Beitrag bewerten

Beitrag in meine Bookmarkliste aufnehmenantworten

 
AutorSeba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP857894
Datum08.04.2020 08:58900 x gelesen
Geschrieben von Michael M.Mir als Führungskraft wäre auch eine ehrliche Rückmeldung sehr wichtig. Die ist durch eine offene Abstimmung oftmals nicht möglich.Bei der geheimen Abstimmung beschränkt sich die Rückmeldung darauf, dass X Wahlberechtigte die Führungskraft nicht gewählt haben. Warum nicht, was sollte/könnte man ändern, alles das bleibt offen. Ich sehe da keine wirklich ehrliche, weil keine konstruktive Rückmeldung, mit der die Führungskraft etwas anfangen kann. Das kann sie nur, wenn sie weiß warum jemand jemand anderen bevorzugt hat oder bei nur einem Kandidaten warum man selbst dem einen Vorschlag nicht zustimmen konnte. Und diese Offenheit und Ehrlichkeit ist Ausdruck und Basis des Zusammenhalts, der doch so weit vorne stehen soll.

Und bei der "herausgehobenen Bedeutung von Führungspositionen" kann ich auch nicht so pauschal mitgehen. Wir reden nicht nur von Wehrleitern und Einheitsführern von 100köpfigen Löschzügen. Sondern auch von Wehrführern/Löschgruppenführern von kleinsten Dorffeuerwehren und Stellvertretern. Wie du richtig schreibst: Die GemO sieht wesentliche Wahlen vor, aber eben auch unwesentlichere. Die Wichtigkeit und die Ausgrenzungs-/Bestrafungsmöglichkeiten vieler Funktionsträger wird für meinen Geschmack hier deutlich überschätzt. Und solche, die sich selbst in so einer Funktion überschätzen, werden durch die geheime Wahl auch mehr in ihrem Irrglauben gestärkt, als es bei offener Abstimmung möglich wäre.

Geschrieben von Michael M.die Entsendung von Gemeindevertretern in andere Körperschaften/Beteiligungen wird zudem oft in offiziellen Ausschusssitzungen oder Ältestenratssitzungen ausdiskutiert und vorbesprochen ...der Wahlakt hinterher also nur noch formelle Makulatur, also wie bei den weitaus meisten Feuerwehr"wahlen".

"In der Regel machen es die reinen Experten nicht gut. Das ist wie vor Gericht. Der Zeuge weiß, wie es war, versteht aber nichts. Der Gutachter versteht alles, weiß aber nicht, wie es war. Der Richter versteht nichts und weiß nichts, aber er entscheidet - nachdem er alle angehört hat." (Wolfgang Schäuble, Stern-Interview vom 20.06.2013)

Beitrag bewerten

Beitrag in meine Bookmarkliste aufnehmenantworten

 
AutorHara8ld 8S., Köln / NRW857896
Datum08.04.2020 11:09819 x gelesen
Wenn alles gut Vorbereitet ist, dann ist eine geheime Wahl ein Klacks. Wenn man bei Wahlbeginn erst mal Grundsatzdiskussionen zulässt, die Zettel sucht und eine Urne improvisiert, dauerts halt länger.
Auch gut ist eine Streckung. Nicht alle Positionen werden gleichzeitig gewählt, sondern im Jahresabstand nacheinander. So hat man nur selten Mehrfachwahlen und eine kontinuierlichere Vorstandsarbeit
Also für die nächste Wahl:
* Laptop
* Stimmzetteldatei
* Drucker
* Farbiges Druckerpapier
* Stifte
* Urne
bereitlegen. Dann kann man die Wahlvorschläge sammeln, in die Datei eintragen und Wahlzettel on demand ausdrucken. Für jede Position eine Farbe. Alle machen ihr Kreuzchen und werfen die Stimmzettel in die Urne.
Der Wahlvorstand zerlegt nach Farben und macht Haufen für jeden Kandidaten. Da ist das Wahlbier noch nicht alle, da gehts schon weiter.

Beitrag bewerten

Beitrag in meine Bookmarkliste aufnehmenantworten

 
AutorThom8as 8M., Menden/ Sauerland / NRW857904
Datum08.04.2020 16:55856 x gelesen
Geschrieben von Sebastian K.Ich sehe da keine wirklich ehrliche, weil keine konstruktive Rückmeldung
Stimmt
Es ist immerhin eine ehrliche Rückmeldung.

Im Gespräch ist das nicht immer möglich, leider.
Wie überall umgibt man sich auch bei der FW gerne mit Freunden und Fürsprechern, die "Klicke" hoch motivierter und wirklich guter Kameraden aus der JF steigt auf, geht mehr oder weniger gemeinsam zum Ausbilder für TH/MA und Gerätewart und der ein oder andere zum GF oder ZF; Zu recht!
Sie sind der harte Kern und immer vorne dabei, egal ob Großbrand oder Putzdienst, wenn sie gemeinsam in den Urlaub fahren macht sich die Führung Gedanken wie man die Fahrzeuge besetzt.
Blöd jetzt wenn eines Tages einer von denen Stadtbrandmeister/Zugführer oder Leiter der FW werden soll.
Gegen ihn zu sprechen bedeutet gegen den "harten Kern" zu sprechen, also gegen (fast) jeden GF und Ausbilder.
Noch blöder, Jahre später;
Der Häuptling bekommt zusammen mit seinem harten Kern langsam graue Haare, so wie der Stand seiner Ausbildung die jetzt schon schon 10J.-20J. als ist und auch wenn er sich immer bemüht hat auf dem laufenden zu bleiben so hängt der "alte harte Kern" im Basis-Wissen doch langsam aber unaufhaltsam den Jungen nach.
Hier wäre es wichtig -und das sehe ich leider nur sehr selten- eine gute Durchmischung zu erreichen, passiert das nicht weil die "Alten" bei ihrem Wissen bleiben alles zu wissen werden die jungen Kameraden demoralisiert und in der möglicherweise die FW verlassen. ABER!
Auch möglich das die Neuen den Laden im "Kampf" übernehmen, dann bricht nicht selten der alte Kern weg und sorry, die Erfahrung fehlt dann nicht selten massiv im Einsatz.

"Ich leiste mir den Luxus einer eigenen Meinung"
frei n.Bmark

Beitrag bewerten

Beitrag in meine Bookmarkliste aufnehmenantworten

 
banner

 06.04.2020 09:26 Seba7sti7an 7K., Grafschaft Entwurf zur Novellierung des LBKG RLP 2020
 06.04.2020 18:38 Oliv7er 7S., Neidenbach
 06.04.2020 22:53 Seba7sti7an 7K., Grafschaft
 07.04.2020 09:02 Eike7 R.7, Gomadingen
 07.04.2020 09:24 Seba7sti7an 7K., Grafschaft
 07.04.2020 10:08 Oliv7er 7S., Neidenbach
 07.04.2020 11:28 Seba7sti7an 7K., Grafschaft
 07.04.2020 12:28 Oliv7er 7S., Neidenbach
 07.04.2020 12:31 Oliv7er 7S., Neidenbach
 08.04.2020 07:12 Mich7ael7 M.7, Ludwigshafen
 08.04.2020 11:09 Hara7ld 7S., Köln
 08.04.2020 07:05 Mich7ael7 M.7, Ludwigshafen
 08.04.2020 08:58 Seba7sti7an 7K., Grafschaft
 08.04.2020 16:55 Thom7as 7M., Menden/ Sauerland
 07.04.2020 08:30 Volk7er 7C., Garbsen
 07.04.2020 09:26 Simo7n S7., Gomaringen
 07.04.2020 10:18 Oliv7er 7S., Neidenbach
 07.04.2020 10:59 Volk7er 7C., Garbsen
 07.04.2020 14:59 Feli7x H7., Hannover
zurück


Feuerwehr-Forum / © 1996-2017, www.FEUERWEHR.de - Dipl.-Ing. (FH) Jürgen Mayer, Weinstadt